13 Fanboy
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BEWERTUNG |
11.06.2022 von Beef Supreme„Wäre es nicht cool, wenn du im echten Leben sterben würdest wie im Film?“, scheint eine der üblichen Fragen von Horrorfans an ihre Ikonen zu sein, wenn man Debora Voorhees, der treffend benannten Regisseurin von 13 Fanboy glauben darf. Dieser Satz stellt auch gleichzeitig die Prämisse des besagten Films dar und gleichzeitig eigentlich auch die Handlung. Obs für noch ein bisschen mehr gereicht hat, klären wir jetzt.
Inhalt
13 Fanboy steigt klassisch ein und lässt ziemlich bald nach dem hübschen Intro die ersten beiden Charaktere ins Gras beißen, dahingeschlachtet von einem irren Stalker. Leicht traumatisiert nach dem Mord an Oma Deborah steigt Enkelin Kelsie 13 Jahre später dennoch ins Horrorbusiness ein und umgibt sich mit illustren Namen wie Kane Hodder oder C. J. Graham, beides Darsteller von Metzgermeister Jason Voorhees. Doch dann schlägt, wie schon vor 13 Jahren, ein Stalker zu und dünnt die Schauspielerriege aus den Reihen Halloween- und Freitag der 13. merklich aus. Wer ist der Wahnsinnige, der nicht auf die Realität klarkommt? Und warum musste der Hausmeister sterben?
13 Fanboy startet wild. Keine zwei Minuten im Film gehen schon die ersten Leute drauf und man weiß weder warum, noch wer das eigentlich war. Diese Problematik zieht sich durch den ganzen Film, da lange Zeit nicht so recht klar ist, wer diese Menschen da eigentlich sind. Wer nicht wirklich deep im Horrorbusiness ist, kann auch nur wenig mit den eingeblendeten Namen der Darsteller, die sich meist selbst spielen, anfangen. Die ständigen Ortssprünge und der fehlende Rote Faden machen es auch nicht leichter, dem Film zu folgen. Oft sind die etwas wirr zusammengestellten Szenenabfolgen ohne wirklichen Zusammenhang und zwischendurch wird mal wieder jemand abgestochen. Nur interessiert das überhaupt niemanden, weder die Darsteller, noch den Film selbst. Wer stirbt, fliegt. Zudem gehört es im Slasherbusiness scheinbar zum Guten Ton, seine eigene Entführung vorzutäuschen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die eigenen Freunde Hilferufe einer offensichtlich zusammengeschlagenen Darstellerin mit einem Lächeln abtun.
Selbstverständlich vergisst der Film nicht, mit fast allen unliebsamen Horrorklischees um sich zu werfen, die das Genre hergibt: Die Polizisten sind durch die Bank inkompetent und ignorant, die Charaktere alle lobotomisiert und blind und der Killer ist in der Kunst der Teleportation bewandert. Immerhin funktionieren die Handys zuverlässig, Aufschlag in der B-Note.
Natürlich versucht der Film falsche Fährten zu legen, geht dabei aber ähnlich filigran vor wie ein Betonmischer. Einfach einen viel zu lauten Soundeffekt über ein Blinzeln legen, Zack, das könnte der Killer sein. Eine seltsame Anmerkung des creepy Hausmeisters? Holt das SWAT-Team! So oft wirkt der Film wie eine überzogene Persiflage auf Low Budget Slasherstreifen, doch leider nimmt sich der Film tatsächlich ernst, kann aber in fast keinem Bereich überzeugen.
Wenn wenigstens die Kills, die durchaus reichlich vorhanden sind, was hermachen würden, doch auch hier lässt 13 Fanboy viel zu wünschen übrig. Ein wildes Schnittmassaker und eine Kameraführung eines die Treppe herabstürzenden Kameramanns versuchen den mittelmäßigen Actionsequenzen Dynamik zu verleihen, erzeugen aber den Charme von einer GoPro in der Waschmaschine.
Erkennt man doch mal was, schwankt die Qualität der Effekte. Von ganz ok bis eingefärbter Teig ist alles dabei, immerhin wurde hier aber noch von Hand gesuppt, was man dem Film zugutehalten muss. Leider wird das jedoch ein Ausdruck mangelnden Budgets sein, denn auch 13 Fanboy kommt nicht drumherum, dunkle Szenen mit einem übertriebenen Blaufilter bei strahlender Sonne zu simulieren. Heftiger Stimmungskiller. Die Beleuchtung lässt grundsätzlich zu wünschen übrig, da dunkle Szenen entweder nicht dunkel, also bei Tag gedreht wurden, oder viel zu dunkel, sodass man nicht viel erkennt. Generell mutet der Film an, als hätte er schon das eine oder andere Jahrzehnt auf dem Buckel, obwohl er erst 2021 gedreht wurde. Akustisch hingegen rettet sich der Film noch auf ein zweckmäßig. Die Soundeffekte gehen über weite Strecken in Ordnung, wenn auch teilweise etwas zu laut abgemischt, die Sprache dafür auf der anderen Seite stellenweise etwas zu leise im englischen Original. Auf Deutsch ist zwar die Lautstärke betreffend etwas runder, dafür qualitativ nicht besonders gelungen.
Details zu Blu-Ray
Uns wurde das Mediabook von Pierrot Le Fou zur Verfügung gestellt, welches mit einem hübschen Cover aufwartet und ein schickes Poster enthält. Zudem befinden sich im Mediabook noch einige Infos und Hintergründe zum Film. Die Disc selbst ist etwas dünner ausgestattet. Außer ein Paar Trailern findet sich nur noch die Filmvorstellung der Regisseurin Deborah Voorhees als Bonusmaterial. Das Mediabook enthält zudem noch den Film als DVD. Cover & Bilder © Neue Pierrot le Fou / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: Beef Supreme
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