Neu und Besser! Naughty Dog bringt Nathan Drake im neuen Look auf die PlayStation 5 zurück. Die Legacy of Thieves Collection beinhaltet neben dem Blockbuster Uncharted 4 auch das DLC The Lost Legacy. Drama, Action und wundervolle Landschaften. Es geht wieder auf Schatzsuche...

Auf in die Schlacht und die Story

Nathan Drake hatte es im Leben nie leicht. Als Kind in einem römisch-katholischen Waisenhaus aufgewachsen, hatte er Niemanden außer seinem etwas älteren Bruder, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Die Jahre gingen ins Land und Nathan musste sich allein durchschlagen, bis er von Victor Sullivan (wir erinnern uns an Uncharted – Drakes Schicksal) gefunden und mehr oder weniger aufgezogen und ausgebildet wurde. Einige Jahre später suchen er und sein Bruder gemeinsam einen legendären Piratenschatz in Panama. Drake, Sam und Rafe Adler sind einem Hinweis auf dem Schatz des berüchtigten Henry Avery auf der Spur, die es erforderlich machte, in einem Gefängnis zu landen. Im Zuge dieses Abenteuers wird der dortige verbündete Gefängniswärter zu gierig und das Team muss sich den Weg freikämpfen. Doch kurz vor dem Ziel wird Nathans Bruder im Sprung von mehreren Kugeln getroffen und stürzt in die Tiefe.

Wir springen 15 Jahre nach vorn ins Heute. Nathan hat sich drei Jahre nach dem Abenteuer in Syrien (Drakes Deception) zur Ruhe gesetzt und die Reporterin Elena Fischer geheiratet. Statt in fernen Ländern auf Abenteuerreise zu gehen, arbeitet er für ein lokales Bergungsteam, das versunkene Frachten in den örtlichen Flüssen einsammelt. Regelmäßige Arbeitszeiten und gemütliche Abend mit seiner Frau scheinen Nathan so weit gut zu tun.

Doch sein neues geregeltes Leben fällt wie ein Kartenhaus auseinander, als an Nachmittag plötzlich Samuel – sein tot geglaubter Bruder - an seine Bürotür klopft.

Doch Sam braucht Nathans Hilfe, denn Sams Flucht hat er dem Drogenboss Hector Alcazar zu verdanken, der als Dank die Hälfte von dem legendären Piratenschatz verlangt. Sam hat drei Monate, um den Schatz zu finden. Widerwillig stimmt Nathan zu und gemeinsam mit Sully gehen sie erneut auf die Jagd, um die Spur aus Panama wieder aufzunehmen.

Technisch gesehen einfach spitze

Wie bereits mein Kollege im Review der PS4-Version schrieb, hat sich das Spiel deutlich weiterentwickelt. Ähnlich wie bei Hitman bekommt man frühzeitig mit, wenn die Gegner einen bemerken, sodass das ganze Sneak-and-Hide-System deutlich besser geworden ist. Ebenfalls hinzugekommen ist die Möglichkeit, Wachen / Gegner zu markieren, um diese besser im Überblick zu haben.

Auch das Deckungssystem selbst ist reifer geworden. So gibt es erstmals hohe Gräser (ähnlich wie bei Assassins Creed), sodass man auch hier deutlich unbemerkter durch Passagen kommen kann. In den ersten drei Teilen endete eine Schleichpassage eigentlich immer in einem Rambo-artigen Gemetzel, bis auch der letzte geskriptete Gegner im eigenen Blut ertrank.

Auch die Kletterpassagen sind deutlich spannender und grafisch ansprechender geworden. Vor allem in der nun neuen PS5-Fassung begeistern die flüssigen Bewegungen, die detailreichen Wände und Vorsprünge. Wir haben zuvor noch einmal die komplette Nathan Drake Collection durchgespielt und waren wirklich umgehauen von der überarbeiteten Version für die aktuelle Konsolengeneration.

Ein neues Utensil ist der Greifhaken, den wir mit einem Seil über größere Abhänge schwingen können.

Was natürlich auch immer zu Uncharted dazugehört: Rätsel. Wie in den anderen Teilen zuvor sind diese meist durchweg fair und recht einfach zu lösen und wenn man mal nicht weiterkommt, erscheint die ebenfalls bekannte Hinweismeldung oder ein entsprechender Kommentar von Sam. Ergänzt wird das Spielerlebnis noch mit einigen Fahrpassagen und einer gefühlt deutlich größeren Welt.

Es ist nicht alles Action was glänzt

Neben den Kletterpassagen, den zum Teil filmreifen Action-Passagen sowie den Zwischensequenzen gibt auch immer wieder Rückblicke oder Momente, die den Protagonisten etwas mehr Tiefe verleihen. Die Beziehung beider Brüder zueinander, die Partnerschaft mit Sully oder auch die Partnerschaft mit Elena. All das verhilft dem Spiel dazu, dass man an die Konsole und den TV gefesselt wird.

Grafisch hat Naughty Dog hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Die PS5-Version zeigt mal wieder, wie gut ein Spiel aussehen kann, wenn die Leistung auch vorhanden ist. Die Licht- und Spiegeleffekte sind grandios, Umgebungen wirken nahezu authentisch und die Spielbewegungen sind flüssig und stimmig. Auch soundtechnisch überzeugt uns der vierte Teil von Uncharted. Der Wind rauscht durchs Wohnzimmer, einstürzende Wände, Decken oder andere Objekte landen direkt vor den Füßen und die Schüsse der Gegner fliegen einem um die Ohren. Auch hier macht es einfach Spaß das Spiel zu erleben.

Bildergalerie von Uncharted Legacy of Thieves Collection (9 Bilder)

Multiplayer raus, DLCs rein

Wie bereits in der Nathan Drake Collection wurde auch in dieser neuen Collection der Multiplayer entfernt, der in der Vergangenheit ohnehin von der Community eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde. Im Gegenzug wurde das DLC The Lost Legacy mit implementiert. Die Hauptprotagonistin wird hier dieses Mal von Chloe Frazer gespielt, eine deutlich attraktivere Version von Elena Fischer und die Flamme von Nathan aus Uncharted 2.

In dem DLC treffen wir auch auf Nadine Ross, die Nathan im vierten Teil das Leben schwer machte. Auch hier zeigt Naughty Dog wie gut eine Remastered Edition aussehen kann. Wir konnten grafisch und storytechnisch einfach nichts finden, was es zu bemängeln gibt. Ok doch Eines: die zum Teil merkwürdigen Spawnpunkte der Gegner.

Cover & Bilder © 2021 Sony Interactive Entertainment LLC. Erstellt und entwickelt von Naughty Dog LLC. UNCHARTED ist ein eingetragenes Warenzeichen von Sony Interactive Entertainment LLC und zugehörigen Unternehmen in den USA und anderen Ländern.