Ach ja, der Zombiefilm. Wo wäre unsere heutige cineastische Gesellschaft ohne ihn? Wo wären wir wenn es nicht das Vergnügen gäbe, eine Scheibe oder wahlweise auch Kassette, einzulegen und somit das Hirn auszuschalten und sich von Stumpfsinn berieseln zu lassen? Diese Frage überlasse ich den Philosophen oder dem Film-Pendant von Herrn Ranicki, denn hier geht es nicht um genannte Frage, sondern um einen Genrevertreter des gepflegten "Doch-nicht-ganz-so-tot-wie-sie-sein-sollten" Films…
Unbestimmte Zeit später findet sich Darren in einem Ort namens, hach welch wohlig Wortspiel, Necropolitan wieder, einem heruntergekommenen Wohnblock mit zwielichtigem Manager, Möchtegern Gangstern und einer hübsch anzusehenden und, oh Wunder, alleinstehenden jungen Dame. Natürlich leben noch mehr Menschen in diesem vertrauen weckenden Ort, doch diese sind nunmehr Kanonenfutter und daher kaum erwähnenswert. Darren, wenn nicht bedroht, belästigt oder beklaut von den Gangstern oder becirct von der schönen Frau, widmet sich der Erforschung dieses grell rot leuchtenden Mittels, welche die Menschen in Zombies verwandelt. Das lässt sich das Militär nicht gefallen, da diese nach Leichenschau festgestellt haben, dass einer, nämlich Darren, nicht der Grillparty beiwohnte und schicken einen ihrer Männer los, um diesen unauffällig zu den Radieschen zu führen und das Mittel sicherzustellen.
Es vergeht eine Dreiviertelstunde nach der Anfangssequenz, bis sich wieder ein Zombie blicken lässt und das auch nur aus Anfall aus Nächstenliebe. Darren spritzt einem der Gangster (mit dem er im Laufe des Films sich quasi anfreundet) das Mittel, um diesen von drei Löchern im Pelz zu kurieren. Zudem schnappt sich noch ein dahergelaufener Obdachloser den Rest davon, während der Militärarzt Darren Doktorspielchen mit der hübschen Mitbewohnerin treibt. So kommt es endlich zu ein wenig Action in den bisher relativ ruhigen und storylastigen Verlauf. Das Problem sieht man jedoch auf einen Blick: Geld war ganz klar Mangelware. Die Effekte sind zwar handgemacht, das bezieht sich jedoch nur aufs Blut, welches zwar spritzt, jedoch in nicht allzu rauen Mengen. Zudem finden sich kaum andere Schauwerte außer blutenden Bisswunden. Das muss zwar auch nicht immer sein, dafür müsste aber das Drumherum stimmen und das tut es nicht immer. Die verstreuten One-Liner sind zwar nicht schlecht, jedoch zu wenig, um daraus eine Horrorkomödie zu machen. Die Gangster haben auch nix anderes zu tun, als sich ständig anschießen zu lassen, also auch kein Horrorgangsterfilm. Spannung wird auch kaum erzeugt, da es prinzipiell hell ist, selbst in der Nacht und obwohl angeblich permanent Elektrizitätsprobleme herrschen.
Das Haus an sich ist zwar heruntergekommen, aber Müll mach noch kein Ambiente, also bleibt nur noch die Story. Und auch hier muss man leider Ausfälle anmerken.
Der hier genannte Zombieansatz kommt zwar nicht so häufig vor, jedoch wird er nicht konsequent umgesetzt. Maske gibt es quasi nicht, da äußerlich keine nennenswerten Veränderungen stattfinden außer ein wenig Blut um die Visage herum. Die Augen blicken stets klar und daher fällt es manchmal schwer die Zombies als solche anzuerkennen, zumal sie meist erstaunlich schnell und beweglich sind und eine Körperbeherrschung besitzen, welche sich andere erst nach 10 Jahren Shaolin-Kloster angeeignet haben.
Bild und Ton bewegen sich auf gutem Niveau und auch die deutsche Synchro kann sich hören lassen, welcher man in Stereo sowie in Dolby Digital 5.1 lauschen kann. Ausfälle kann man in der Hinsicht keine verzeichnen, es gibt ein klares Bild. Die deutliche Vertonung und eine anständige Soundkulisse bilden ein homogenes Gefüge. In der Extras-Abteilung findet man ein Making of, den offiziellen Trailer zum Film, sowie weitere Trailer zu Filmen der MIG Group. Zudem ziert ein schön anzusehendes Wendecover die Hülle.
Cover & Bilder © www.sofahelden.de
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