Der Herrscher von Cornwall
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BEWERTUNG |
11.12.2019 von MarSWenn es um Stop-Motion Technik geht, muss es nicht immer Großmeister Ray Harryhausen sein. Auch viele andere nutzten die Tricktechnik für zahlreiche Abenteuerfilme, wie beispielsweise Jim Danforth, der die Effekte für Der Herrscher von Cornwall lieferte. Der Film aus dem Jahr 1962 erscheint nun als DVD-Neuauflage und erstmals auch auf Blu-ray von Koch Films und Explosive Media...
Inhalt
Vor langer Zeit wurde Pendragon, der böse Zauberer, aus dem Königreich Cornwall verbannt. Doch Pendragon sinnt auf Rache, und versucht deshalb Prinzessin Elaine an ihrem Geburtstag zu entführen. Dem Bauern Jack gelingt es jedoch die Entführung durch einen Riesen zu verhindern, woraufhin er zum Ritter geschlagen wird. Jack soll Elaine außer Landes bringen, um sie zu schützen, doch auf der Überfahrt gelingt es Pendragon schließlich doch, die Prinzessin mit Hilfe von Hexen auf seine Insel zu bringen. Unterstützt vom Wikinger Sigurd und dem Schiffsjungen Peter macht sich Jack auf den Weg, um die Prinzessin aus den Fängen des Zauberers zu befreien...
Kerwin Mathews als wagemutiger Abenteuer? Torin Thatcher als böser Zauberer? Nathan Juran auf dem Regiestuhl? Gab es das nicht bereits vorher? Doch, und zwar im vier Jahre zuvor entstandenen Sindbads 7. Reise, bei dem Ray Harryhausen für die Effekte verantwortlich war. Die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Filmen gehen jedoch noch weiter und waren letztendlich so zahlreich, dass Columbia wegen Plagiats klagte und Der Herrscher von Cornwall kurzerhand aus den Kinosälen verschwand, um Jahre später als neu vertonte Musicalversion noch einmal den Weg in die Kinos anzutreten. Doch so ähnlich sich manche Figuren und Kreaturen auch sein mögen und so bekannt die Gesichter in den Hauptrollen auch waren, Der Herrscher von Cornwall beweist doch Eigenständigkeit und erweist sich als gelungener Abenteuerfilm, der Fans absolut zufriedenstellen kann. Der Film bedient sich sehr frei Motiven aus der Geschichte um Jack the Giant Slayer und verbindet diese mit einer für die damalige Zeit recht typischen Abenteuergeschichte: Bösewicht will Herrschaft, entführt zu diesem Zweck Prinzessin, Held eilt zur Rettung und besiegt Bösewicht. Business as usual also. Wer jedoch seine Freude an den Abenteuerfilmen aus dieser Zeit hat, der ist bei Der Herrscher von Cornwall ebenso gut aufgehoben wie bei den Werken, in denen Ray Harryhausen sein Handwerk gezeigt hat. Eine rasante Inszenierung ohne lästige Längen sorgt für Kurzweil, während die zahlreich eingesetzten und stellenweise immer noch bemerkenswerten Stop-Motion Kreaturen nicht nur für zusätzliche Schauwerte, sondern auch einen ganz eigenen Charme sorgen. Dass diese dabei zu keinem Zeitpunkt die Qualität und Raffinesse eines Ray Harryhausen erreichen, an mancher Stelle sogar ungewollt lächerlich erscheinen, sollte jedoch jedem von vornherein klar sein.
Auf der Disc befindet sich übrigens auch die bereits eingangs erwähnte Musicalfassung des Films. Da diese jedoch nie synchronisiert wurde, ist diese selbstverständlich nur in der Originalsprache vorhanden.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist sehr gelungen und zeigt den Film in bislang bester Qualität. Auch wenn durch den erhöhten Kontrast Gesichter mitunter etwas wachsig wirken ist die Schärfe die meiste Zeit über sehr gut, selbst das stetige Filmkorn sowie leichtes Rauschen können diesen Eindruck kaum trüben. In Nahaufnahmen werden immer wieder sogar feine Details sichtbar. Lediglich die Szenen, in welchen Effekt- oder Stop-Motion- Aufnahmen und reale Aufnahmen aufeinandertreffen, fallen hier deutlich ab und sind sowohl stark verrauscht als auch mitunter unscharf. Dies ist aber bei überarbeiteten Filmen aus dieser Zeit ein bekanntes und kaum zu vermeidendes Übel, das jedoch nur selten wirklich störend wirkt, ebenso wie die vereinzelt auftauchenden Verunreinigungen. Der Ton ist selbstverständlich komplett im vorderen Bereich der Boxen angesiedelt, erweist sicher dort aber als sehr klar und gut ausbalanciert. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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