Die Baztán-Trilogie
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BEWERTUNG |
24.06.2021 von MarSBasierend auf der gleichnamigen Kriminalromanreihe der spanischen Autorin Dolores Redondo entstand in den Jahren 2017 bis 2020 Die Baztán-Trilogie. Studio Hamburg Enterprises veröffentlicht die Reihe nun in einer Box auf drei DVDs...
Das Tal der toten Mädchen
In der Nähe des baskischen Ortes Elizondo wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, deren lebloser Körper einer rituellen Inszenierung gleicht. Bereits einige Wochen zuvor wurde ein ähnlicher Fall gemeldet, weshalb die Behörden einen Serienmörder vermuten. Mit den Ermittlungen wird die junge Kommissarin Amaia Salazar (Marta Etura) beauftragt, die in Elizondo geboren wurde, dem Ort jedoch vor langer Zeit den Rücken gekehrt hatte. Als weitere Mädchen aus dem Tal verschwinden, beginnt für Amaia ein Wettlauf mit der Zeit, während sie sich im Verlauf der Suche auch mit ihren entfremdeten Schwestern auseinandersetzen muss...
Das Tal der vergessenen Kinder
Nachdem Kommissarin Amaia Salazar den Fall eines Serienkillers aufklären konnte, will sie sich gemeinsam mit ihrem Freund um ihren neugeborenen Sohn kümmern. Doch eine Kirchenschändung zwingt sie dazu, erneut ihre alte Heimat Elizondo aufzusuchen, während eine mysteriöse Selbstmordserie verurteilter Verbrecher die Polizei vor ein weiteres Rätsel stellt. Alle Opfer haben einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem sie den Namen eines Wesens der baskischen Mythologie erwähnen. Der "Tartalo", ein Zyklop mit Hunger auf menschliches Fleisch, scheint schließlich eine Verbindung zu Amaias Mutter Rosario zu offenbaren, die sich jedoch seit Jahren in einer geschlossenen Einrichtung befindet. Als Rosario auf Wunsch der Kirche in eine andere Klinik überstellt wird, gelingt ihr schließlich die Flucht, und zwingt Amaia damit dazu, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen...
Das Tal der geheimen Gräber
Während ihre Schwestern endlich mit ihrer Mutter abschließen wollen, glaubt Amaia nicht daran, dass Rosario wirklich gestorben ist. Und tatsächlich scheint der Fall eines im Schlaf erstickten Babys darauf hinzudeuten, dass Rosario noch am Leben ist, denn ihre Ermittlungen führen Amaia zu einer sektenähnlichen Kommune am Rande der französischen Grenze, die mit ihrer Mutter in Verbindung zu stehen scheint. Seit Jahrzehnten sollen dort dem dämonischen Wesen "Inguma" Opfer gebracht werden, um Reichtum und Macht zu erlangen. Doch durch die Suche nach der schockierenden Wahrheit bringt nicht nur Amaia, sondern auch ihr gesamtes Umfeld in Gefahr...
Wer Die Purpurnen Flüsse liebt und von der gleichnamigen Serienadaption ein wenig enttäuscht gewesen ist (unsere Kritik zu beiden bisherigen Staffeln findet Ihr hier), der sollte unbedingt einen Blick auf Die Baztán-Trilogie werfen. In trostlosen, meist verregneten, aber auf ihre eigene Art wunderschönen Bildern präsentiert jeder der drei Filme sowohl einen unabhängigen Kriminalfall, wie auch ein übergreifendes Gesamtkonstrukt, dessen wahre Größe sich erst nach und nach offenbart. Alle Fälle sind dabei durchzogen von Mysteryelementen sowie Legenden der baskischen Mythologie, während die Inszenierung keine Scheu hat, auch explizite Bilder und regelrecht schockierende Szenen zu liefern. Zahlreiche Wendungen und sich erst im Verlauf aufzeigende Verstrickungen beziehungsweise Zusammenhänge sorgen unterdessen für eine hervorragende Spannungskurve, die sowohl innerhalb jedes einzelnen Films, als auch der gesamten Trilogie durchwegs aufrechterhalten wird. Einen ganz eigenen Beitrag leistet dabei zum einen die ungewöhnlich raue Landschaft des Baskenlandes, zum anderen der extrem düster und beinahe gespenstisch anmutende Erzählstil, aus dem die Inszenierung nur äußerst selten und wenn, dann nur sehr kurz auszubrechen vermag. Einen großen Anteil daran, dass Die Baztán-Trilogie ohne jegliche Längen oder zähe Passagen zu fesseln weiß, haben zudem die Darsteller, die nicht nur untereinander hervorragend harmonieren und damit für eine Menge sehr emotionale Szenen verantwortlich sind, sondern deren Figuren auch eine starke, kraftvolle Charakterausarbeitung erhalten haben.
Insgesamt ein klein wenig schwächer ist das Finale mit dem Film Das Tal der geheimen Gräber ausgefallen. Obwohl die Geschichte zahlreiche wirklich intensive Momente bereithält und der Trilogie einen absolut würdigen Abschluss beschert, ist der Aufbau der Inszenierung hier ein wenig holpriger sowie die finale Auflösung etwas zu früh zu Erahnen. In Anbetracht der durchgehend hochwertigen Erzählung innerhalb der Reihe ist dies aber tatsächlich Jammern auf höchstem Niveau.
Details der DVD
Abgesehen von deutlich sichtbarem, aber nicht allzu häufigem Banding - für ein SD-Medium nicht außergewöhnlich - bieten die DVDs ein sehr scharfes, durchaus detailreiches Bild bei reduzierter, sehr atmosphärischer Farbdarstellung. Insgesamt hinterlässt das Bild einen sehr guten Gesamteindruck, der auch durch die gelegentlich etwas schwache Durchzeichnung nicht getrübt wird. Die Tonspur liegt zwar nur in Dolby Digital 2.0 vor, erweist sich bei entsprechendem Equipment aber dennoch als sehr ansprechend abgemischt. Eine kraftvolle Kulisse sorgt für eine ordentliche Atmosphäre, während Dialoge stets klar und sauber wiedergegeben werden. Cover & Bilder © Studio Hamburg Enterprises GmbH Das Fazit von: MarS
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