Adventure Games - Die Vulkaninsel

Adventure Games - Die Vulkaninsel

Genre: Abenteuer • Familie • Krimispiel
Autor: Phil Wlker-Harding, Matthew Dunstan, Chihiro Mori
Illustrator: Johanna Rupprecht, Javier Salas, Maximilian Schiller
Spieleverlag: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Empfohlenes Alter: 12
Spieldauer: 3x 90 Minuten

Adventure Games - Die Vulkaninsel   08.01.2021 von Born2bewild

Erinnert Ihr euch an die guten alten Point- & Click-Adventures wie Monkey Island oder das kürzlich erschienene Leisure Suit Larry? Dieses erfolgreiche Prinzip versucht Kosmos mit der Adventure Games Reihe als Brettspiel umzusetzen. Wir haben uns mit unserer Gruppe auf die Vulkaninsel gewagt. Ob dabei Spielspaß aufkam oder der Vulkan sich eher in einem Wutausbruch bemerkbar machte, erfahrt Ihr in unserem Review…

 

Spielmaterial und Aufbau

 

Das Spielmaterial von Adventure Games - Die Vulkaninsel ist relativ übersichtlich. Es gibt einen Stanzbogen mit ein paar Plättchen und den Spielfiguren, die vor dem ersten Spiel herausgedrückt und mit den mitgelieferten Standfüßen versehen werden müssen. Neben der Anleitung gibt es noch ein sehr umfangreiches Abenteuerbuch. Dieses darf man auf keinen Fall vorher lesen, denn es enthält alle möglichen Ortsbeschreibungen und natürlich die Geschichte, die man in diesem Abenteuer erlebt. Den meisten Platz in der kompakten Verpackung nehmen aber die Karten ein. Hier gibt es sieben verschiedene Arten. Die großen und kleinen Ortskarten sowie einen sehr großen Stapel mit Abenteuerkarten. Für eine gewisse Zeitkomponente sorgen die Statuskarten. Damit man nicht orientierungslos umherirrt, geben einem die Missionskarten im späteren Spielverlauf die Ziele vor. Man weiß durch die Übersichtskarte, was man eigentlich so alles unternehmen kann, da diese die Zugmöglichkeiten aufzeigt. Um Identitätskrisen vorzubeugen gibt es noch vier Charakterkarten, die die Spezialisierungen der vier abenteuerwilligen Studenten aufzeigen. Wichtig für nahezu alle Karten: Nicht lesen, bevor man dazu aufgefordert wird!

 

Bevor man mit dem Spielaufbau beginnt, sollte man sich im Klaren sein, dass dieses Spiel zeitweise sehr viel Platz einnimmt. Also sollte man einen eher großen Tisch zum Spielen verwenden. Natürlich kann man aber, da es ja kein Spielbrett gibt, auch den Spielaufbau etwas variieren, um den Platz auf dem Tisch besser auszunutzen. Das könnte dann aber die Atmosphäre etwas zerstören. Der Aufbau zur ersten Runde ist relativ simpel. Man sortiert die Karten nach ihren Rückseiten und bildet so jeweils einen Stapel mit den großen Ortskarten, den Abenteuerkarten, den Missionskarten, den Statuskarten und den kleinen Ortskarten. Von den Statuskarten werden T1 und T2 umgedreht und so aufeinandergelegt, dass die Uhr von T1 und die Null von T2 zu sehen sind. Von den großen Ortskarten wird A aufgedeckt und in die Tischmitte gelegt. Die Spieler dürfen sich ihre Charaktere aussuchen und erhalten die Figuren mit den zugehörigen Charakterkarten. Nun kann das Abenteuer beginnen. Der Spieler mit der besten Erzählerstimme schnappt sich die Anleitung und liest den Einleitungstext vor.

 

Ziel des Spiels

 

In Adventure Games - Die Vulkaninsel spielt man die Geschichte in vier Runden oder Etappen durch. Nach oder vor jeder dieser Etappen kann man das Spiel unterbrechen, denn man benötigt jeweils etwa sechzig bis neunzig Minuten. Die Ziele der einzelnen Runden werden dabei durch die Missionskarten und das Abenteuerbuch vorgegeben. Erreicht man das Ende einer Etappe, so wird man vom Abenteuerbuch darauf hingewiesen. Man sollte dann den Spielstand durch ein Foto festhalten und sich die aktuelle Nummer aus dem Abenteuerbuch aufschreiben, um später fortsetzen zu können. Man kann sich bei der Geschichte versuchen auf das wesentliche zu konzentrieren oder jeden Stein umzudrehen. Je nachdem, wie man sich fortbewegt und entscheidet variiert die Geschichte etwas. Zusätzlich gibt es nach jeder Etappe Punkte für gefundene Hinweise. Am Ende zählt man seine Punkte zusammen und kann sich den Wertungstext in der Anleitung durchlesen. Außerdem gibt es mehrere Enden, die erreicht werden können.

 

Die Anleitung

 

Mit sechzehn Seiten ist die kleine Anleitung relativ dick geworden. Allerdings muss man dazu sagen, dass man zwar sehr viele Möglichkeiten hat, diese sich aber gewissermaßen überschneiden. So sind manche Sachen sozusagen doppelt beschrieben. Alles in allem sind die Regeln aber sehr gut und mit vielen Beispielen erklärt. Wichtig an dieser Stelle ist allerdings, dass man sich vor dem Spiel noch einmal auf die Kosmos-Webseite begibt. Hier gibt es nach aktuellem Stand (Dezember 2020) ein Missions-Update zur dritten Etappe. Bei der Komplexität des Spiels ist es nachvollziehbar, dass auch mal Fehler passieren können.

 

Auf ins Abenteuer…

 

Nachdem das Abenteuerbuch einem den Startschuss gegeben hat, liest man sich noch die Beschreibung des Ortes A durch. Dann entscheiden die Spieler, wer beginnen darf und führen dann reihum die folgenden Schritte durch:

 

  • Spielfigur bewegen
  • Ortskarte aufdecken
  • Aktion ausführen

 

Als erstes überlegt man sich also, wo man hinmöchte. Anfangs bewegt man sich wahrscheinlich erst einmal auf die vielen verschiedenen Orteder Karte A und untersucht sie. Erst wenn man eine neue, verdeckte Ortskarte besucht, muss man im zweiten Schritt diese aufdecken und nach dem Lesen der entsprechenden Beschreibung im Abenteuerbuch einen Ort für seine nächste Aktion aussuchen. Die Aktionen sind allesamt relativ ähnlich. Entweder man interagiert mit dem Ort, auf dem man steht, und liest die zugehörige Zahl im Abenteuerbuch oder man kombiniert Abenteuerkarten mit anderen Karten oder dem Ort. Dabei reiht man einfach die betroffenen Zahlen von klein nach groß aneinander und sucht diese im Abenteuerbuch. Dadurch schreitet man in der Geschichte fort und findet oder erstellt neue Gegenstände oder Orte. Wie man sieht sind die Regeln sehr einfach und es wird fast alles vom Abenteuerbuch vorgegeben. Positiv ist an dieser Stelle, dass es zwar durch die Statuskarten eine gewisse Zeitkomponente gibt, diese aber nicht durch reale Zeit, sondern durch bestimmte Ereignisse beeinflusst wird. Nach jedem der vier Kapitel der Geschichte gibt es eine Auswertung, in der die Spieler prüfen, welche Karten sie gefunden haben. Jede dieser Karten bringt Plus- oder Minuspunkte, die nach dem letzten Kapitel noch einmal ausgewertet werden. Die Punkte sollte man sich auf einem separaten Zettel notieren. Diesen sollte man auch für das „Speichern“ des Spiels nutzen. Dafür macht man einfach ein Foto vom Spielstand und schreibt sich die aktuelle Nummer aus dem Abenteuerbuch auf.

 

Bildergalerie von Adventure Games - Die Vulkaninsel (10 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 4 Spielfiguren mit Standfüßen
  • 1 Abenteuerbuch
  • 20 große Ortskarten
  • 16 kleine Ortskarten
  • Charakterkarten
  • 80 Abenteuerkarten
  • 4 Statuskarten
  • 5 Missionskarten
  • 1 Übersichtskarte
  • 34 diverse Plättchen
  • 1 Spielanleitung


Cover & Bilder © Cover: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Vorab: Die Vulkaninsel ist nicht unser erstes Adventure Game. Zuvor haben wir bereits die Monochrom AG gemeistert. Daher waren wir schon etwas erfahrener und die meisten Regeln uns bekannt. Bei beiden Spielen sollte man darauf achten, dass man nicht zu viel Zeit zwischen den einzelnen Runden verstreichen lässt, da man das eine oder andere dann vergisst und die Geschichte so ins Stocken gerät. Davon abgesehen konnte Die Vulkaninsel aber auf voller Linie überzeugen. Sie ist spannend und man kann in aller Ruhe erkunden. Vom Setting her vielleicht noch etwas besser als Monochrom AG, aber das ist im Endeffekt Geschmackssache. Leider hält sich der Wiederspielwert in Grenzen. Dafür bleibt aber sämtliches Spielmaterial ganz und man könnte es weitergeben. Aus meiner Sicht eine klare 10/10.


Die letzten Artikel des eingeschworenen Redaktions-Teams in leidenschaftlicher Kooperation:




Kommentare[X]

[X] schließen