Crisis
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BEWERTUNG |
19.05.2021 von MarSNeun Jahre hat es gedauert, bis Filmemacher Nicholas Jarecki nach seinem Debüt mit dem Thrillerdrama Arbitrage - Macht ist das beste Alibi wieder auf dem Regiestuhl platzgenommen hat. Capelight Pictures veröffentlicht nun den im gleichen Genre angesiedelten Crisis auf DVD und Blu-ray...
Inhalt
DEA-Agent Jake Kelly (Armie Hammer) arbeitet seit einem Jahr Undercover, um gleich mehrere Drogenkartelle und ihre Hintermänner aus dem Verkehr zu ziehen. Doch der Druck wächst, denn nicht nur, dass seine neue Vorgesetzte Garrett (Michelle Rodriguez) endlich Ergebnisse sehen will, auch die Kartelle werden nach der Verhaftung eines Kuriers immer misstrauischer. Unterdessen kommt die Architektin Claire Reimann (Evangeline Lilly) ebenfalls den Kartellen auf die Spur. Die alleinerziehende Mutter hat erst vor Kurzem ihre eigene Drogensucht unter Kontrolle bekommen, und ist nach dem Tod ihres Sohnes durch eine Überdosis fest dazu entschlossen, die Hintergründe ans Tageslicht zu bringen. Zur gleichen Zeit steht der Pharmakonzern Northlight unter der Führung von Meg Holmes (Veronica Ferres) kurz davor, ein bahnbrechendes neues Schmerzmittel auf den Markt zu bringen, das erstmals nicht süchtig machen soll. Als der Universitätsprofessor Dr. Tyrone Brower (Gary Oldman) jedoch bei seinen durch Northlight-Verbindungsmann Dr. Bill Simons (Luke Evans) in Auftrag gegebenen Untersuchungen feststellt, dass das Mittel nicht den Erwartungen entspricht, steckt das Unternehmen plötzlich in einem milliardenschweren Dilemma...
Nicholas Jarecki hat sich mit seinem zweiten Spielfilm wirklich viel vorgenommen, denn immerhin erzählt Crisis drei weitestgehend voneinander unabhängige Geschichten, die alle für sich bereits für einen kompletten Film gereicht hätten. Lediglich die beiden Handlungen um den Kampf gegen Drogenkartelle halten im Verlauf die ein oder andere Überschneidung parat, während die Machenschaften hinter der Veröffentlichung eines neuen Schmerzmittels gänzlich für sich alleinstehend behandelt werden. Letztere wissen allerdings am meisten zu fesseln, da gerade die Thematik um die kurzfristige Zulassung eines neuen Medikaments mitsamt ihrem Blick hinter die erschreckenden Kulissen der Pharmakonzerne einen sehr aktuellen, durchaus brisanten Bezug hat und dementsprechend jede Menge Potential bereithält, um den Zuschauer direkt anzusprechen. Noch schockierender wird das Ganze schließlich, wenn man sich vor Augen führt, dass tatsächlich alle drei Handlungsebenen auf wahren Ereignissen basieren. Dass ein Film, der so viel zu erzählen hat, am Ende nicht völlig überladen wirkt, das liegt auf der positiven Seite daran, dass die verschiedenen Erzählebenen trotz fehlender Parallelen gut ineinandergreifen, auf der negativen jedoch auch daran, dass Jarecki vielerorts darauf verzichtet, die Figuren sowie die Handlung allzu stark auszuarbeiten. Hier fehlt es letztendlich einfach an der Zeit, um wirklich in die Tiefe gehen zu können, oder gar die beiden Drogenhandlungen über gängige Thrillermuster hinauszuheben. Während die meisten Charaktere innerhalb der dennoch durchwegs packenden Handlung recht eindimensional bleiben, bekommen viele der auf Nebenrollen beschränkten großen Namen viel zu wenig Screentime, um sich tatsächlich entfalten zu können. Bleibenden Eindruck können hier vor allem Evangeline Lilly und Gary Oldman hinterlassen, wobei Letzterer bedingt durch das Drehbuch schauspielerisch dazu gezwungen wird, ein wenig auf Sparflamme zu agieren. Evangeline Lilly hingegen hat zugegeben die in Bezug auf die emotionale Komponente gegenüber dem Zuschauer die dankbarste Rolle und kann dementsprechend die Figur der verzweifelten Mutter hervorragend mit Leben füllen. Erwähnenswert ist zudem noch Veronica Ferres, die sich als kompromisslose Konzernchefin alles andere als verstecken muss und eine wirklich hervorragende Figur zwischen ihren amerikanischen Kollegen macht - vielleicht abgesehen von den stimmlichen Unterschieden, die sich zwischen ihr und den deutschen Synchronsprechern herauskristallisieren.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray bewegt sich auf bestem HD-Niveau und weist einen sehr guten Schärfewert auf, der nur sehr selten in den Randbereichen ein wenig einbricht, ansonsten aber absolut knackige Aufnahmen liefert. Der Detailgrad ist ebenfalls sehr gut und verleiht in Verbindung mit der leicht entsättigten Farbgebung sowie dem kräftigen Kontrastverhältnis einen ansprechenden Look. Der Schwarzwert ist ordentlich, dürfte an so mancher Stelle aber auch etwas kräftiger sein. Die Tonspur bleibt bedingt durch den dialoglastigen Erzählstil zwar durchwegs auf den vorderen Boxenbereich konzentriert, bindet aber dennoch alle Bereiche für gezielte, räumliche Umgebungsgeräusche mit ein. Seine Stärken offenbart der Ton schließlich in den Actionszenen, wo Schusswechsel im ganzen Raum verteilt und von klar ortbaren Effekten verteilt werden. Auch der Bass darf hier immer wieder druckvoll mitmischen. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Philippe Bosse Das Fazit von: MarS
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