Die Rückkehr der Killertomaten

Die Rückkehr der Killertomaten

Originaltitel: Return of the Killer Tomatoes
Genre: Komödie
Regie: John de Bello
Hauptdarsteller: Anthony Starke • George Clooney • Karen M. Waldron
Laufzeit: 94 Min.
Label: Savoy Film (Intergroove)
FSK 12

Die Rückkehr der Killertomaten   19.08.2011 von Panikmike

In sogenannten B-Movies findet man ja bekanntlich jede Absurdität, die sich ein mittelloser Regisseur und ein unterbezahlter Drehbuchautor nur vorstellen können. Ende der 70er Jahre entstand als Antwort auf die strukturierte Sinnfreiheit schließlich eine der vermutlich besten Persiflagen: „Angriff der Killertomaten“. Gute zehn Jahre hat es gedauert, bis eine Fortsetzung kam. Mittlerweile hat alles um das rote Gemüse einen Kultstatus, ob aber der zweite Teil mit der „Rückkehr der Killertomaten“ wirklich einen Glanzpart in dieser einnimmt?

Es sind gut 25 Jahre seit dem großen Tomatenkrieg vergangen und Wilbur Finletter, Held des letzten Teils hat sich mit einer eigenen Pizzeria niedergelassen. Natürlich darf in dieser, nach Verbot jeglicher tomatenähnlichen Substanz, keine Standardsoße verwendet werden. Stattdessen wird in seinem Restaurant jeglicher Mist von Erdnussbutter bis hin zur Thunfischcreme verarbeitet. Den Kunden scheint es zu schmecken, aber als Zuschauer wird einem beim Anblick schon arg schlecht. Um den gut laufenden Laden nicht alleine führen zu müssen, hilft ihm sein Neffe Chad sowie dessen Freund Matt. Letzterer wird übrigens von George Clooney gespielt, was diesen Film mit zu einer seiner größten Jugendsünden machen dürfte.

Wie es in einem solchen Streifen üblich ist, hat Chad als Hauptdarsteller eine Angebetete. Tara – so heißt die Kleine – arbeitet als Gehilfin und Geliebte für den verrückten Professor Gangreen, dessen diabolischer Plan natürlich die Eroberung der Welt vorsieht. Warum sich aber selber die Hände schmutzig machen, wenn man auch genmanipulierte Tomaten verwenden kann? Nach der Schmach aus dem letzten Teil, in dem es gelang seine Geschöpfe durch das unglaublich schlechte Lied „Puperty Love“ auszuschalten, hat der Prof. dieses Mal eine besonders gute Idee. Ihm ist es gelungen, Tomaten über eine absurd aussehende Maschine in Menschen zu verwandeln. Die kausale Logik hinter der Geschichte macht dem Zuschauer relativ schnell klar, dass die von Chad angeschmachtete Gehilfin entsprechend auch nichts anderes als ein genmutiertes rotleibiges Nachtschattengewächs ist. Der irrsinnige Plot sollte damit also bestens vorbereitet sein und neben fluffigen Tomaten-Missgeburten und einer Rambo-Style Killerarmee erwarten den Zuschauer in fast schon absehbarer Form Ninjas, Bikini-Girls und italienische Tomatendealer.

Als erfrischendes Gesamtmerkmal der Reihe kann man anmerken, dass diese sich absolut nie ernst nimmt. Entsprechend findet man auch in diesem Teil in übertriebener Form Meta-Witze, welche den Film als solches behandeln. Da gibt sich z. B. ein George Clooney dem exzessiven Product Placement hin und versucht dem Zuschauer ständig Pepsi oder Schokoriegel anzudrehen. Die Witze sind ab und an tatsächlich ganz gut gelungen, auch wenn man sich bei einigen die Frage stellt, ob diese nicht evtl. doch ernst gemeint waren. Dennoch fällt auf, dass der Film seine eigenen Wurzeln viel zu stark vernachlässigt. Die angepriesenen Killertomaten tauchen so gut wie gar nicht auf, stattdessen werden hirnamputierte Zuchtsoldaten präsentiert, die so auch in jeder anderen drittklassigen Komödie zu finden sind. Dies macht das kultige Alleinstellungsmerkmal der Serie kaputt und das ist schlichtweg traurig. Hinzu kommt, dass der Film in weiten Teilen auch mal langweilig wird. Dies mag daran liegen, dass gewisse Witze heute nicht mehr so gut fruchten, wie sie damals evtl. angedacht waren.

Immerhin passt das Bild, dieses wurde nämlich neu abgetastet und sieht besser als die Fernseh- bzw. VHS-Version aus. Die DVD lohnt sich qualitativ auf alle Fälle, leider gibt es keine nennenswerten Extras - Schade.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Gott, wie ich Tomaten hasse. Auf Sandwiches werden sie aussortiert und aus Salaten rausgekehrt. Kein Wunder also, dass ich bereits als kleines Kind die Kultreihe gemocht habe. Sogar die grotesk schlechte Trickfilmserie habe ich mir angeguckt, auch wenn das einem durchaus peinlich sein darf. Dem zweiten Teil fehlt aber irgendwie der Charme der Reihe. Die dumm rollenden Tomaten haben in der Hinsicht immer eine glänzende Arbeit geleistet und man merkt schon, dass diese hier einfach fehlen.  Dennoch wird man um den einen oder anderen Schmunzler nicht herumkommen und George Clooney in einer seiner frühesten Rollen dürfte auch immer einen Blick wert sein.


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