Blood Quantum
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BEWERTUNG |
08.10.2020 von Beef SupremeEs ist schwer, dem Zombie-Genre noch neue Facetten abzugewinnen. Zu viele, meist billig gemachte Filme haben den Markt geflutet und das Publikum übersättigt. Blood Quantum versucht sich dennoch daran, den Untoten neues Leben einzuhauchen. Ob das gelingt, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest...
Inhalt
Im Reservat von Red Crow geschehen eines Morgens seltsame Dinge. Frisch ausgeweidete Fische fangen wieder an zu zappeln und der eben erst erschossene Köter will Dorfpolizist Traylor immer noch an den Hals. Relativ abgeklärt sammelt dieser aber seinen Vater und die eigene Familie ein, um der frisch erwachten Leichen zu erwehren. Es kommt, wie es kommen muss, die Untoten überrennen das Land und die Gesellschaft, wie man sie einst kannte, hört von jetzt auf nachher auf zu existieren. Traylor und seine Sippschaft haben jedoch einen Vorteil, die indigenen Völker sind immun gegen die Zombies. Bisse schmerzen zwar immer noch und eine angekaute Halsschlagader tut ihnen auch nicht besonders gut, doch nur die Weißen erheben sich wieder. Dennoch entscheiden sich ein Großteil der Reservatsbewohner dazu, den Weißen Schutz zu bieten. Selbstverfreilich geht das nicht lange gut, denn Traylors Sohn Lysol ist ein alter Rassist und bereit dazu, sehr weit zu gehen, um den Weißen ihre Verbrechen von einst heimzuzahlen.
Blood Quantum beginnt vielversprechend. Auf ewig langes Genre-typisches Vorgeplänkel wird genauso verzichtet wie auf eine Erklärung des Ausbruchs und es geht recht schnell an die Eingeweide. Noch im ersten Viertel zerbricht die Gesellschaft und die Postapokalypse hält Einzug. Auch der Bodycount ist wie das Tempo angenehm hoch, der Film geizt keinesfalls mit gut gemachtem, blutigem Gemetzel. Gespaltene Schädel, eimerweise spritzendes Blut, saftige Eingeweide, alles da, was man so braucht. So viel auf der Haben-Seite.
Der Film schafft es allerdings nicht, einen Sympathieträger zu etablieren. Traylors zweiter Sohn Joseph mit seiner schwangeren Freundin Charlie sollen das wohl sein, doch beide bleiben zu blass und uninteressant, um bei Zuschauer Emotionen auszulösen. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Film niemanden so wirklich in den Fokus rückt. Ständig wird zwischen den Charakteren hergesprungen ohne sich wirklich auf die Entwicklung derer zu konzentrieren. Darüber hinaus stolpert der Film erzählerisch so vor sich hin und lässt einen roten Faden vermissen. Was der Hauptkonflikt sein soll, wird erst zu spät klar, und so fühlt sich bis fast zum Schluss alles irgendwie nach Einführung an.
Die Idee mit den immunen Indianern ist zwar nett und mal was Anderes, doch es wird viel zu wenig draus gemacht. Zwar versucht der Film durch ein paar überraschend gut gezeichnete Comic-Passagen etwas Mystik einzuflechten, doch das will nicht so recht zünden. Hier lässt Blood Quantum zu viel Potential liegen und erzählt stattdessen eine abgedroschene und auch wenig plausible Rassistenstory.
Ein paar schöne Bilder und einen gelungenen Score hat der Film dennoch zu bieten. Hier und da blitzt Atmosphäre durch, was Hoffnung auf die folgenden Projekte von Autor und Regisseur Jeff Barnaby macht.
Details zur Blu Ray
Das Bild zeigt sich in hellen Szenen durchaus knackig und scharf, in dunklen gehen jedoch einige Details verloren. Insgesamt geht die Bildqualität in Ordnung, hätte aber besser sein können. Gleiches gilt für den Sound. Trotz 5.1 DTS fehlt es dem Klangteppich an Volumen. Gerade Schusswaffen klingen sehr dünn, dafür kann das Reißen von Fleisch und Gedärm akustisch punkten. Auch die Synchro lässt zwiegespalten zurück. Über weite Strecken in Ordnung, an manchen Stellen aber ein Totalausfall, gerade wenn’s mal etwas emotionaler werden soll, mangelt es den deutschen Stimmen an Nachdruck. Alternativ ist noch eine englische Tonspur enthalten, die durch indianisch gesprochene Passagen mehr zur Atmosphäre beitragen kann.
Ein paar Extras haben sich auch noch auf die Disk verirrt, darunter die obligatorischen Trailer und ein Making Of zum Film. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: Beef Supreme
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