A Hard Day
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BEWERTUNG |
07.05.2021 von MarSWenn du einen schlechten Tag hast, denk immer daran: Es gibt immer jemanden, dessen Tag noch mieser ist. So wie beispielsweise im Auftakt des koreanischen Thrillers A Hard Day, der für einen Polizisten nur den Beginn einer ganzen Reihe von denkwürdigen Tagen markiert...
Inhalt
Auf dem Weg zur Beerdigung seiner Mutter überfährt der Polizist Ko Geon-soo (Lee Sun-kyun) versehentlich einen Mann auf dunkler Straße. Da er ohnehin bereits von der internen Ermittlungsbehörde auf Grund eines Korruptionsverdachts beobachtet wird, entscheidet sich Ko dazu, den Mann kurzerhand in seinen Kofferraum zu laden, um ihn später verschwinden zu lassen. Trotz aller Widrigkeiten gelingt ihm zwar die Aktion, ohne dabei erwischt zu werden, doch ist diese nur der Auftakt für jede Menge Ärger. Ko wurde nämlich offensichtlich bei seiner Tat beobachtet, und wird jetzt von einem anonymen Anrufer erpresst. Der will allerdings kein Geld, sondern interessiert sich für die versteckte Leiche. Als die Polizei schließlich einen Hinweis auf einen Unfall erhält und Ko zusammen mit seinen Kollegen die Suche nach sich selbst starten muss, gerät das Kartenhaus aus Lügen immer stärker ins Wanken...
Wer steckt hinter den Anrufen und wer war der Mann, den Ko überfahren hat? Gelingt es Ko, sein Verbrechen erfolgreich geheimzuhalten?
So langsam dürfte es jedem Filmfan klar sein: Das koreanische Kino hält noch so einige Filmperlen versteckt, die spätestens nach dem großen Erfolg des Oscar-prämierten Parasite immer häufiger ihren Weg nach Europa finden. Der bereits im Jahr 2014 produzierte A Hard Day von Regisseur und Drehbuchautor Kim Seong-hun ist ebenfalls eines dieser Werke, die man nicht verpassen sollte. Seong-hun erzählt hier eine ebenso bizarre, spannungsgeladene, wie auch schwarzhumorige Geschichte, deren Glaubwürdigkeit und Logik zwar nicht immer perfekt ist, die in sich aber sowohl stimmig wie auch bemerkenswert unterhaltsam ausgefallen ist. Die oftmals konstruiert wirkenden Zufälle und Zusammenhänge stören unterdessen nicht den Genuss, sondern unterstützen perfekt die leicht überzogene Erzählung - Quentin Tarantino würde das gefallen. Es ist einfach herrlich, den Protagonisten dabei zu beobachten, wie er allen anderen stets einen Schritt voraus zu sein versucht, um seine Taten zu vertuschen, sich dabei aber selbst nur immer wieder neue Probleme schafft, bevor er schließlich in der eigens erschaffenen Spirale aus Lügen zu versinken droht. Und doch fiebert man irgendwie mit ihm mit, auch wenn es hier eigentlich niemanden gibt, der Sympathien wirklich verdient hätte. Verpackt in durchaus kritische Töne gegenüber der koreanischen Polizeigewalt nimmt in diesem Szenario keiner seinen Job so ernst, wie er es eigentlich sollte, sondern jeder ist nur auf seinen eigenen Vorteil aus. Dementsprechend verzwickt sind natürlich auch die Verstrickungen, die sich im Verlauf der Geschichte offenbaren, und dementsprechend fließend sind die Übergänge zwischen Gesetz und illegalen Machenschaften. A Hard Day punktet dabei nicht nur durch die bereits mehrfach erwähnte, recht skurril inszenierte Erzählstruktur, sondern zudem auch durch seine Darsteller. Gerade die beiden Hauptfiguren harmonieren perfekt als Kontrahenten, wobei der recht früh offenbarte Antagonist nicht nur einen würdigen Gegenspieler darstellt, sondern als solcher auch die meisten der gemeinsamen Szenen durch seine besonnene, aber dennoch irgendwie psychotische Wesensart, mühelos an sich reißen kann. Es ist wirklich selten geworden, dass ein Kontrahent eine solch starke Ausstrahlung und undurchsichtige Art an den Tag legt, wie es hier der Fall ist. Doch auch das passt eben zur markanten Inszenierung, die nicht zuletzt durch ihren genreübergreifenden Stil und das hohe Erzähltempo mühelos zu fesseln weiß.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray überzeugt durch ein klares, scharfes und sehr sauberes Bild. Der Kontrast ist kräftig und gut ausbalanciert, ebenso kann der Schwarzwert überzeugen. Die Farbgebung ist natürlich, der Farbkontrast wie oftmals in asiatischen Filmen dabei aber leicht reduziert. Die Tonspur ist klar abgemischt und bietet eine sehr gute Kanaltrennung, die gezielte Effekte stets differenziert ortbar macht. Hin und wieder bekommt sogar die Bassbox ein wenig Arbeit, wenn auch in dezentem Rahmen. Lediglich die Dialoge der deutschen Synchronfassung wirken zu Beginn noch ein wenig wie ein Fremdkörper, fügen sich im weiteren Verlauf dann aber besser in die Dynamik des übrigen Sounddesigns ein. Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: MarS
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