Bring me Home

Bring me Home

Originaltitel: Bring Me Home
Genre: Thriller
Regie: Kim Seung-woo
Hauptdarsteller: Yeong-ae Lee • Hae-Joon Park
Laufzeit: DVD (104 Min) • BD (108 Min)
Label: Busch Media Group
FSK 16

Bring me Home   01.01.2021 von MarS

Als Hauptdarstellerin in Park Chan-wooks Rachethriller Lady Vengeance hatte die Südkoreanerin Lee Yeong-ae bleibenden Eindruck hinterlassen. Dennoch meldet sie sich erst jetzt, ganze 14 Jahre später, mit dem Thrillerdrama Bring me Home wieder zurück, der von Busch Media Group auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird...

 

Inhalt

 

Sechs Jahre sind vergangen, seit Jeong-yeon und ihr Mann Myeong-guk ihren Sohn Yun-su verloren haben, der auf einem Spielplatz spurlos verschwunden ist. Doch die beiden haben ihre Suche nie aufgegeben, und während Myeong-guk quer durchs Land fährt, um irgendeine Spur zu finden, verrichtet Jeong-yeon ihren Job als Krankenschwester wie in Trance. Selbst als ein tragischer Unfall Jeong-yeons Leben erneut erschüttert, kann sie Yun-su und die Hoffnung auf ein Wiedersehen nicht aufgeben. Da trifft plötzlich ein anonymer Hinweis ein, der Jeong-yeon zu einem kleinen Fischerdorf führt. Die Bewohner allerdings zeigen sich abweisend, und selbst die örtliche Polizei verweigert strikt ihre Mithilfe...

 

Bring me Home ist ein düsteres, schonungsloses Thrillerdrama, dessen regelrecht verstörende Darstellung den Zuschauer bis ins Mark erschüttert und schwer wie ein Stein im Magen liegenbleibt. Dabei beginnt alles zunächst sehr ruhig und besonnen. Man begleitet ein Paar, das sich seit Jahren auf der Suche nach dem vermissten Sohn befindet und die Hoffnung nie aufgegeben hat, durch den von der Erinnerung geprägten Alltag, wobei ihre Trauer selbst in den eigentlich fröhlichen Momenten stets im Hintergrund mitschwingt. Doch schon in dieser Anfangsphase macht Bring me Home klar, dass das noch längst nicht alles gewesen ist, denn dank eingestreuten Hinweisen auf den Verbleib des gesuchten Sohnes ist man als Zuschauer stets einen Schritt voraus. Ab dem Zeitpunkt schließlich, ab welchem Hauptdarstellerin Lee Yeong-ae auf sich allein gestellt ist, schlägt der Film endgültig eine völlig neue Richtung ein und bewegt sich zusehends auf einen Thriller zu, ohne dabei die dramatische Komponente aus den Augen zu verlieren. Eigentlich könnte man meinen, einen routinierten, simplen Film vor sich zu haben, wären da nicht die herausragenden Besonderheiten, die Bring me Home nicht nur zu etwas Besonderem machen, sondern dem Ganzen eine ganz eigene, extrem hoffnungslose und schockierende Note verleihen. Ohne jegliche Rücksicht wird hier aufgezeigt, wie gefühllos und eiskalt der Mensch sein kann, und wie nutzlos das Gesetz ist, wenn eine Gesellschaft nur Augen für sich selbst hat. Dabei stehen die absolut hassenswerten und betont empathielosen Dorfbewohner in krassem Kontrast zu der Hauptfigur, die mehrfach durch die Hölle geht und dabei im Innersten von Schicksalsschlag zu Schicksalsschlag eine langsame, schleichende Entwicklung durchmacht, welche sich am Ende konsequent und absolut glaubwürdig entlädt. Doch selbst dann hält es Bring me Home nicht für nötig, den Zuschauer durch eine positive Entwicklung zu entlasten. Stattdessen serviert der Film gleich mehrere finale Wendungen, die einen noch einmal zusätzlich verstören und das Ganze endgültig jeglicher Hoffnung und Freude berauben. Bring me Home hat es dank beklemmender, intensiver Atmosphäre im Verlauf auch gar nicht nötig, Gewaltspitzen und Gefühlsausbrüche explizit auszuarbeiten, sondern begnügt sich mit abrupten, gezielten Stößen in die Magengrube und bedient sich an vielen Stellen der Vorstellungskraft des Zuschauers. Absolut beeindruckend ist dabei die Leistung von Lee Yeong-ae, die ihre Gefühlsachterbahn in jeder Situation absolut authentisch und nachvollziehbar durchlebt und damit für eine starke Verbindung zum Zuschauer sorgt, während sich die übrigen Figuren mit jeder Szene noch weiter von ihrer Menschlichkeit entfernen und auf diese Weise den Ablauf der Ereignisse nicht nur selbst verschulden, sondern sogar rechtfertigen.

 

Bildergalerie von Bring me Home (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray bietet ein sehr sauberes, scharfes Bild, dessen Werte auch in dunklen Szenen nur marginal nach unten abweichen. Ein kräftiges Kontrastverhältnis sorgt gemeinsam mit der natürlichen Farbgebung für eine sehr ansprechende Optik, deren Stärke sich vor allem in Tageslichtszenen durch hohen Detailgrad und eine klare Darstellung zeigt. Die Tonspur ist auf Grund der hohen Dialoglastigkeit zwar überwiegend im vorderen Boxenbereich angesiedelt, öffnet sich aber immer wieder punktgenau in den Raum, um die klar definierten Highlights und Umgebungseffekte hervorzuheben sowie die Ausbrüche aus der ansonsten ruhigen Erzählung zu intensivieren. Der Soundtrack fügt sich harmonisch ins Gesamtbild ein und sorgt seinerseits für eine stets stimmige atmosphärische Begleitung.



Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Bring me Home ist ein bitteres, erschütterndes Thrillerdrama, frei von jeglicher Hoffnung oder Freude. Dabei sorgt der sehr ruhige, beinahe distanzierte Erzählstil zusätzlich dafür, dass die Ereignisse sowie die vereinzelten Ausbrüche noch intensiver und schockierender wirken. Bring me Home ist absolut unbequem und hinterlässt eine regelrecht verstörende Wirkung, ist aber gerade deshalb zweifellos grandios. Kein Film für zwischendurch, aber einer der einen nicht mehr loslässt.


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