Der Biss der Schlangenfrau
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BEWERTUNG |
22.11.2019 von MarS
Lose basierend auf einem Roman von Bram Stoker inszenierte der britische Regisseur Ken Russell im Jahr 1989 den Horrorfilm Der Biss der Schlangenfrau. CMV Laservision veröffentlicht den Film nun neu, erstmals auch auf Blu-ray sowie im limitierten Mediabook...
Inhalt
Bei Ausgrabungen auf dem Anwesen der Schwestern Eve und Mary, deren Eltern vor kurzem spurlos verschwunden sind, findet der angehende Archäologe Angus Flint (Peter Capaldi) einen mysteriösen Schädel. Als er auf einer Party Lord James D´Ampton (Hugh Grant) kennenlernt, erzählt ihm dieser eine uralte Legende über einen Schlangengott, der angeblich von einem seiner Vorfahren besiegt wurde. Die Männer vermuten auf Grund des Schädels, dass es sich bei der Legende vielleicht doch um mehr handeln könnte als eine örtliche Geschichte. Unterdessen entwendet die geheimnisvolle Sylvia Marsh (Amanda Donohoe) den Schädel, woraufhin sich merkwürdige Ereignisse im Ort häufen...
Gleichzeitig skurril und originell, ebenso bizarr wie erotisch. Mit Der Biss der Schlangenfrau hat Ken Russell ein weiteres Mal gezeigt, dass er ein Händchen für sonderbare, deswegen aber nicht minder unterhaltsame Streifen hatte. Wo andere Werke scheitern, gelingt dem Film der Spagat zwischen schwarzem Humor, Horror und beinahe schon surreal anmutenden Momenten, wobei die gesamte Inszenierung einen sehr trashigen aber sehr sympathischen Charme versprüht. Einen roten Faden oder stimmigen Erzählfluss lässt Der Biss der Schlangenfrau zwar vermissen, dies wird aber durch allerlei herrlich absurde Einfälle locker wieder ausgeglichen. Kein Wunder, dass der Film über die Jahre bei Fans zu einem kleinen Klassiker geworden ist. Mit vampirähnlichen Schlangenwesen, augenzwinkernden Seitenhieben aufs Horrorgenre und einigen sehr ansprechenden Splatterszenen bringt der Film einfach alles mit, was das geneigte (Trash-)Herz höherschlagen lässt. Schauspielerisch hat sich Der Biss der Schlangenfrau ebenfalls nichts vorzuwerfen, außer vielleicht, dass Ken Russell darauf verzichtet, seinen Figuren so störende Dinge wie Charaktertiefe zu verschaffen. Stattdessen glänzen die meisten Charaktere durch charmantes Overacting, allen voran der sehr sympathische Peter Capaldi als etwas schrulliger Archäologiestudent und ein blutjunger Hugh Grant als selbstverliebter Adliger. Die übrigen Figuren dienen überwiegend als Schlangenopfer oder reine Zierde, haben aber eigentlich nicht viel Sinnvolles zur Handlung beizutragen. Absolutes Highlight ist allerdings Amanda Donohoe als Schlangenfrau, die gleichzeitig extrem erotisch wie auch gefährlich psychopathisch agiert und den Film über weite Strecken im Alleingang alleine durch ihre körperliche Präsenz und persönliche Ausstrahlung trägt.
Details der Blu-ray
Wirklich hervorragend ist die Bildqualität der Blu-ray. Eine leichte Körnung sorgt für einen filmischen Look, während das Bild ansonsten beinahe durchgehen absolut scharf und sehr schön detailliert ist. Minimale Verunreinigungen und leichtes Rauschen in dunklen Bildbereichen sind so selten, dass sie überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Der Kontrast ist kräftig und gut ausbalanciert. Hier wurde wirklich ganze Arbeit geleistet. Der Ton kann da zwar auf Grund seiner lediglich in Dolby Digital 2.0 vorliegenden Abmischung nicht ganz mithalten, erweist sich aber im vorderen Boxenbereich als sehr kraftvoll und klar. Hin und wieder wirken einige Dialoge etwas blechern, insgesamt sind Sprach- und Effektausgabe aber sehr sauber. Cover & Bilder © cmv-Laservision Das Fazit von: MarS
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