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Die Schlümpfe 2
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BEWERTUNG |
29.08.2013 von Torsten
Kleine blaue Wesen, die unentwegt singen und lachen und in einem versteckten Dorf tief im Wald wohnen. Wer kennt sie nicht? Die Schlümpfe. Pünktlich zum Kinofilm kommt nun auch die Gelegenheit, Die Schlümpfe 2 in die Laufwerke heimischer Videospielkonsolen zu stopfen. Doch lohnt es sich tatsächlich, 40 Euro für das Spiel auf den Ladentisch zu blättern?
Bei einem Spiel zum Film versteht sich eigentlich von selbst, dass die Handlung an die der Filmvorlage angelehnt ist. So möchte auch im Spiel der böse Zauberer Gargamel an die magische Schlumpf-Essenz gelangen. Die von ihm erschaffenen blassen Lümmel, Hauie und Zickie sollen ihm dies ermöglichen. Doch schon bald muss der magiebegabte Bösewicht feststellen, dass er hierzu einen richtigen Schlumpf benötigt. Den Schlüssel zum Erfolg hat hier Schlumpfine parat. Denn nur sie kennt einen Zauberspruch, der die Lümmel in echte Schlümpfe verwandeln könnte. Daraufhin entführt Gargamel Schlumpfine und verschleppt sie nach New York und Paris, um sein Ziel zu erreichen. Die Geschichte wird im Spiel in kleinen Zwischensequenzen erzählt, die allerdings nicht aus bewegten Bildern sondern lediglich aus Zeichnungen bestehen. Vertonte Texte erläutern die Bedeutung der hübschen (Stand-)Bilder. Jedoch wurde die Synchronisation nicht vollständig durchgeführt. So kommt es immer wieder mal vor, dass einzelne Sprechpassagen im englischen Originalton gesprochen werden.
Super Schlumpf Brothers
Das Spiel rund um die kleinen blauen Nervensägen ist ein klassischer Plattformer geworden, der an die Genre-Größen - beispielsweise an die Abenteuer eines bekannten italienischen Klempner-Duos oder aber eines schlumpfblauen, pfeilschnellen Igels - erinnern soll. Zunächst einmal suchen wir uns einen Schlumpf aus, mit dem wir die Welt betreten wollen und dann hüpfen wir über Abgründe, sammeln Schlumpfbeeren ein und springen Gegnern auf den Kopf, um sie zu befreien. Ja, richtig gelesen, denn im Spiel sind die Tiere natürlich nicht böse, sondern nur verzaubert, und getötet werden sie daher natürlich auch nicht. Durch ihre Befreiung verlieren sie jedenfalls eine kleine Portion Schlumpfbeerensaft, mit der wir unseren eigenen Vorrat an blauer Flüssigkeit erhöhen. Ist dieser voll, so lösen wir "Tiefblau" aus. Es ertönt die eingängige – und auf Dauer leider auch nervtötende – Melodie der Schlümpfe und die Beeren vergrößern sich. Somit Eine andere "Währung", die es zu finden gilt, sind die Schlumpfmünzen. Prunkvolle Goldstücke, die zumeist an schwer zugänglichen Stellen zu finden sind. Und nicht nur schwer zugänglich, sondern oft sogar unzugänglich. Einige bleiben gänzlich unerreicht, bis am Ende des Spiels und diese nicht erreichten Steine entfernt werden. Andere lassen sich sich zumindest für unsere anfänglich verfügbare Auswahl an Schlümpfen nicht beseitigen.
Schlumpfige Spezial-Fähigkeiten
Denn jeder Schlumpf hat eine besondere Fähigkeit. Clumsy kann sich mit einem tollpatschigen Überschlag außer Gefahr bringen. Damit ist er erste Wahl für jeden Bossgegner, vor allem wenn es um die Erringung der Silber-Trophäe geht, die wir beim makellosen Sieg über den jeweiligen Boss erhalten. Papa Schlumpf wirft einen Zaubertrank, der Gegner zeitweilig einfriert, Schlaubi katapultiert sich in ungeahnte Höhen und McTapfer (zunächst freizuschalten) zerschmettert Steine. Mit ihm und im begrenztem Umfang auch Muffi kommen wir zum Beispiel an die unerreichbaren Münzen, mit denen wir gefangen genommene Schlümpfe wieder ins Dorf bringen. Außerdem benötigen diese auch Trophäen-Jäger – für die das Spiel eine Platin-Trophäe in überschaubarem Zeitansatz bereit hält. Die beliebtesten Schlümpfe sind jedenfalls dabei, wenngleich die Tochter des Autoren bemängelt, dass Schlumpfine erst nach kompletter Beendigung des Spiels zur Auswahl steht. Aber eben dieser weibliche Schlumpf ist ja nun einmal von Gargamel entführt worden und daher werden sich spielwillige Mädchen leider gedulden müssen.
Womit wir schon beim spielerischen Anspruch angelangt wären, der Licht und Schatten zugleich auf das Spiel wirft. Denn es stellt sich immer die Frage, ob das Spiel nun absichtlich so einfach für junge Spieler entworfen wurde, oder ob es schlichtweg langweilig ist. Ein Blick auf die Webseite offeriert einen "Spaß für die ganze Familie". Und genau da zaubert die Kehrtseite des Spaßes für den einen gelangweilte Mienen auf die Gesichter der anderen. Denn es gibt nur einen Schwierigkeitsgrad und der Anspruch an die jeweiligen Hüpfpassagen ist sehr gering. Für geübte Jump'n'Run-Spieler verkommt das Spiel dadurch zur Geduldsprobe, eher Folter denn Spaß. Jüngeren Spielern allerdings lässt das Spiel eine Chance und so wird Frust erfolgreich verhindert. Und mal ehrlich: Die Schlümpfe gehören doch auch eher in das Spektrum der unter 10-jährigen.
Der Mehrschlumpf-Modus
Kernstück des Spiels ist der Koop-Spieler-Modus. Denn es dürfen bis zu vier Spieler auf einmal an den Start gehen, das ist der "Spaß für die ganze Familie". Doch auch im Test mit drei Spielern kam neben jeder Menge Spaß auch Frust auf, da die Spieler sich gegenseitig blockieren. Anders als gewohnt, laufen die Mitspieler nicht durch ihre Kontrahenten durch, sondern stoßen gegen sie, stuppsen sie von Kanten und Vorsprüngen oder blockieren schlichtweg ein weiteres Vorankommen. Das kennen wir natürlich auch schon aus Little Big Planet, aber dort war es wenigstens möglich, an seinen Mitspielern vorbeizulaufen. Außerdem erzeugen Sprünge und Landungen Windstöße, die Mitspieler quasi davonblasen. Mit einer gehörigen Portion Gelassenheit kann aber auch dieses Feature durchaus unterhalten.
3D-Kino zu 2D-Plattformer
Obwohl der Film selbst im 3D-Kino gezeigt wird, präsentiert sich das Spiel in klassischer, zweidimensionaler Darstellung. Die einzelnen Welten sind allerdings recht hübsch gestaltet und auch Tiere sehen wirklich putzig aus. Schade ist allerdings, dass die Bildrate an einigen Stellen in die Knie geht. Das stört vor allem im Koop-Modus. Bedeutend negativer ist allerdings die deutsche Synchronisation, beziehungsweise ihre "Nicht-Synchronisierung" zu beurteilen. Denn während Zwischensequenzen und Text in deutscher Sprache unterhalten, kommt bei den Schlümpfen die englische Original-Spur zum Einsatz. Das ist gerade für Kinder und Fans der Serie/des Films bedauerlich und entzieht viel des geschaffenen Flairs. Das Fazit von: Torsten
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