Deadstream
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BEWERTUNG |
28.07.2023 von MarSMan nehme ein paar wackelige Handkameras und ein leerstehendes Haus, dazu ein paar schicke Requisiten, fertig ist der Found-Footage Streifen im Haunted House. Warum Ihr Euch trotz eben dieser abgenutzten Rezeptur das Regiedebüt Deadstream von Joseph und Vanessa Winter nicht entgehen lassen solltet, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Früher einmal war der Vlogger Shawn (Joseph Winter) äußerst erfolgreich. Nach einer besonders gewagten Aktion ist er allerdings bei seinem Publikum in Ungnade gefallen, und hat zudem auch alle seine Sponsoren verloren. Für sein großes Comeback hat sich Shawn nun dazu entschieden, eine Nacht in einem Spukhaus zu verbringen, und seine Erlebnisse Live zu streamen. Schon bald muss er allerdings feststellen, dass das Haus tatsächlich von Geistern heimgesucht wird, und er sich direkt in die Höhle des Löwen gewagt hat. Für einen Rückzieher ist es jetzt allerdings zu spät, denn Shawn hat sich geschworen, seine Fans und Sponsoren auf keinen Fall ein weiteres Mal zu enttäuschen...
Was Joseph und Vanessa Winter mit ihrem Debütfilm Deadstream auf die Beine gestellt haben, das verdient durchaus Bewunderung. Produktion, Regie, Drehbuch, Kamera, Hauptdarsteller, ja sogar der Score, alles wurde hier aus einem Guss von den Winters und mit minimalen Mitteln erschaffen. Und das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, sondern erweist sich am Ende sogar als echte Überraschung. Wo andere nämlich einfach nur die eingefahrenen Genre-Klischees bedienen, und das zugegeben nur selten wirklich gut, da zeigt Familie Winter gleich zum Einstieg, dass sie eine ganz andere Herangehensweise für ihren Film gewählt hat. Zunächst einmal setzt Deadstream schließlich nicht einfach nur auf eine Einführung der Charaktere, sondern macht eben dieses Kennenlernen durch eine einfallsreiche Inszenierung, vor allem aber reichlich wundervoll platzierten Humor zu einem herrlich unterhaltsamen Spaß - fast so, als würde man einer Episode "Ghostfacers" aus Supernatural beiwohnen. Seitenhiebe auf Influencer und Social-Media natürlich gleich mit einbegriffen. Doch auch das wäre noch keinen Tipp der Sofahelden wert, denn Komödien in ähnlichem Setting gibt es ebenfalls bereits so einige. Viel interessanter ist im Fall von Deadstream allerdings, dass es Joseph und Vanessa Winter tatsächlich gelingt, zwischen all dem Humor nicht nur einen gelungenen Spannungsbogen zu erzeugen, sondern auch ordentlich Gruselstimmung aufkommen zu lassen. Das Setting wird hier perfekt genutzt, ebenso wie die Inszenierung mit Hilfe von statischen Cams und Handkameras, während das Sounddesign ebenfalls seinen Beitrag dazu leistet, dass einem als Zuschauer der ein oder andere Lacher kurzzeitig im Halse steckenbleibt. Ebenso ansprechend sind Effekte und das Design der Untoten ausgefallen, die zwar stets auch als solche zu erkennen sind, jedoch mit so viel Liebe und Herzblut erschaffen wurden, dass dies weder der Atmosphäre noch der Unterhaltung schadet. Dass das Ganze am Ende dann doch recht vorhersehbar abläuft, schmälert unterdessen keineswegs den Spaß, den Deadstream zweifellos zu bieten hat.
Auf Grund des uns vorliegenden Presse-Streams entfällt an dieser Stelle eine Bewertung der Bild- und Tonqualität. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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