Fargo - Staffel 1
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BEWERTUNG |
19.05.2015 von PanikmikeLangsam kommt es in Mode, alte Filme neu zu verfilmen und als Serie herauszubringen. Die sogenannten Spin-Offs werden immer beliebter, was diverse Beispiele zeigen. Vor kurzem haben wir Euch zum Beispiel die Serie From Dusk Till Dawn vorgestellt, jetzt ist die Fernsehserie Fargo an der Reihe …
Fargo ist eine Kleinstadt in North Dakota und hat über 100.000 Einwohner. Dort befindet sich neben der North Dakota University noch das Plains Art Museum, in dem sich eine umfassende Sammlung von moderner, zeitgenössischer und indianischer Kunst befindet. Ansonsten kennt man die eher unbedeutende Stadt eigentlich nur durch den gleichnamigen Film von Ethan und Joel Coan, welcher 1996 erschien. Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert und konnte 1997 sogar zwei Oscars absahnen. Letztendlich war dies sicherlich der Hauptgrund, warum die Coen-Brüder auch bei dem aktuellen Spin-Off als Produzenten fungierten.
Lorne Malvo (Billy Bob Thornton) fährt durch eine Schneelandschaft und denkt an nichts Böses, als plötzlich ein Reh auftaucht und mit seinem Auto zusammenstößt. Zu Fuß geht es weiter in die naheliegende Kleinstadt Bemidji in Minnesota, welche an die Kleinstadt Fargo grenzt. Stunden später springt plötzlich der Kofferraum auf. Ein nur in Unterhose gekleideter Mann klettert heraus und läuft halb erfroren in den Wald neben der Straße. Am nächsten Tag findet ihn die Polizei voller Frostbeulen und steht vor einem Rätsel.
Im Krankenhaus von Bemidji trifft Lorne per Zufall auf den Versicherungsvertreter Lester Nygaard (Martin Freeman), der Minuten zuvor von seinem ehemaligen Mitschüler Hess verprügelt wurde. Sie kommen kurz ins Gespräch, und durch ein Missverständnis glaubte Lorne, dass Lester seinen Peiniger umbringen lassen möchte. Gesagt, getan.
Doch Lester schubst sich selbst von Minute zu Minuten mehr in den Abgrund. Zu Hause bei seiner Frau angekommen gibt es wieder einmal nur Diskussionen und einen heftigen Streit. Obwohl Lester eigentlich die Ruhe in Person ist, platzt ihm dieses Mal der Kragen: Er nimmt einen Hammer und schlägt seiner Frau auf den Kopf. Voller Wut schlägt er auf sie ein, bis sie regungslos am Boden liegen bleibt. Als er wieder heruntergekommen ist und seine Tat nicht fassen kann, ruft er verzweifelt Lorne an, ob dieser ihm nicht helfen könne. Minuten später klingelt es an der Haustür, doch von seinem Helfer fehlt jegliche Spur. Ein Freund von Lester – der gleichzeitig Polizist ist – möchte ihn besuchen und ein paar Worte mit ihm wechseln. Als er aber dann die offene Tür in den Keller und dann die Leiche einer Frau sieht, zieht er seine Waffe und möchte Lester mit aufs Revier nehmen. Lorne hat sich derweil durch die Hintertür eingeschlichen, schnappt sich Lesters Schrotflinte und drückt ab.
Innerhalb von nur wenigen Tagen wurden zwei Menschen in der Kleinstadt Bemidji ermordet, und das war erst der Anfang …
1996 erschien der gleichnamige Film, der den Coen Brüdern viel Geld und Ruhm einbrachte. Fast 20 Jahre später erscheint nun die Serie, die auf dem Film basiert. Im Vorspann wird suggeriert, dass es sich um eine wahre Begebenheit handelt und dass die Namen der Überlebenden geändert worden sind. In einem Interview haben die Coen Brüder aber damals beim Film schon zugegeben, dass die Geschichte frei erfunden ist. Wer den Film kennt, der kann sich umso mehr auf die Serie freuen, denn das Drehbuch wurde nicht einfach nur aufgebläht, sondern auch mit vielen Infos rund um die Charaktere gefüllt. Zugleich gibt es eine gehörige Portion schwarzen Humor und viele Überraschungen. Ein Grund, dass die Serie funktioniert sind die Schauspieler, die bis auf einzelne Fälle komplett überzeugen können. Billy Bob Thornton als ruhiger aber auch brutaler Verbrecher ist genial, Martin Freeman als unsicherer Versicherungsvertreter ist dazu der ideale Gegenpol. Er kann in Fargo erneut zeigen, dass er ein verdammt guter Schauspieler unserer Zeit ist und nicht nur großfüßig den Hobbit mimen kann.
Wer sich für die Serie interessiert sollte auf alle Fälle zur Blu-ray greifen. Die Schneelandschaften stechen in HD dabei besonders hervor, man kann immer wieder viele Details erkennen. Die Farben sind dabei sehr natürlich, der Kontrast gut gewählt und der Schwarzwert nahezu perfekt. Störende Artefakte oder gar ein Bildrauschen gibt es nur ganz selten zu sehen. Tontechnisch passiert das meiste im vorderen Bereich, der Bass und auch die hinteren Lautsprecher kommen nur in gewissen Szenen zum Einsatz. Dafür wurden die Stimmen sehr gut getrennt und auch die deutsche Synchronisation passt. Mit nur zehn Folgen geht eine grandiose Serie zu Ende. Einen Wehmutstropfen gibt es allerdings, denn eine Vorgeschichte wird gerade als Staffel 2 gedreht und wird nächstes Jahr erscheinen! Abschließend gibt es noch den Episodenguide, bevor ich zum Fazit komme:
Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Panikmike
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