Dark Skies - Sie sind unter uns

Dark Skies - Sie sind unter uns

Originaltitel: Dark Skies
Genre: Sci-Fi/Horror/Thriller
Regie: Scott Stewart
Hauptdarsteller: Keri Russell • Josh Hamilton
Laufzeit: DVD (93 Min) • BD (97 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 16

Dark Skies - Sie sind unter uns   01.02.2015 von Beef Supreme

Sind wir allein im Universum? Arthur C. Clarke empfindet beide möglichen Antworten als gleichermaßen verstörend. Während der gängige Konsens in Wissenschaft und Vernunft Außerirdische als Geschwätz Irrer abtut, finden sich genug Menschen, die an extraterrestrische Lebensformen glauben. Im Science-Fiction-Bereich sind Aliens nicht mehr wegzudenken und treiben durch die Jahrzehnte hinweg medienübergreifend ihr Unwesen mit der dummen menschlichen Rasse, meist in Form körperlich und/oder technisch weit überlegener Rassen, die es aber trotzdem irgendwie nie schaffen, die Menschheit kleinzukriegen. Dark Skies erzählt eine weitere Geschichte über die Begegnung mit der dritten Art. Gibt’s denn noch Aliens, die nicht versucht haben, uns platt zu machen?

 

Familie Barrett führt ein typisch langweiliges Vorstadtleben. Sohnemann Jesse ist gerade auf bestem Weg in die Pubertät und entdeckt seine Vorliebe für Softpornos. Der kleine Bruder Sammy lässt sich gern von Gruselgeschichten über einen augenstehlenden Sandmann erschrecken und bei den Eltern ist ganz klassisch die Kohle knapp, weil Papa Barrett es nicht schafft, einen neuen Job zu finden. Nach und nach verändert sich das austauschbare 08/15 Leben der Barretts nachhaltig, als sich seltsame Vorkommnisse in ihrer Bude häufen. Was mit einen ausgeräumten Kühlschrank und seltsamen Bauwerken aus Lebensmitteln beginnt, verwandelt sich schnell zu einer massiven Belastungsprobe für die ganze Familie. Blackouts, komisches Verhalten und unerklärliche Verletzungen bestimmen fortan den ohnehin schon nicht so einfachen Alltag der Familie. Eine Erklärung dafür hat niemand, denn wer glaubt denn schon an Außerirdische.

 

Dark Skies beginnt sehr ruhig und lässt sich Zeit, auf die einzelnen Charaktere, ihre Situation und die Beziehungen untereinander einzugehen. Es vergeht eine gute halbe Stunde, bevor überhaupt etwas Unnormales passiert. Das schadet dem Film aber überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Er schafft es, glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, mit denen sich fast jeder irgendwo identifizieren kann, weil alles so betont normal, alltäglich und realistisch erscheint. Nach und nach erzeugt der Film Spannung und eine unglaublich dichte durch unerklärliche Geschehnisse ohne dabei das Tempo anzuziehen, indem dem Zuschauer die Präsenz einer unbekannten Entität vermittelt wird, ohne sie zu zeigen oder auf ihre Absichten einzugehen. Dem Zuschauer ist schnell klar, dass unbekannte Wesen ihre Finger im Spiel haben, er weiß jedoch nicht, was sie wollen oder ob sie den Barretts wohl oder böse gesonnen sind. Auch im weiteren Verlauf, als das Unbill gröbere Ausmaße annimmt, sind die Absichten der Schabernacktreibenden weiterhin nicht klar. Dieses Gefühl der Ungewissheit und die Tatsache, dass Dark Skies sehr lange wartet, bis man überhaupt einen Blick auf die Aliens erhaschen kann, drückt die Spannung ganz nach oben. Einige gut platzierte Jump Scares runden das Gesamtpaket ab und erzeugen ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Einzig das etwas platte Ende drückt die Begeisterung für einen ansonsten sehr gut gelungenen Sci-Fi-Thriller mit einigen fein platzierten Horrorelementen.

 

Was diesen Film abseits des Unerklärlichen so gut macht, ist die überzeugende Schauspielkunst der Darsteller. Die gesamte Darstellerriege, allen voran die erstaunlich überzeugenden Kinder, lässt den Film so realistisch wirken. Die Dynamik innerhalb der Familie ist zu keiner Zeit überzogen oder durch schwachsinniges Verhalten, wie es im Horrorbereich oft zelebriert wird, unglaubwürdig. Durch das gelungene Zusammenspiel zwischen darstellerischem Können und anständigem Drehbuch vermeidet Dark Skies einen Bruch der Immersion, was keine Selbstverständlichkeit ist.

 

Auf technischer Seite gibt es absolut nichts zu meckern. Das Bild ist klar und scharf, sodass auch in dunklen Einstellungen alle nötigen Details gut erkennbar sind. Dazu gesellen sich gelungene und sehr gut platzierte Soundeffekte die einen großen Anteil an der Atmosphäre tragen, wenn sie zunächst leise anklingen, um dann im richtigen Moment mit sattem Bass durch die Boxen wummern, ohne dabei zu übertreiben. Auch die Synchronsprecher haben durchweg eine ordentliche Performance abgeliefert und die Stimmungen glaubhaft ins Deutsche übertragen. Natürlich ist, wie so oft, bei entsprechender Befähigung das englische Original zu bevorzugen, jedoch muss man nicht befürchten etwas zu verpassen, sollte man der deutschen Sprache lauschen.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Dark Skies hat mich wahrlich positiv überrascht. Mit sehr wenigen Horrorelementen und langsamem Tempo wird hier eine Spannung erzeugt, die mich durchweg nicht losgelassen hat. Zugegeben, die Handlung erinnert an gängige Geister- und Heimsuchungsfilme und ist weit davon weg, eine kreative Offenbarung darzustellen, aber das was der Film sein will, nämlich ein spannender, übernatürlicher Suspense Thriller, ist er auch. Und zwar ordentlich. Das Ende drückt meine Euphorie aber ein wenig, weil es doch etwas überstürzt wirkt. Hier hätten 5 – 10 Minuten mehr nicht geschadet, um das etwas intelligenter einzufädeln. Das trübt meinen Gesamteindruck aber kaum. Wer damit klarkommt, dass hier keine Flammenwerfer, UFOs oder städtevernichtende Laser vorkommen, erhält mit Dark Skies einen schönen kleinen Aliensnack.


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