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Die Vorleserin
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BEWERTUNG |
04.07.2016 von MarSDie französische Schauspielerin Miou-Miou ist vor allem in ihrem Heimatland sehr bekannt und erhielt für ihre Rolle einer Prostituierten in dem Film Die Aussteigerin im Jahr 1980 einen "Cesar", den nationalen Filmpreis Frankreichs, als beste Hauptdarstellerin, für den sie im Verlaufe ihrer Karriere ganze 10 Mal nominiert wurde. Für Die Vorleserin übernahm sie im Jahr 1988 die Hauptrolle in einer erotischen Dramödie, die wir uns für Euch angeschaut haben.
Nachdem Constance ihrem Mann gebeichtet hat, dass sie einen Unfall mit dem Auto hatte, liest sie ihm aus dem Buch "Die Vorleserin" vor, um ihn Milde zu stimmen. Immer mehr taucht sie selbst in die Geschichte des Buches ein und übernimmt in ihren Gedanken die Rolle der Hauptfigur. Diese heißt eigentlich Marie und möchte als Vorleserin etwas Geld verdienen. Auf ihre Zeitungsanzeige melden sich nach und nach immer mehr Menschen, die allesamt von ihrer Stimme fasziniert sind und gleichzeitig von ihr körperlich angezogen werden. Immer erotischer werden die von den Kunden gewählten Bücher und immer intimer die Wünsche, bis es für die eigentlich sehr offene Frau eines Tages zu weit geht...
Was Die Vorleserin dem Zuschauer letztendlich sagen will bleibt unklar, denn außer den im Verlauf des Films immer deutlicher und nackter ausfallenden erotischen Szenen bietet er nur wenig Unterhaltungswerte, geschweige denn sinnvollen Inhalt. Einzelne, episodenhaft aufgebaute Szenen, die zunächst verwirrend aneinandergereiht letztendlich ein zusammenhängendes Bild ergeben und von der Hauptfigur gleichzeitig als Erzählerin begleitet werden halten den Film zwar zusammen, verhindern aber einen angenehmen Erzählfluss. So plätschert das meist völlig belanglose Geschehen zusammen mit den ebenso nichtssagenden Dialogen vor sich hin und versucht sich ab und an an frivolem Inhalt und verbalem Humor, scheitert letztendlich aber daran, dass der frivole Inhalt ungewollt komisch und der Humor im Gegensatz dazu nicht lustig ist. Hauptdarstellerin Miou-Miou ist zwar sehr sympathisch und passt sehr gut in ihre Rolle, kann dem Film aber auch nichts geben, was er dank des langweiligen Drehbuchs schon nicht hat.
Das Bild der DVD weißt eine für das Alter des Films gute Schärfe auf und liefert stimmigen Kontrast bei natürlicher Farbgebung. Das stetige, dezente Filmkorn fällt nie negativ auf. Der Ton ist wie für eine 2.0 Abmischung üblich völlig frontlastig, kann aber mit klaren Dialogen überzeugen, was für den Film auch völlig ausreichend ist. Der treibende Klavier-Score ist auf Dauer extrem anstrengend, passt aber dennoch gut zum Geschehen. Cover & Bilder © ... Das Fazit von: MarS
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