Die Hexenprinzessin

Die Hexenprinzessin

Genre: Märchen • Fantasy • Familie
Regie: Ngo The Chau
Hauptdarsteller: Charlotte Krause
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (90 Min)
Label: FM Kids
FSK 12

Die Hexenprinzessin   15.11.2021 von MarS

Der neueste Streich der ZDF-Reihe Märchenperlen widmet sich dem norwegischen Märchen Zottelhaube. Wir sagen Euch, ob uns Die Hexenprinzessin überzeugen konnte...

 

Inhalt

 

König Goderic (Ken Duken), dem Regenten von Eichdal, wurden einst Zwillingstöchter geschenkt. Während die Erstgeborene Amalindis (Zoë Pastelle Holthuizen) pflichtbewusst das Leben einer Prinzessin führt, verbringt die wilde Zottel (Charlotte Krause) ihre Zeit lieber im Wald, wo sie sogar Freundschaft mit einem Wolf geschlossen hat. Kurz vor Amalindis Hochzeit mit dem Prinzen Tanka (Jerry Hoffmann) wird die Königstochter jedoch von drei Hexen entführt, mit denen Königin Lioba (Marisa Leonie Bach) einst einen Pakt geschlossen hatte. Begleitet von Tanka und unterstützt vom selbsternannten Hexenjäger Bero (Jürgen Vogel) ist es nun an Zottel, sich zu beweisen, und ihre Schwester aus den Fängen der Hexen zu befreien...

 

Längst ist es deutschen Filmen und Serien gelungen, ihren einstmals schlechten Ruf hinter sich zu lassen und selbst die schärfsten Kritiker immer wieder mit großartigen Produktionen eines Besseren zu belehren. Die Hexenprinzessin zeigt nun jedoch ganz deutlich, dass TV-Produktionen der öffentlich-rechtlichen von diesem inzwischen erreichten Niveau noch ein ganzes Stück weit entfernt sind, auch wenn die - zugegeben äußerst freie - Adaption des norwegischen Märchens Zottelhaube durchaus unterhaltsam ausgefallen ist. Obwohl von der ursprünglichen Geschichte um zwei ungleiche Königstöchter zugunsten von Familientauglichkeit und weichgespülten Sehgewohnheiten kaum noch etwas übriggeblieben ist, so kommt hier dank schönen Settings, passenden Kostümen und klischeehafter, aber gelungener Märchenhandlung doch angenehmes Fantasyfeeling auf. Allerdings, und da liegt eben mal wieder das Problem, schießt Die Hexenprinzessin in zahlreichen Bereichen deutlich übers Ziel hinaus. Und damit sind noch nicht einmal die Computereffekte gemeint, die sich auf typischem TV-Niveau bewegen und sich stets deutlich vom sehr ansprechenden restlichen Look abheben. Vielmehr betrifft dies die überzogen theatralisch und hölzern agierenden Darsteller, die unnatürlich vorgetragenen Dialoge, aber auch den Score des Films, der mit seinen übermäßig imposanten und epischen Kompositionen selbst aus den banalsten Momenten mehr machen will, als sie tatsächlich sind. Einen echten Lichtblick stellt hier allerdings die zum Zeitpunkt des Drehs gerade einmal 18-jährige Charlotte Krause dar, die sich mit ihrer natürlichen, frechen und sympathischen Art deutlich vom übrigen Cast abgrenzen kann und dabei selbst "alte Hasen" weit hinter sich lässt. 

 

Bildergalerie von Die Hexenprinzessin (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist sehr klar, scharf und detailreich. Farben werden natürlich dargestellt und das Kontrastverhältnis ist gut ausbalanciert. Der Schwarzwert ist ebenfalls sehr sauber. Akustisch reißt die Blu-ray mit ihrer Abmischung in Dolby Digital 2.0 selbstverständlich keine Bäume aus. Immerhin sind Dialoge und das übrige Sounddesign gut aufeinander abgestimmt und werden sauber wiedergegeben, wobei sich der ohnehin völlig überzogene Score konsequent dominant in den Vordergrund drängt.



Cover & Bilder © justbridge entertainment GmbH / FMKids / ZDF / Conny Klein


Das Fazit von: MarS

MarS

Für Kritiker des deutschen Films ist Die Hexenprinzessin aus der ZDF-Reihe Märchenperlen ein gefundenes Fressen, denn theatralisches Overacting, hölzerne Dialoge und schlechte CGI-Effekte lassen schnell vergessen, wie stark sich das deutsche Kino in den letzten Jahren entwickelt hat. Dennoch bietet Die Hexenprinzessin dank tollem Fantasyfeeling, eingängiger und simpler Geschichte sowie der deutlich herausragenden Hauptdarstellerin Charlotte Krause eineinhalb Stunden lang lockere Märchenunterhaltung für die ganze Familie, die trotz Abzügen in der B-Note zu gefallen weiß.


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