Bandit
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BEWERTUNG |
26.04.2023 von MarSBis heute hält Gilbert Galvan Jr. den Rekord für die meisten aufeinanderfolgenden Überfälle in der kanadischen Geschichte. Basierend auf dem True Crime Roman "The Flying Bandit" von Robert Knuckle entstand aus seinem Leben nun die biografische Thrillerkomödie Bandit - Catch him if you can...
Inhalt
Die 80er Jahre. Gilbert Galvan Jr. (Josh Duhamel) ist Verbrecher aus Leidenschaft, ganz so, wie es auch sein Vater gewesen ist. Selbst als er für einige seiner Taten inhaftiert wird, lässt sich Gilbert davon nicht aufhalten, und flieht deshalb kurzerhand aus dem Gefängnis nach Kanada, wo er fortan als Robert Whiteman weiterlebt. Obwohl er in Andrea Hudson (Elisha Cushbert) seine große Liebe findet, kann sich Robert nicht gegen seine wahren Talente wehren, und findet schon bald wieder Gefallen daran, die Banken im ganzen Land zu erleichtern. Finanziell unterstützt vom Gangsterboss Tommy Kay (Mel Gibson) und unablässig gejagt von dem hartnäckigen Polizisten John Snydes (Nestor Carbonell) muss Robert mit der Zeit feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, sein Leben als Dieb mit seinem Leben als Familienvater zu vereinbaren, ohne früher oder später Opfer bringen zu müssen...
Man braucht als Zuschauer nicht wirklich lange, um festzustellen, dass das Leben des Gilbert Galvan Jr. tatsächlich in Form einer Komödie am besten darzustellen ist, und diese Entscheidung deshalb genau die Richtige war. Beinahe schon slapstickhaft wirkt die Lebensgeschichte des leidenschaftlichen Kriminellen, der alleine durch seine charmante Art und seine absolut von sich selbst überzeugte Vorgehensweise weit über 60 Banken und Juweliere ausgeraubt hatte, wobei einige Momente so absurd sind, dass Bandit - Catch him if you can den realen Bezug sogar explizit hervorheben muss. Als einfach perfekt kann man dabei nur die Besetzung mit Josh Duhamel bezeichnen, der als familientauglicher Krimineller ausnahmslos eine gute Figur macht, und mit seiner Darbietung ebenso sympathisch wie authentisch wirkt. Gleichzeitig gelingt es Bandit - Catch him if you can eine gehörige Portion Selbstironie zu liefern, die sich nicht nur auf die biografische Geschichte beschränkt, sondern sogar die Darsteller mit einbezieht. Daraus ergibt sich im Gesamtbild eine unterhaltsame, lockere und durchwegs spaßige True Crime Komödie, die einerseits extrem generisch und vorhersehbar voranschreitet, andererseits aber gerade durch ihre reale Basis noch skurriler, und damit auch witziger ist. Handwerklich ist das Ganze zudem sehr schön inszeniert, was nicht nur für die authentischen Kostüme und Requisiten, sondern auch den ausnahmslos eingängigen und ansprechenden Soundtrack gilt. Allerdings verpasst es Bandit - Catch him if you can auf erzählerischer Seite eine klare Linie zu fahren, denn während Josh Duhamel beziehungsweise Gilbert Galvan Jr. alias Robert Whiteman zu Beginn noch durch zahlreiche Off-Kommentare durch die Ereignisse führt, und sein Wort gelegentlich sogar direkt an den Zuschauer richtet, werden diese Stilelemente im Verlauf des Films immer spärlicher angewandt, bis sie schließlich beinahe vollständig verschwunden sind. Hier wäre eine einheitliche Struktur harmonischer gewesen, vor allem weil man als Zuschauer zu Beginn noch stärker in die Erzählung eingebunden wird, als dies später der Fall ist. Dennoch ist Bandit - Catch him if you can insgesamt eine gelungene True Crime Biografie, die ohne große Längen einfach nur eine Menge Spaß macht, und das, obwohl die unglaubliche, aber wahre Geschichte des "Flying Bandit" am Ende ohne größere Überraschungen oder einfallsreiche Besonderheiten auskommt.
Details der Blu-ray
Ob nun stilistisch so gewollt, um sich visuell an die 80er Jahre anzupassen, oder einfach nur auf Grund mangelhafter Technik, so richtig schön sieht das Bild der Blu-ray nicht aus. Zwar liefert die Blu-ray grundsätzlich ein scharfes und auch detailreiches Bild, insgesamt wirkt das Ganze aber durch zurückgenommenen Kontrast sowie ein teils deutliches Rauschen und ausgeprägte Körnung etwas schwammig. Nur in wenigen Sequenzen spielt die Blu-ray tatsächlich in einer höheren Liga mit, und präsentiert dann die Werte, die man sich durchwegs wünschen würde. Die Tonspur ist insgesamt gut ausbalanciert und sauber, verzichtet aber auf hohe Dynamikwerte ebenso wie auf markanten Raumklang. Lediglich der Soundtrack öffnet sich immer wieder kraftvoll in den Raum, während die Sprachausgabe stets klar und verständlich sowie sauber ortbar erfolgt. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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