Cryptid - Staffel 1
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BEWERTUNG |
13.11.2020 von MarS[Kryptid]: Ein Lebewesen, dessen Existenz nur schwach oder zweifelhaft belegt ist. Außerdem der Titel einer schwedischen Horror-Mystery-Serie, die über Pandastorm ihren Weg nach Deutschland gefunden hat. Wir haben uns Cryptid - Staffel 1 für Euch angesehen, sagen Euch aber nicht, womit Ihr es hier wirklich zu tun bekommt...
Inhalt
Niklas (Julius Fleischanderl) ist, ganz genau wie seine Freundin Ester (Maja Johanna Englander), ein Außenseiter an seiner Schule, der auf Grund seiner Vergangenheit mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Den Selbstmord seiner Mutter verarbeitet er mit Tabletten, die seine Erinnerungen verdrängen sollen, während seine Schwester Lisa (Astrid Morberg) bereits vor Jahren Hals über Kopf das gemeinsame Zuhause verlassen hat. Als Lisa eines Tages zurückkehrt, um sich intensiv mit dem Tod ihrer Mutter zu beschäftigen, scheinen sich die Ereignisse plötzlich zu überschlagen, denn noch am selben Tag wird Niklas Zeuge eines mysteriösen Unfalls, bei dem sein bester Freund ums Leben kommt. Während Niklas endgültig in ein Loch stürzt, aus dem es keinen Ausweg mehr zu geben scheint, kommt Lisa bei ihren Nachforschungen Stück für Stück hinter das Geheimnis der Stadt. Dabei stellt sie mit Schrecken fest, dass der Tod ihrer Mutter wohl doch kein Selbstmord gewesen ist. Alle Puzzleteile scheinen auf den örtlichen See hinzuweisen, in dessen Umgebung kurz darauf noch weitere Menschen verschwinden...
Cryptid ist eine Serie, die ganz schwer einzuordnen ist, da sie bekannte Elemente oftmals gezielt umschifft und sich am Ende als Mix der unterschiedlichsten Genres präsentiert. Oftmals sorgt ein solcher Stil bei Serien für einen etwas seltsamen Erzählfluss, der zudem eher verwirrend als stimmig erscheint, hier allerdings zeigt sich die Mischung nicht nur sehr ausgewogen und gelungen, sondern regelrecht überraschend. Während gleich der Einstieg in die Serie nämlich knallhart abläuft und dem Zuschauer durch einen heftigen Schockmoment ein wahres Splatterfest in Aussicht stellt, geht die Inszenierung im Anschluss erst einmal völlig andere als die erwarteten Wege. Schnell geraten blutige Effekte und die anfänglichen Horrorelemente in den Hintergrund, während sich das Geschehen zunächst einmal auf die verschiedenen Figuren und deren Verbindungen konzentriert und sich dabei zu einem regelrechten Teenie-Drama mit Beziehungsproblemen und Coming-of-Age Anteilen entwickelt. Dies klingt zunächst unpassend, ist jedoch durchaus wichtig für die Charakterisierung der Figuren sowie die Einordnung der späteren Ereignisse. Auch wenn Cryptid in diesem Bereich deutlich an Fahrt verliert und sowohl Tempo als auch visuelle Schauwerte ein wenig vernachlässigt, bleibt der Mittelteil dennoch interessant und unterhaltsam, was vor allem den durchaus stark agierenden Jungdarstellern sowie der kurzen Episodenlaufzeit von gerade einmal gut 20 Minuten zu verdanken ist. Wird die eigentliche Handlung dann schließlich weitergeführt, entsteht aus Cryptid plötzlich ein spannender Mysterythriller, dessen Geheimnisse lange Zeit im Verborgenen bleiben und den Zuschauer vor ein Rätsel stellen, das sich erst nach und nach aufzulösen beginnt. Diese Auflösung hält schließlich direkt die nächste Überraschung parat, denn auch diese lenkt die Serie erneut in eine völlig neue Richtung. Eine Richtung, die dank offen gehaltenem Ende hoffentlich noch in eine - für die Klärung aller Fragen dringend benötigte - zweite Runde gehen wird.
Details der Blu-ray
Mit Ausnahme von leichten, ggf. sogar beabsichtigten Fokussierungsunschärfen in den oberen und unteren Randbereichen ist das Bild der Blu-ray knackig scharf und sehr sauber. Die Farbgestaltung schwankt zwischen natürlich und stilisiert, je nach Auslegung des Szeneninhalts, wird aber durchwegs von einem sehr ausgewogenen Kontrastverhältnis unterstützt. CGI-Effekte sind recht deutlich als solche zu erkennen, fügen sich aber dennoch durchaus harmonisch ins Geschehen ein. Die Tonspur ist sauber und klar abgemischt und gibt Dialoge sowie Effekte dank klarer Kanaltrennung gut ortbar wieder. Die umliegenden Boxenbereiche werden allerdings eher selten angesprochen, da das Geschehen insgesamt doch deutlich dialoglastiger und zurückhaltender ist als zunächst erwartet.
Episodenguide
Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH Das Fazit von: MarS
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