Flashback - Mörderische Ferien
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BEWERTUNG |
20.10.2018 von MarSMit seinem Regiedebüt lieferte der ansonsten überwiegend für TV-Produktionen verantwortliche deutsche Regisseur Michael Kamen im Jahr 2000 einen für damalige Zeit äußerst ungewöhnlichen Beitrag zum deutschen Film ab, der sich schnell zum kleinen Geheimtipp mauserte. Der dennoch eher unbekannte Film erscheint nun dank Concorde Home Entertainment endlich auch auf Blu-ray, und das erstmals in seiner komplett ungeschnittenen Form als Director´s Cut...
Inhalt
Nach dem traumatisierenden Mord an ihren Eltern durch einen Serienkiller verbrachte die inzwischen 22-jährige Jeanette (Valerie Niehaus) die letzten zehn Jahre in einer psychiatrischen Klinik. Nun endlich darf sie die Anstalt verlassen und soll als Französischlehrerin während den Sommerferien bei den Geschwistern Leon (Xaver Hutter), Melissa (Alexandra Neldel) und Lissy (Simone Hanselmann) in den Tiroler Alpen arbeiten. Jeanette, die das normale Leben kaum kennt, fühlt sich vom ersten Moment an unwohl, und auch ihre Schüler sind alles andere als motiviert. Als Jeanette auch noch von Tagträumen und Visionen geplagt wird und die ersten Menschen im Ort auf brutale Weise sterben, gibt es für sie nur eine einzige Erklärung: Der Killer von damals ist zurück und hat es noch immer auf sie abgesehen...
Ein Teenie-Slasher aus Deutschland, in dem das damalige Who-is-Who der Soap-Stars aus Verbotene Liebe und Gute Zeiten, Schlechte Zeiten ein Stelldichein hält? Klingt zunächst einmal für jeden Genrefan extrem abschreckend, doch tatsächlich sollte man sich von den Grundvoraussetzungen von Flashback - Mörderische Ferien nicht täuschen lassen. Nicht ohne Grund ist der Streifen bei Kennern schon seit Jahren sehr beliebt und rangiert als echter Geheimtipp selbst bei Filmfans, die mit dem deutschen Film bis zu diesem Zeitpunkt nichts anfangen konnten. Abgesehen von einigen Darstellern, die erwartungsgemäß auf Grund ihrer Soap-Herkunft etwas zu hölzern und unnatürlich agieren, hält Flashback - Mörderische Ferien nämlich auch eine sehr interessante, vor allem beim ersten Betrachten äußerst überraschende Handlung für den Zuschauer bereit. Zudem gelingt es dem Film, ähnlich wie bereits den großen Hollywood-Vorbildern wie beispielsweise Scream, die eigentlich sehr ernste Geschichte immer wieder durch gezielt eingesetzten, jedoch nie störenden oder unpassend wirkenden Humor ein wenig aufzulockern. Zusätzlich ist das Ganze mit zahlreichen, zum damaligen Zeitpunkt sehr expliziten Goreszenen angereichert, die man auf diese Weise im deutschen Kino bis dato eigentlich nicht zu sehen bekam. Diese rechtfertigten nicht nur die Freigabe ab 18 Jahren, sondern veranlassten auch eine leichte Kürzung bei der Heimkinoveröffentlichung im Vergleich zur originalen Kinofassung. Nach einer Neuprüfung im laufenden Jahr 2018 bleibt es zwar bei einer Freigabe ab 18 Jahren, dafür ist der Film nun erstmals völlig ungeschnitten und zudem auch auf Blu-ray erhältlich.
Details der Blu-ray
Für die Neuveröffentlichung wurde der Film von Concorde Home Entertainment komplett neu remastered, was man der Blu-ray auch deutlich ansieht. Mit nur wenigen Ausnahmen ist das Bild sehr scharf und sehr schön detailliert, während ein ausgewogener Kontrast und die überwiegend natürliche Farbgebung für einen angenehmen Look sorgen. Nur selten neigt das Kontrastverhältnis ein klein wenig zum Übersteuern, ebenso marginal machen sich Filmkorn und leichtes Rauschen in dunklen Bildbereichen bemerkbar. Im Übrigen ist der Schwarzwert auf sehr gutem Niveau. Die Tonspur weist eine gute Dynamik und saubere Abmischung auf. Die Sprachausgabe ist klar verständlich und gut ortbar. Durch den weitläufigen Soundtrack und gezielten Effekteinsatz auf den umliegenden Boxenbereichen wird wo benötigt eine ordentliche Räumlichkeit erschaffen. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: MarS
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