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Eine reine Formalität
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BEWERTUNG |
25.05.2016 von MarSObwohl der Kriminalfilm Eine reine Formalität aus dem Jahr 1994 mit Gerard Depardieu und Roman Polanski zwei große Namen vorweisen kann, war dieser bisher in Deutschland nicht erhältlich. Koch Media sei Dank wurde er nun endlich auf DVD und Blu-ray veröffentlicht und wir haben uns den inzwischen über 20 Jahre alten Film des italienischen Regisseurs Guiseppe Tornatore für Euch angesehen.
Wirklich unglaublich, dass dieses großartige Stück Film bisher nicht veröffentlicht wurde und nur im Free-TV zu sehen war. Eine reine Formalität ist von Anfang bis zum grandiosen, völlig überraschenden Ende ein perfekt inszeniertes, von fesselnden Dialogen und hervorragend agierenden Schauspielern getragenes Kammerspiel, das an Intensität und Atmosphäre seinesgleichen sucht. Der typische aber zurückhaltende Soundtrack von Ennio Morricone leistet hier ebenfalls tolle Arbeit und unterstützt das Geschehen genauso wie die stellenweise sehr interessanten Kameraeinstellungen. Die gesamte Inszenierung beschränkt sich dabei auf ein völlig heruntergekommenes Polizeirevier während eines Gewitters, lediglich eine Handvoll Darsteller und wird gänzlich von den Dialogen vorangetrieben. Sowohl Gerard Depardieu als auch Roman Polanski, ausnahmsweise einmal vor der Kamera, glänzen hier in ihren Rollen und verleihen ihren Charakteren eine authentische Tiefe. Ihr Zusammenspiel ist einfach toll zu beobachten und ist so gewollt disharmonisch, dass es schon wieder harmonisch ist. Auf Grund des vorherrschenden Wechsels zwischen ruhigen, beinahe belanglos wirkenden Passagen und temporeichen, verbalen Auseinandersetzungen sowie diversen unerwarteten Wendungen innerhalb der Geschichte ist Eine reine Formalität dennoch in keiner Sekunde langweilig oder langatmig sondern schafft es, seinen hohen Spannungsgrad durchwegs zu halten.
Das Bild der Blu-ray hat leider mit zahlreichen Schwächen zu kämpfen. Einige Aufnahmen sind zwar sehr scharf, die Details halten sich jedoch in Grenzen und es gibt jede Menge Unschärfen. Der Kontrast ist entsprechend eher schwach, die Farbgebung jedoch natürlich. Dezentes Filmkorn ist vorhanden, aber nie wirklich störend, einige wenige Verunreinigungen sind auszumachen aber nie dominant. Der Ton, lediglich als 2.0 Abmischung vorhanden, schwankt zwischen überraschend atmosphärisch, frontlastig, blechern monoton und dumpf, die wichtigen weil den Film tragenden Dialoge bleiben aber stets verständlich. Das Fazit von: MarS
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