Subway

Subway

Originaltitel: Subway
Genre: Thriller • Komödie
Regie: Luc Besson
Hauptdarsteller: Christopher Lambert • Isabelle Adjani
Laufzeit: BD (102 Min)
Label: Studiocanal / Arthaus
FSK 12

Subway   19.06.2025 von MarS

Zum 40-jährigen Jubiläum spendiert Studiocanal Luc Bessons Thriller Subway seine frisch restaurierte Premiere auf 4K UHD. Wir haben uns das limitierte 3-Disc Steelbook für Euch angesehen, und entführen Euch mit unserer Kritik in die Unterwelt der Pariser Metro...

 

Inhalt

 

Als der Punk Fred (Christopher Lambert) von der schönen Hèléna (Isabelle Adjani) zu ihrer Geburtstagsfeier eingeladen wird, nutzt er kurzerhand die Gunst der Stunde, um den Tresor ihres zwielichtigen Mannes zu sprengen und dabei brisante Dokumente zu stehlen. Seine Flucht führt Fred schließlich in die Unterwelt der Pariser Metro, wo er schon bald auf weitere, ebenfalls von der Gesellschaft ausgestoßene Verbündete trifft, die ihr Leben fernab des Tageslichts verbringen. Während er versucht, durch Erpressung ein Wiedersehen mit Héléna zu erzwingen, wird Fred fortan nicht nur von deren Mann und dessen Killertruppe, sondern auch von der U-Bahn Polizei gejagt. Doch Fred bleibt weiterhin unbeeindruckt, und lässt sich deshalb auch nicht davon abbringen, gemeinsam mit einem kleinkriminellen Rollschuhfahrer (Jean-Hughes Anglade) und einem leidenschaftlichen Drummer (Jean Reno) ganz nebenbei eine Band zu gründen...

 

Im späteren Verlauf ein Meister des Popcorn-Kinos, präsentierte der Franzose Luc Besson zu Beginn seiner Schaffensphase mit Filmen wie Im Rauch der Tiefe oder Léon, der Profi noch Filme, die starke Charaktere und eindringliche Geschichten vorzuweisen hatten. Sein erst zweiter Film Subway, erschaffen im Alter von gerade einmal 26 Jahren, stellt dabei eine kaum einzuordnende Ausnahme dar, denn hierbei handelt es sich weder um ein klassisches Mainstream-Werk, noch um einen echten Arthouse-Streifen. Vielmehr ist Subway ein Film, der Style ganz klar über Substanz stellt, ein Feuerwerk aus skurrilen Charakteren, eine Hommage an die Menschen außerhalb der bekannten Gesellschaft, und ein Werk, dessen Handlung so wirr und chaotisch ist, wie es die Gänge der Pariser Metro und die Vielzahl an unterschiedlichen Gesichtern in der U-Bahn sind. Das Tempo ist hoch, eine lineare, zusammenhängende und nachvollziehbare Geschichte dagegen kaum auszumachen. Stattdessen liefert Subway unzählige Einzelszenen, die jede für sich ihren ganz eigenen Reiz ausstrahlen, und sowohl von ihrer bizarren Atmosphäre wie auch von den überaus interessanten Figuren leben, während man als Publikum zwar gut unterhalten wird, sich dabei aber dennoch durchwegs fragt, was das Ganze denn eigentlich soll. Eine klare Antwort liefert Luc Besson allerdings nicht, wodurch er den Bruch mit gängigen Sehgewohnheiten endgültig vervollständigt. Nach inzwischen 40 Jahren muss man sich jedoch eingestehen, dass Subway ohne jeden Zweifel ein Kind seiner Zeit ist, und heutzutage längst nicht mehr die (damals mehrfach ausgezeichnete) Sogwirkung und Faszination erzeugen kann. 

 

Bildergalerie von Subway (10 Bilder)

Details der 4K UHD

 

Körnig, unscharf, weich, überkontrastiert und in der Farbdarstellung schwach. Die bisherigen Blu-ray Veröffentlichungen von Subway waren alles andere als HD-würdig. Gut, dass das Ausgangsmaterial für die Premiere auf 4K UHD noch einmal remastert wurde, denn nun zeigt sich Luc Bessons eigenwillige Verbeugung vor Anarchie und Chaos in bislang bester Qualität. Zwar sind immer noch einige recht körnige und auch weichere Passagen vorhanden, im Gesamtbild aber wirkt das Bild nun deutlich sauberer, schärfer und detaillierter. Farben werden nun natürlich und durchaus kräftig dargestellt, ebenso bewegen sich Kontrast und Schwarzwert nun endlich auf einem ausgewogenen, stimmigen Niveau. Selbst sehr dunkle Szenen wissen nun durchwegs zu gefallen. Die Tonspur überzeugt vor allem beim Score sowie den Liedern der Band durch eine kraftvolle Wiedergabe, bleibt im Übrigen aber eher unspektakulär. Dialoge werden zumeist klar und sauber wiedergegeben, sind jedoch hörbar kraftloser als das restliche Sounddesign abgemischt. Gelegentlich wird die Sprachausgabe dadurch leicht überlagert, wodurch kleinere Passagen schwerer zu verstehen sind. 

 

Details des Steelbooks

 

Das von einem Slip-Karton mit den üblichen Inhaltsangaben und Details umschlossene Steelbook ist abgesehen von Neonröhren als glänzende Highlights in mattem Schwarz gehalten und zeigt auf der Front Christopher Lambert, wogegen auf der Rückseite ein nicht aus dem Film stammendes Motiv von Jean-Hughes Anglade zu sehen ist. Das gesamte Steelbook ist absolut clean und zeigt neben den beiden Motiven lediglich den Titelschriftzug. Der Innendruck des Steelbooks besteht lediglich aus einem Szenenbild mit Isabelle Adjani nach ihrer Wandlung von der reichen Ehefrau zur anarchistischen und selbstbewussten Persönlichkeit. Im Gegensatz zu den bisherigen Blu-rays sowie der 4K UHD Scheibe liefert das limitierte Steelbook zudem eine Bonus Blu-ray mit einem Making Of sowie Interviews mit Schauspieler Jean-Hugues Anglande und Cutterin sowie Co-Drehbuchautorin Sophie Schmit.



Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / © 1985 Gaumont - TF1 Production. All rights reserved. / © Produktfotos: www.sofahelden.de


Das Fazit von: MarS

MarS

Als Kind seiner Zeit ist Luc Bessons Comedy-Thriller Subway längst nicht mehr so faszinierend wie noch vor 40 Jahren. Dank den skurrilen Figuren, der bizarren Atmosphäre sowie dem ebenso ungewöhnlichen wie faszinierenden Blick in die Unterwelt von Paris, aber ebenso als Zeitzeuge des frühen Schaffens Luc Bessons, ist Subway jedoch auch heute noch durchaus sehenswert und unterhaltsam - mit kleineren Abstrichen im Erzählfluss sowie dem Sinn hinter der Handlung. 

 

Abgesehen davon ist die Restauration des Ausgangsmaterials wirklich gelungen, weshalb die 4K UHD den Film in bislang bester Qualität präsentiert und sich damit deutlich von den bisherigen Veröffentlichungen abhebt.


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