Extrablatt
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BEWERTUNG |
21.02.2018 von MarSEgal ob Stan Laurel und Oliver Hardy oder auch Bud Spencer und Terence Hill, manche Schauspieler funktionieren einfach am Besten im Gespann. Eines dieser Duos war über Jahrzehnte hinweg Paarung Jack Lemmon und Walter Matthau, die für insgesamt elf Filme gemeinsam vor der Kamera standen. Einer dieser Filme ist die satirische Komödie Extrablatt von Billy Wilder, die auf dem Theaterstück The Front Page (so auch der Originaltitel des Films) basiert. Diese erscheint nun von Koch Films erstmals auch auf Blu-ray...
Inhalt
Schlechter könnte das Timing des Spitzenreporters Hildy Johnson wahrlich nicht sein. Während sich sein Herausgeber Walter Burns eine erfolgreiches Extrablatt durch die Hinrichtung des Polizistenmörders Earl Williams erwartet und dabei selbstverständlich auf Hildy setzt, entscheidet sich dieser spontan seinen Job zu kündigen und mit seiner Verlobten, der Pianistin Peggy Grant, nach Philadelphia zu ziehen. Während sich Hildy von seinen Kollegen verabschiedet, setzt Walter alles daran, ihn von seinem Plan abzuhalten, um das Zugpferd der Zeitung nicht zu verlieren. Wie es der Zufall will gelingt Williams am Abend vor seiner Hinrichtung die Flucht, und prompt läuft er ausgerechnet Hildy in die Arme. Nachdem Williams seine Unschuld beteuert entschließt sich Hildy dazu, eine allerletzte Story zu schreiben...
Extrablatt war seinerzeit bereits die dritte Verfilmung des Theaterstücks The Front Page. Billy Wilder erschuf hier eine böse und überzeichnete Satire, die sich vor allem kritisch mit Journalismus und Politik beschäftigt und zwar inhaltlich in den 20er Jahren angesetzt ist, deswegen aber bis heute nichts von ihrer Aktualität oder Brisanz verloren hat. Der gegenseitige Einfluss von Journalismus und Politik, und auch der daraus resultierende Einfluss auf die Meinung der Allgemeinheit, sind einfach zeitlos und lassen Extrablatt damit deutlicher moderner erscheinen, als er tatsächlich ist. Dabei verleugnet Wilder zu keinem Zeitpunkt die Theaterherkunft seiner Geschichte uns setzt stimmigerweise auf eine Inszenierung, die sich auf beschränkte Settings und starre Kameraaufnahmen konzentriert, um damit vor allem die Darsteller sowie die bissigen Dialoge in den Vordergrund zu stellen. Hier macht sich mal wieder die Harmonie zwischen Lemmon und Mathau bemerkbar, denn gerade die Szenen, in denen diese beiden miteinander interagieren, sind die klaren Highlights des Films. Dem gegenüber stehen jedoch auch die Momente, in denen einer die Szenerie dann im Alleingang zu tragen hat, denn diese wirken im Vergleich eher zäh und weisen viel weniger Dynamik auf. Doch wenn dann beispielsweise ein Reporter während eines Pokerspiels unter Kollegen zum Telefonhörer greift und ganz nebenbei und emotionslos die Wahrheit schlagzeilengerecht ausschmückt und zurechtrückt, dann erkennt man schnell wieder die traurig-zynische Realität, an der sich bis heute kaum etwas geändert hat...
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Zwar machen sich in den Randbereichen immer wieder Unschärfen bemerkbar und auch ein stetiges, deutliches Filmkorn ist nicht außer Acht zu lassen, im Gesamtbild sind Schärfe und auch Detailgrad aber in Anbetracht des Filmalters wirklich hervorragend. Die Farbgebung ist dabei natürlich und die Kontrastierung ausgewogen. Auch der Schwarzwert ist ordentlich und fällt nicht ins Gräuliche ab. Der Ton konzentriert sich auf den vorderen Boxenbereich und liefert dort zwar eine saubere und klar verständliche Sprachausgabe, Dynamik oder eine gezielt ortbare Abmischung sind jedoch selbstverständlich nicht vorhanden. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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