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Crawl
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BEWERTUNG |
15.01.2020 von DiaboliAlexandre Aja ist in Genrekreisen kein unbeschriebenes Blatt. Hat er 2003 mit High Tension die Welle des französischen Terrorkinos mitgeprägt, sicherte er sich bald mit einschlägiger Kost wie Hügel der blutigen Augen und Piranha 3D einen riesigen Fankreis, denn Aja´s Werke sind handwerklich toll inszenierte und ÄUSSERST zeigefreudig was nackte Haut und roten Lebenssaft angeht. Jetzt widmet er sich unter Produzent und Horror-Ikone Sam Raimi nun ein weiteres Mal dem Subgenre des Tierhorrors. Ob er es schafft, damit einen Erfolg zu erzielen, zeigt die folgende Review...
Während ein riesiger Hurrikane über Florida zieht, macht sich die Wettkampfschwimmerin Haley auf die Suche nach ihrem ehemaligen Trainer und Vater. Nach der Scheidung der Eltern haben sie zwar keinen Kontakt mehr, die Sorge um ihn lässt sie jedoch alle Warnungen ignorieren und mitten ins Sturmgebiet zum Elternhaus fahren. Dort findet sie ihn nach einiger Suche dann auch im Keller, jedoch ist er schwerverletzt und bewusstlos. Als der Sturm immer stärker wird und Wasser in den Keller dringt, sieht sich Haley einer weiteren Gefahr ausgesetzt: riesige Alligatoren sind durch ein Abwasserrohr ins Haus gekommen und versperren Haley und ihrem Vater den Fluchtweg...
Endlich gibt es mal wieder ein hochwertig produziertes Creature Feature. Seien es die Taranteln aus Arachnophobia, die Affen aus Congo oder natürlich die namensgebende Schlange aus Anaconda: wenn der Kampf Mensch gegen Tier beginnt, kann man sich sicher sein, einen unterhaltsamen Abend vor sich zu haben. Produziert von Ikone Sam Raimi und gefilmt unter den wachsamen Augen von Alexandre Aja, der ja bereits Erfahrungen mit wildgewordenen Wasserbewohnern in Piranha 3D sammeln konnte, erwartet uns auch hier Tierhorror vom feinsten. Selbstverständlich verhalten sich die Alligatoren in Crawl nicht wie ihre "realen" Artgenossen, aber das darf man von einem solchen Film auch kaum erwarten. Hier werden die schuppigen Riesenechsen geradezu zu blutrünstigen Bestien stilisiert, die sie im echten Leben natürlich nicht sind. Hat man diesen Teil erstmal in die hintere Ecke seiner Gedanken verdrängt, bietet Crawl so ziemlich alles, was Genre-Fans erwarten: ein gelungenes Setting, denn der sich langsam flutende Keller wirkt wie eine tickende Zeitbombe. Blutige und ziemlich brutale Kills und hervorragend inszenierte und spannende Momente, die sich explosionsartig entladen! Man wird mehr als einmal aufgrund der unvorhergesehenen JumpScares vom Sofa hochzucken. Die wenigen Schauspieler machen ihre Sache hervorragend, allen voran natürlich die beiden Hauptdarsteller. Das Vater-Tochter-Team hat sich entzweit, muss sich aber aufgrund ihrer Situation zusammenraufen. Auch die Alligatoren, eine Mischung aus CGI und Puppentechnik, kann sich sehen lassen. Besonderes Augenmerk sollte man auf den Sturm legen, denn auch hier wurde eine bunte Mischung aus Effekten verarbeitet, um eine hervorragende Illusion zu erzeugen.
Details der Blu-ray:
Nach einem kurzen Intro des Verleihers wird man mit dem statischen Home-Menü begrüßt. Hier lassen sich diverse Sprachen, Untertitel und die Extras auswählen. Während der deutsche Ton leider Paramount-typisch nur in DVD-Qualität vorliegt, macht er dennoch eine recht ordentliche Figur. Die Surround-Sprecher haben pausenlos zu tun, sei es der fallende Regen oder das knarzen des alten Hauses. Auch Musik und Sprache sind klar verständlich. Dass alles verblasst jedoch vollkommen, wenn man auf die englische Master Audio Tonspur umschaltet, denn hier zeigt Crawl seine wahren Stärken: die gesamte Klangkulisse wirkt kraftvoller, runder, stimmiger. Klare Empfehlung: O-Ton und wenn nötig Untertitel dazu. Das Bild ist auf einem guten Niveau, denn feine Details lassen sich egal in welcher Umgebung gut erkennen und auch wenn es noch so hektisch auf dem Bildschirm wird, lassen sich keine Pixelfehler oder sonstiges erkennen. Lediglich an der Farbtiefe und Schwarzwert wären Verbesserungen möglich, da der Film an mancher dunklen Szene eher ins Grau als ins Schwarz rutscht. Die Extras bestehen aus einigen alternativen und geschnittenen Szenen und einem anderen Anfang als Motion Comic - mit einer Dauer von 45 Minuten sind sie leider kaum der Rede wert. Cover & Bilder © Paramount Pictures. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: Diaboli
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