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Assassins Creed Rogue

Publisher: Ubisoft
Entwicklerstudio: Ubisoft Montreal
Genre: Action
Sub-Genre: Stealth-Action
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 13.11.2014
USK 16

Assassins Creed Rogue   04.12.2014 von GloansBunny

Während Assassin's Creed Unity die Meinungen spaltet, versucht Assassin's Creed Rogue die Last-Gen-Konsolen samt Fanherzen wieder für sich zu gewinnen. Was sagt Redaktions-Assassine GloansBunny wohl dazu, dieses Mal ein Templer zu sein?

 

Shay Patrick Cormac hat viel gesehen im siebenjährigen Krieg. Als motiviertes Mitglied der Assassinen erlebt er die ganze Grausamkeit und Qual des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes, und mit ihm die Brutalität, die zwischen Assassinen und Templern herrscht. Doch eines Tages gerät eine Mission gefährlich aus dem Ruder und lässt Shay an der Integrität seines Ordens zweifeln. Geplagt von Schuldgefühlen wendet sich der junge Mann von den Assassinen ab, um fortan auf der Flucht vor seinen Verrätern die Macht des Ordens als dessen Opfer zu spüren. Seine einzige Hoffnung auf Rache ist das Credo der Templer, jene Bruderschaft, die Shay einst so unerbittlich gejagt hat. So wendet sich Shay gegen seine Brüder, um all jene zu töten, die ihn verraten haben. Mit der Erfahrung eines Assassinen und der Wut eines Templers erhebt sich Shay zum gefürchtetsten Assassinen-Jäger, dem die Bruderschaft je gegenüber stand. Und er wird nicht ruhen, ehe alle Mitglieder ausgelöscht sind ...
 
Steuerung und Sound: alter Hut mit hübscher Krempe ...
Das Controller Layout von Assassin's Creed Rogue entspricht dem Assassin's Creed: Black Flag (HIER unser Review) der Serie. Präzise und direkt lässt sich Shay so durch die Kulissen steuern und auch die Fortbewegung im Parcours-Stil klappt erfreulich direkt. Das Manövrieren zu Wasser, zu Lande und im Kampf ist intuitiv und wird Neulingen in einem kleinen Tutorial leicht verständlich nahe gebracht. Assassinen-Veteranen fühlen sich mit Rogue sofort heimisch und können direkt los legen. Altbewährte und konsequente Technik herrscht auf dem Gamepad, inklusive kleinerer Zuweisungsfehler beim Zielsystem, welches aber mit ein wenig Übung und Feinjustierung gut zu bedienen ist. Erfreulich ist hingegen die Schiffssteuerung im Vergleich zu Assassin's Creed: Black Flag: Sie ist noch eine Spur direkter. Gut so, denn das Motto "Never change a running system" gilt eben auch bei Videospielen.
 
Das akustische Gerüst ist, typisch für die Serie, von hoher Qualität. Der grandiose Soundtrack frisst sich tief in die Gehörgänge, die deutsche Synchronisation ist extrem authentisch, sowohl im laufenden Spiel (auch Assassin's Creed Rogue glänzt wieder mit unzähligen NPCs, die munter in diversen Sprachen miteinander kommunizieren) als auch in den zwar nicht immer 100% lippensynchronen, aber dennoch detailliert inszenierten Zwischensequenzen. Die heimliche Stärke der Assassinen-Serie, nämlich die Vertonung, hat Ubisoft auch hier wieder gekonnt übernommen und zum Thema passend umgesetzt.
 

Bildergalerie von Assassins Creed Rogue (12 Bilder)

Grafik, Gameplay und Umfang: zeitlose Gewänder kleiden den modernen Templern von heute ...
Optisch holen die Macher von Ubisoft mit Rogue nochmal so ziemlich alles raus, was die Last-Gen-Konsolen Xbox 360 und PlayStation 3 zu bieten haben. Das Niveau bewegt sich hierbei in einer ähnlich hohen Klasse wie Black Flag, wenngleich die von uns getestete XBox 360-Version gelegentlich mit einer in die Knie gehenden Framerate und den typischen kosmetischen Fehlern der Vorgängertitel zu kämpfen hat. Während in den Städten hübsche Texturen, viele Details und zahlreiche lebendige Facetten die Schönheit eines Assassin´s Creed ausdrücken, herrscht in der frei begehbaren Natur Nordamerikas tristes Pixel-Einerlei. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau, denn viel mehr kann man aus den "alten Eisen" aus dem Hause Sony und Microsoft nicht mehr rauskitzeln. Denn Shays Abenteuer fasziniert optisch wieder mit grandiosen Schneelandschaften, belebten Städten, rauer See mit satten Gefechten, toller Weitsicht und liebevoll inszenierten Zwischensequenzen. Lebt wohl, Last-Gen-Konsolen, euer Abgang ist mit Rogue visuell mehr als gelungen!

Wer einmal einen Teil von Assassin's Creed gespielt hat, der weiß, wie der Hase bzw. das Alter Ego in Sachen Gameplay läuft. Und so beruht auch Assassin's Creed Rogue auf klassischer Meuchelmörder-Vorgehensweise, allerdings erstmals in der Haut eines Tempelritters. Attentate aus dem Hinterhalt, Eskortierung eines hohen Templers, Eroberung von Basen aus Feindeshand und Geiselbefreiungen aller Art stehen hierbei auf dem Stundenplan des frisch gebackenen Ritters mit rotem Kreuz auf der Brust. Endlich lernt der geneigte Spieler einmal die Seite der Templer kennen, hübsch verpackt in einer glaubwürdigen Story (die die Lücke zwischen Assassin´s Creed 3 (HIER unser Review) und Assassin´s Creed: Black Flag schließt) samt Charakterwandlung, doch leider ohne spielerischen Unterschied. Shay steuert sich genauso agil und flink wie ein Assassine, erfüllt die gleichen Aufträge wie ein Assassine und rüstet sich genauso aus wie ein Assassine. Mit dem einzigen Unterschied, dass er statt dem Adler am Gürtel eben ein rotes Kreuz auf der virtuellen Brust trägt. Schade, dass die Entwickler spielerisch nicht mehr aus dem Templer gemacht haben, denn in Punkto Story, Tiefgründigkeit und charakterlicher Entwicklung hat es in Assassin´s Creed Rogue ja schließlich auch funktioniert. Nichts desto trotz weiß das reine Singleplayerabenteuer einmal mehr zu unterhalten, indem es zahlreiche spannende Haupt- und Nebenmissionen plus diverser Geheimnisse in der riesigen Open World geschickt zu einem weiteren Assassinen-Teil vereint, der sich genau im richtigen Maß auf alte Wurzeln und Moderne beruft. Schnell kommen da über 40 Stunden Spielzeit zusammen, die man wieder in sammeln, jagen, entdecken und plündern investiert. Kleinere Begegnungen mit liebgewonnenen Figuren anderer Teile natürlich inklusive. So macht Assassin´s Creed Spass!
 
Rund die Hälfte der etwa 15 Stunden umfassenden Meuchelmörder-Hauptkampagne verbringt Shay auf seinem Segelschiff "Morrigan". Altbekannte Missionen im Begleit-, Eroberungs- und Erkundungsstil wollen hier ebenso absolviert werden wie monströse, toll inszenierte Seeschlachten. Wohl dem, der die "Morrigan" mit allerlei Utensilien aufrüstet, indem er sein hart ermeucheltes Geld samt Rohstoffen in stärkere Kanonen, widerstandsfähigere Seitenwände oder schnellere Segel investiert! Dabei erlangt Shay ganz traditionsbewusst das entsprechende Zahlungsmittel durch den Abschluss von unzähligen Neben- und Klein-Missionen, durch das Aufstöbern von Schatztruhen und auch in so manch frisch verblichener Leiche steckt die ein oder andere Münze. Die vielen Aufträge sind abwechslungsreich und unterhaltsam, wohingegen die Unmengen an Sammelgegenständen und simpler Jagd auf wilde Tiere eher zum langatmigen, etwas nervigen "Gehört dazu"-Typus mutiert. Die das laufende Spiel gerne mal zu geschichtlich ungünstigen Zeitpunkten unterbrechenden Gegenwarts-Sequenzen außerhalb des Animus sind in Rogue zum Glück auf ein Minimum reduziert.
 
Kleine Neuerungen bedarf es trotz dem erfolgreichen Spielkonzept der Serie natürlich auch, bzw. ein bisschen frischer Wind tut auch einem meuchelnden Assassinen im Templergewand gut. Und so wird nun auch Shay Opfer heimlicher Attentate, die im Verlauf seiner Reise immer wieder aus dem Hinterhalt auf ihn ausgeübt werden. Die Assassinen verstecken sich in Heuhaufen, springen von Dächern, attackieren hinterrücks von einer Bank aus oder schleichen sich unerkannt in einer Wachuniform gewandet an, um das Alter Ego massiv zu verletzen. Abhilfe gegen die zahlreich auftauchenden Attentäter verschaffen nur die Einnahme deren Lager oder das Abfangen von Attentatsbriefen, deren Opfer Shay im Gegenzug beschützen muss. Tötet der Templer Unschuldige, wird ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, welches wiederum die Assassinen auf seine Spur bringt und nicht selten in einem Kampf mit mehreren der Heimlichtuer endet. Dabei ist Shay aber leider genauso übermächtig wie schon seine Kollegen Connor und Edward, was die Fights schnell in ein gut getimtes Knöpfe-Drücken münden lässt. Alter Hut für alte Assassinen-Fans, aber das Konzept greift eben noch immer, inklusive mords Spielspass.
 
Assassin`s Creed Rogue ist ein reines Singleplayer-Vergnügen und verzichtet somit gänzlich auf unterhaltsame Stealth-Deathmatches zwischen den Fraktionen. Zusatzinhalte wie neue Waffen, Kleidung oder Schiffszubehör finden sich im UPlay-Shop zu Hauf, Mehrspielerfreunde müssen auf andere Teile der Serie zurückgreifen. Rogue ist ein altbekanntes, wenig innovatives, aber dennoch unterhaltsames Bindeglied zwischen Last- und Next-Gen und sollte in keinem Fan-Regal fehlen. PC-Spieler müssen sich leider noch bis Anfang 2015 gedulden, ehe sie in die Tempelritterkluft schlüpfen dürfen.

Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Assassin´s Creed Rogue ist ein typisches Assassin´s Creed der Modernen, welches geschickt Altbekanntes, Altbewährtes und kleinere Neuerungen zu einem eigenständigen Titel mit ganz großen Story-Ambitionen verwebt. Die Tatsache, dass man als Spieler hier in die Haut eines Templers schlüpft, ihn atmet, seine Hintergründe kennen lernt, ist herrlich intuitiv und bringt frischen Wind ins angestaubte Meuchelmörder-Universum. Gameplay, Missionsvielfalt, optische und akustische Inszenierung, tiefgründige Story- hier passt einfach alles perfekt zusammen! Schade nur, dass sich trotz kleinen Änderungen im Ablauf (so wird man nun selbst Opfer der heimlich agierenden Assassinen) kaum das Gefühl einstellt, einen echten Tempelritter durch die riesige Welt zu manövrieren. Denn das Alter Ego steuert sich exakt wie ein Assassine und ist auch kaum anders ausgerüstet. Assassin´s Creed: Black Flag 1.5 plus DLC irgendwie, so fühlt es sich an. Nichts desto trotz macht Assassin´s Creed Rogue enorm viel Spaß und gehört für mich einfach mit zur Spielesammlung. Ja, ich bin ein Fan-Girl, aber Rogue erwärmt mir nicht zuletzt wegen seiner technischen Umsetzung an der Grenze zum Machbaren (auf den Last-Gens) das Herz. Danke Ubisoft für diesen ehrwürdigen Abgang der Ära Kenway in Form von Assassin´s Creed Rogue!


Die letzten Artikel der Redakteurin:


positiv negativ
  • Gameplay und Missionsvielfalt gewohnt super
  • Bärenstarke Story, tiefgründige Charaktere
  • Riesige offene Welt, zahllose Geheimnisse
  • Endlich darf man mal der Templer sein
  • Grafikleistung am Rande des technisch Machbaren
  • Cineastische akustische Inszenierung
  • Sehr gute Mischung aus Seefahrt und Landgang
  • 40 Stunden Spielzeit sind schnell vorbei, wenn man alles zusammenzählt
  • Der Templer steuert sich exakt genauso wie ein Assassine
  • Bis auf Kleinigkeiten kaum Neuerungen, die das Templer-Szenario untermalen
  • Außerhalb der Städte herrscht etwas zu viel triste Optik
  • Alter Ego noch immer zu übermächtig im Kampf





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