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Agricola Familienspiel

Genre: Workerplacement
Autor: Uwe Rosenberg
Spieleverlag: Lookout
Empfohlenes Alter: Ab 8 Jahren
Spieldauer: Ca. 45 Minuten

Agricola Familienspiel   11.04.2017 von Richie1st

Agricola hat jetzt einen kleinen Bruder bekommen. Wer und ob man dieses Spiel dann überhaupt noch braucht, werdet Ihr hier erfahren. Am besten Ihr lest vorher noch den Artikel zum klassischen Agricola...

 

Das Material und die Vorbereitung

 

Wie auch beim klassischen Spiel merkt man sofort, dass auch hier jede Menge Spielspaß drinstecken muss. Vor dem ersten Aufbau ist man nicht ganz so lang beschäftigt die Stanzteile heraus zu trennen und das Spielmaterial zu sichten. Dennoch gibt es auch hier einige schöne Holzfiguren und Rohstoffe, aber nur ein zentrales Karton-Tableau. Die Vorbereitung ist mit ein paar Handgriffen erledigt. Die zentralen Elemente sind der allgemeine Vorrat, der Markt (Spielplan) und eine kleine Auswahl an sogenannten Anschaffungen. In diesem Spiel bekommen die Spieler kein eigenes Tableau, auf dem sich der eigene Hof entwickelt, sondern es werden einfach entsprechende Plättchen vor den Spielern abgelegt. Ställe gibt es immer noch, aber Zäune liegen nicht mehr als Holzteile bei, sondern werden auf Weidenplättchen nur symbolisiert.

 

Die Anleitung

 

Gut gegliedert und dem Spielverlauf entsprechend, ist die Anleitung fürs Familienspiel hervorragend geschrieben und besteht diesmal nur aus zwölf DIN A4-Seiten. Das hört sich für ein Familienspiel schon nach sehr viel an, aber die Schrift ist recht groß und es sind viele Bilder dabei. Neulinge sollten aber schon 30-45 Minuten zum Regelstudium einplanen.

 

Das Spielziel

 

Wie man das von einem guten Rosenberg-Spiel gewohnt ist, werden auch hier ganz am Ende Siegpunkte gezählt, welche man grob gesagt durch bauen von Weiden und Räumen, kaufen von Anschaffungen und Tierzucht bekommen kann. Das ist natürlich nur sehr kurz gefasst, aber es sind auch nur vier Kriterien anhand derer die Siegpunkte gezählt werden. Im Kennerspiel von Agricola ist noch Wertungsblock dabei, welcher in dieser Version leider fehlt.

 

Der Spielablauf

 

Auch das Familienspiel geht über vierzehn Runden und auch hier bleibt der Grundmechanismus wie im Kennerspiel ein klassisches Workerplacement in dem man in jedem Zug Arbeiter auf Felder setzt, die dadurch belegt werden und dann erst wieder in der nächsten Runde zur Verfügung stehen. Mehr Arbeiter bedeutet natürlich auch mehr Aktionen pro Runde aber man startet erst einmal mit zwei Arbeitern und weitere zwei können noch in späteren Runden hinzukommen. Aber Vorsicht: je mehr Arbeiter ich habe, desto mehr Essen muss ich in bestimmten Abständen zur Verfügung haben, sonst kassiere ich teure Strafen. Je nach ausgewähltem Feld kann ich Rohstoffe oder Nahrung sammeln, Tiere einsetzen, an meinem Haus bauen oder Anschaffungen machen. Den Wohlstand eines Hofs kann man wunderbar auf den eigenen, ausgelegten Plättchen sehen. Die eigene Holzhütte kann weitere Zimmer bekommen und zu einem Lehmhaus ausgebaut werden. An das Startplättchen können Ställe, Weiden oder Äcker gebaut werden. Tiere können sich vermehren und regelmäßig kann man eine große Ernte einfahren, wenn man denn frühzeitig ausgesät hat.

 

Pro Runde setzen also die Spieler nacheinander einen Arbeiter auf ein Feld dessen Aktion dann sofort ausgeführt wird. Die Auswahl ist am Anfang natürlich kaum überschaubar, aber schon nach der ersten Partie dürfte man einen guten Überblick über die Möglichkeiten haben und dann spielen sich die Runden auch recht flott. Man kann also entweder Holz sammeln, Tiere aufnehmen, Getreide nehmen oder einen Acker pflügen und dann aussähen etc. Sobald jeder Spieler seine erste Spielfigur/Arbeiter gesetzt hat, geht es beim ersten Spieler weiter den zweiten Arbeiter zu setzen und natürlich wieder die Aktion auszuführen. Im Laufe der Partie können, wie oben beschrieben, noch weitere Arbeiter hinzukommen welche selbstverständlich auch jede Runde auf Aktionsfelder gesetzt werden, solang diese nicht durch andere Arbeiter schon besetzt worden sind. Wenn alle Arbeiter eingesetzt und deren Aktionen ausgeführt wurden, werden die Spielfiguren wieder eingesammelt, so dass in der darauffolgenden Runde die Felder wieder zur Verfügung stehen. Auf einem der Felder kann sich auch ein Spieler für die nächste Runde das Startspielerplättchen sichern, so dass nicht zwangsweise jede Runde derselbe Spieler mit der Auswahl beginnen kann. Eine ganz schöne Sache ist, dass die Anzahl der Aktionsfelder steigt, je mehr Spieler an einer Partie teilnehmen, allerdings steigen dann auch die Spielzeit und die Downtime der einzelnen Spieler.

 

Bildergalerie von Agricola Familienspiel (10 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Spielplan
  • 2 doppelseitige Anbauten für den Spielplan
  • 1 Rundenanzeiger
  • 5 Bettelmarken
  • 1 Hahn
  • 4 Starthäuser
  • 20 Holz-/Lehmräume
  • 37 Nährwertmarken
  • 16 große Weiden
  • 20 kleine Weiden/Äcker
  • 11 Anschaffungen
  • 9 Ersatzmarken
  • 10 Ställe
  • 20 Personen
  • 18 Schafe
  • 15 Schweine
  • 13 Rinder
  • 25 Getreide
  • 30 Holz
  • 25 Lehm
  • 15 Schilf

Das Fazit von: Richie1st

Richie1st

Ich war wahnsinnig neugierig auf dieses Spiel,  hab aber schnell gemerkt, dass man bei der Bewertung vom Agricola Familienspiel nicht zu sehr mit der klassischen Variante vergleichen darf, da die Zielgruppen total unterschiedlich sind. Vielspieler werden sich sicher nach den ersten zwei Partien schon langweilen, aber für Neulinge könnte es die "Einstiegsdroge" sein. Als Familienspiel ist es wirklich richtig schön und jeder, der sich noch nicht an das "große" Agricola herangetraut hat, findet hier einen prima Einstieg in diese großartige Welt von Uwe Rosenberg. Das Material ist wunderschön und lädt sofort zu einer Partie ein. Damit auch die Kids nicht den Spaß verlieren ist die Spielzeit mit ca. 30 Minuten optimal und auch die Spielvorbereitung ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Wer also noch kein Agricola oder ein anderes Rosenberg-Spiel besitzt, kann mit dieser Familienedition richtig viel Spaß haben. Aber Vorsicht: Rosenberg kann süchtig machen und es kann leicht sein, dass man schnell Lust auf das "große" Agricola bekommt.


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