Lord of Misrule - Der Herr des Schreckens

Lord of Misrule - Der Herr des Schreckens

Originaltitel: Lord of Misrule
Genre: Folk-Horror • Mystery • Thriller
Regie: William Brent Bell
Hauptdarsteller: Tuppence Middleton • Matt Stokoe
Laufzeit: DVD (100 Min) • BD (104 Min)
Label: Plaion Pictures
FSK 16

Lord of Misrule - Der Herr des Schreckens   21.12.2024 von MarS

Wenn der amerikanische Filmemacher William Brent Bell einen neuen Horrorfilm präsentiert, dann werden Genre-Fans regelmäßig hellhörig. Nach Beiträgen wie Wer - Das Biest in Dir, The Boy oder auch Orphan: First Kill präsentiert uns Bell nun den Folk-Horror Lord of Misrule - Herr des Schreckens...

 

Inhalt

 

Rebecca (Tuppence Middleton) hat erst kürzlich ihre Stelle als Geistliche in der Provinz angetreten, doch die lokale Dorfgemeinschaft hat sie und ihre Familie sehr schnell und überaus freundlich aufgenommen. Ihre achtjährige Tochter Grace (Evie Templeton) wurde sogar dazu auserwählt, beim anstehenden Fest zur Sommersonnenwende die Rolle des Ernteengels zu übernehmen, und obwohl der heidnische Brauch allem entgegensteht, woran Rebecca glaubt, freuen sich alle bereits auf die bevorstehenden Feierlichkeiten. Als Grace jedoch während des Festes verschwindet und nicht wieder auftaucht, entpuppen sich die Dorfbewohner plötzlich als ungewohnt abweisend, woran der mysteriöse Jocelyn Abney (Ralph Ineson) nicht ganz unschuldig zu sein scheint. Während die Suche der Polizei nur schleppend voranschreitet, entdeckt Rebecca das wahre und dunkle Geheimnis der verschworenen Gemeinschaft...

 

Mit Lord of Misrule - Herr des Schreckens beschreitet William Brent Bell erzählerisch neue persönliche Wege, und kehrt dabei gleichzeitig - zumindest im Ansatz - zum inszenatorisch raffinierten Stil seines 2013 veröffentlichten Werwolf-Films Wer - Das Biest in Dir zurück. Sein neuester Beitrag zum Horrorgenre ist zweifellos ein echter Slow-Burner, dessen Inszenierung und audio-visuelle Gestaltung sehr kunstvoll arrangiert sind, und tritt damit nicht nur inhaltlich, sondern auch erzählerisch in die Fußstapfen von Filmen wie The VVitch oder auch Midsommar. Dementsprechend schwierig dürfte es nach seinen doch eher massentauglichen Werken The Boy und Orphan: First Kill den meisten Zuschauern allerdings fallen, sich auf das Geschehen einzulassen, denn abgesehen von einer hervorragenden Atmosphäre geschieht in Lord of Misrule - Herr des Schreckens lange Zeit nicht sonderlich viel. Zumindest nicht im offensichtlichen Bereich, denn außerhalb der gezeigten Ereignisse beziehungsweise in der Vorstellungskraft des Publikums herrscht tatsächlich ein dauerhafter Schrecken, dessen Bedrohlichkeit beinahe greifbar ist, nur eben kein visuelles Ventil findet. Sogar große Überraschungen bleiben im Verlauf der Geschichte grundsätzlich aus, und beschränken sich auf einen finalen Twist, den man mögen kann, aber sicherlich nicht muss. Genauso wie die Entscheidung, die Figuren sehr distanziert zu betrachten und dadurch auf eine emotionale Bindung zu verzichten, was zwar die Aufmerksamkeit komplett auf die bedrückende Grundstimmung lenkt, der Spannung aber eher schadet und immer wieder auch zähe Passagen entstehen lässt. 

 

Bildergalerie von Lord of Misrule - Der Herr des Schreckens (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Optisch bietet die Blu-ray ein scharfes, natürliches und ausgewogenes Bild. Kontrastumfang und Schwarzwert bewegen sich ebenfalls auf sehr gutem Niveau. Highlight ist jedoch ganz klar die Tonspur, die das hervorragende und teilweise markerschütternde Sounddesign perfekt in Szene zu setzen weiß. Der Ton wird wuchtig und atmosphärisch wiedergegeben und unterstreicht damit die vorherrschende Stimmung, während Dialoge zu jeder Zeit klar und verständlich ausgegeben werden. 



Cover & Bilder © Plaion Pictures / © Laura Radford


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit Lord of Misrule - Herr des Schreckens liefert William Brent Bell soliden, atmosphärischen Folk-Horror, der jedoch auf Grund schwacher Charakterzeichnung samt distanziertem Betrachtungswinkel sowie einer doch zu ereignisarmen Erzählung mit zu wenigen Höhepunkten deutlich hinter ähnlichen Genre-Beiträgen zurückbleibt. Unterhaltsam ist das dank der bedrohlichen Grundstimmung und einigen wirklich guten audio-visuellen Passagen auf jeden Fall (insofern man sich auf diesen Slow-Burner einlassen kann und solche Filme mag), tatsächlich mitreissend und vor allem nachwirkend ist das Ganze aber eher nicht. 


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