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Bubbles
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BEWERTUNG |
03.09.2025 von MarSNach ihren Vorgängerfilmen Herrschaft Zeit´n, Hinterdupfing und Austreten, die stark von bayrischem Lokalkolorit geprägt waren, liefert Schmidbauer-Film mit Bubbles ...wir waren doch Freunde nun ein Drama, das ein deutlich breiteres Publikum ansprechen könnte. Wir durften bereits vor dem offiziellen Kinostart einen Blick riskieren...
Eigentlich wollte Fiete (Leonard Scheicher) die Räumung der alten Strandhütte seiner Eltern dazu nutzen, um durch die gemeinsame Zeit mit seiner Freundin Amiri (Zeynep Bozbay) ihre angeschlagene Beziehung wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Kaum angekommen treffen die beiden jedoch auf Luca (Johannes Nussbaum), Fietes besten Freund aus Kindheitstagen, von dem er sich nach einem einschneidenden Erlebnis in ihrer Vergangenheit distanziert hatte. Während sich Fiete und Luca schon bald an ihre frühere Freundschaft und alte Zeiten in der Strandhütte erinnern, fallen beide schließlich wieder in alte Muster zurück. Amiri dagegen wird schon bald bewusst, dass zwischen den beiden unausgesprochene Vorwürfe und ungeklärte Fragen in der Luft liegen, die sich immer deutlicher auf die ohnehin bereits angespannte Stimmung auswirken...
Mit Bubbles ...wir waren doch Freunde gelingt Schmidbauer-Film endgültig der Sprung raus aus der bayrischen Provinz hin zu einem breiteren Publikum, was nicht nur dem Verzicht auf den bayrischen Dialekt, sondern auch der ganz im Allgemeinen eingängiger, da weniger auf lokale Eigenheiten beschränkten Geschichte zu verdanken ist. Das Kammerspiel-Drama mit fein dosierten Thrillerelementen überzeugt unter anderem durch die behandelten Themenkomplexe, mit denen man sich als Zuschauer sehr gut identifizieren kann. In Bubbles ...wir waren doch Freunde geht es beispielsweise um verdrängte Schicksalsschläge, um unausgesprochene Schuldzuweisungen, aber auch um langjährige Freundschaften, die nur noch auf alten Erinnerungen basieren, letztendlich aber gar keine mehr sind. So hat hier jeder über die Jahre seine eigene titelgebende Blase aufgebaut, egal ob im sozialen oder im spirituellen beziehungsweise emotionalen Bereich, die nun durch die unerwartete Konfrontation mit der Vergangenheit zu platzen droht. Regisseur Sebastian Husak, der mit Bubbles ...wir waren doch Freunde den Abschlussfilms seines Regie-Studiums an der HFF München inszeniert hat, gelingt es dabei auf eindrucksvolle Art und Weise, vom ersten Moment an eine intensive, angespannte Atmosphäre zu erzeugen, und gleichzeitig die Spannung kontinuierlich zu erhöhen, so dass dem Publikum nichts anderes übrigbleibt, als nägelkauend auf die unausweichliche Eskalation der Ereignisse zu warten. Dank absolut realitätsnah, authentisch und sehr ambivalent agierenden Darstellern sowie den hervorragend aufeinander abgestimmten, niemals unnötigen oder unpassenden Dialogen verzeiht man deshalb selbst ein paar Längen, die im Verlauf entstehen, und die lediglich in einigen Fällen durch zusätzlich eingefügte, gar nicht unbedingt benötigte Themengebiete wie Sexismus und Rassismus überspielt werden.
Cover & Bilder © Schmidbauer-Film, Nikolai Huber Das Fazit von: MarS
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