Another Deadly Weekend
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BEWERTUNG |
13.07.2016 von Beef SupremeDicke Hupen, pralle Hintern und zwei Tanker voll roter Suppe, jawohl, es ist wieder so weit, wieder ein Teenie Slasher. Another Deadly Weekend, im Original Muck, der übrigens rein gar nichts mit dem namensähnlichen Deadly Weekend zu tun hat, zelebriert erneut ein paar dumme Jugendliche die sich an einem austauschbaren Ort niedermetzeln lassen. Was macht Another Deadly Weekend besser, als seine gefühlt zwanzigtausend Vorgänger?
Der Film hält sich nicht lange mit unnützen Intros auf sondern schmeißt den ahnungs- und wehrlosen Zuschauer direkt mitten ins Geschehen. Fünf heranwachsende Trottel tummeln sich mitten in der Nacht im Sumpf. Die Mädels haben fast nix an, und einer der Kerle ist verletzt. Woher, warum, von wem? Alles irrelevante Fragen, die weder eine Rolle spielen noch beantwortet werden. Die Fünf finden irgendwo im nirgendwo ein Haus und regen sich drüber auf, dass es die Nummer 7 trägt, obwohl es das einzige in der Straße ist. Einer der austauschbaren Kerle joggt los und will Hilfe holen da, der Klassiker, es weder Festnetztelefone noch Handyempfang gibt. Derweil säuft sich der Verletzte voll und eins der halbnackten Mädels geht erstmal duschen, was sonst. Der joggende Hilfesucher findet tatsächlich eine Kneipe in der sich andere Jugendliche Unmengen an Alk in den Rachen schütten und ruft seinen Cousin an. Nicht die Bullen, nicht einen Krankenwagen oder andere Institutionen die vielleicht wirklich helfen könnten, nein, den sturzbesoffenen Cousin mit dem unzuverlässigsten Rostkübel diesseits des Atlantiks. Da derweil in besagter Hausnummer 7 sich schon die ersten Teens anschicken, ins Gras zu beißen, beschließt Regisseur Wolsh uns noch ein wenig mehr dümmliches Frischfleisch ans Messer zu liefern und so nimmt Cousin Schlucke noch zwei Mädels mit zur Rettungsaktion, damit es noch ein paar Möp.. Verzeihung, Opfer zu begaffen gibt.
Another Deadly Weekend ist ein recht eigentümlicher Film. Er verzichtet nämlich komplett auf eine Handlung in jeglicher Form. Es gibt keine Einleitung, keine Erläuterung und auch kein Ende, denn der Film hört so offen auf, wie er begonnen hat. Somit fällt es auch schwer, hier von einem spannenden oder interessanten Film zu sprechen, da man eigentlich durchweg damit beschäftigt ist, sich zu fragen, was das hier eigentlich soll. Anfangs wird noch der traurige Versuch einer Charaktereinführung gestartet, aber doch recht schnell wieder verworfen, da der Regisseur wohl gemerkt hat, dass es ja doch zu nichts führt. Aus dem Nichts lässt er dann seltsame, weißhäutige Gestalten auftauchen, die wohl voll Bock drauf haben, schreiende Jugendliche niederzumähen. Wer die sind? Weiß man nicht. Woher sie kommen? Wen interessiert’s. Und warum eigentlich? Fragt doch sowas nicht! Another Deadly Weekend versucht von seinem zugegebenermaßen sehr hohen Gewaltanteil zu leben, was auch kurzzeitig durchaus Laune macht, aber nicht über die gesamte Spielzeit tragen kann. Dazwischen gibt’s immer mal wieder Fanservice wenn die hübschen Ladies mal wieder blank ziehen, aber auch das beschert nur begrenzt Kurzweil. Interessant hingegen ist der Ansatz, dass der Zuschauer bei Szenenwechseln quasi nichts verpasst, da immer ein Hinweis geliefert wird, was in diesem Augenblick woanders passiert. Man erlebt also mehrere Perspektiven zeitlich parallel. Das bringt dem Film ein paar Pluspunkte, doch leider versagt er auf anderen Ebenen viel zu sehr, als das dieser Ansatz noch etwas retten könnte.
Technisch gesehen macht der Film durchaus auch was richtig. Es erklingt ein relativ cooler Soundtrack, der auch weitestgehend passend eingesetzt wurde, um Stimmung zu erzeugen. Da der Film ausschließlich in der Nacht spielt, ist auch eine gute Beleuchtung essentiell, was auch über weite Strecken erreicht wird. Die verschwitzten oder blutüberströmten Brüste werden jederzeit gut erkennbar in Szene gesetzt, das war Herrn Wolsh wohl wichtig. Dunklere Panoramen oder Außenaufnahmen hingegen gelingen ihm nicht ganz so gut. Der bereits erwähnte Gore-Anteil ist für einen Low-Budget-Streifen erstaunlich gut gelungen, wobei man auch hier einige Tricksereien erkennt und auch gern mal abgeblendet wird, wenn die Einstellung zu teuer scheint, um voll drauf zu halten. Im Großen und Ganzen kommt der Blutfetischist aber auf seine Kosten. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: Beef Supreme
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