Flashback

Flashback

Originaltitel: The Education of Fredrick Fitzell
Genre: Mystery • Thriller
Regie: Christopher Macbride
Hauptdarsteller: Dylan O'Brien • Maika Monroe
Laufzeit: DVD (93 Min) • BD (97 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 16

Flashback   25.08.2021 von MarS

Zeit ist relativ. Was Einstein in seiner Relativitätstheorie darstellte, treibt Regisseur Christopher Macbride mit seinem Mysterythriller Flashback auf die Spitze...

 

Inhalt

 

Eigentlich führt Fred (Dylan O´Brien) ein geregeltes Leben mit einem Bürojob als Analytiker und einer glücklichen Ehe mit seiner Frau Karen (Hannah Gross). Nur die fortschreitende Erkrankung seiner Mutter macht ihm zu schaffen, denn zu ihr hatte er immer ein enges Verhältnis. Als Fred jedoch eines Nachts auf der Straße einen Obdachlosen trifft, löst dieser eine beängstigende Vision aus, die sein Leben völlig aus der Bahn wirft. Fred beginnt, sich bruchstückhaft an seine Schulzeit zu erinnern, und mit jeder Erinnerung wächst das Gefühl in ihm, dass sein Verstand ein schreckliches Ereignis aus der Vergangenheit zu verdrängen versucht. Was ist nur mit seiner ehemaligen Mitschülerin Cindy (Maika Monroe) geschehen, die damals plötzlich spurlos verschwunden ist? Alles scheint im Zusammenhang mit der geheimnisvollen Designerdroge "Mercury" zu stehen, doch je mehr sich Fred zu erinnern versucht, desto verschwommener wird die Grenze zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft...

 

Wer schon lange mal wieder einen Film sehen wollte, der einen erst einmal gänzlich verwirrt, der einen fordert, der Interpretationsmöglichkeiten nicht nur zulässt, sondern regelrecht erzwingt, der ist bei Flashback genau richtig. Von Beginn an fühlt man sich hier in der gleichen Lage wie die Hauptfigur Fred, denn zunehmend verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen Vorstellung und Realität, sondern auch gleich noch die Grenzen der Zeit. Das sorgt für reichlich Chaos innerhalb der Inszenierung, aber ein Chaos, das durchaus berechnet und hervorragend in Szene gesetzt ist. Flashback nimmt nicht nur einen Drogentripp als Ausgangspunkt für den Handlungsaufbau, sondern liefert den entsprechenden Tripp gleich mit, sei es durch visuelle Stilmittel, die zweifellos die Epilepsie-Warnung zu Beginn des Films rechtfertigen, oder durch den Einsatz von Bildfetzen und Visionen, die mit ihrer geschickten Platzierung das gesamte Erzählkonstrukt immer wieder geschickt über den Haufen werfen. Wer lieber einer linearen, klaren Struktur folgen möchte, der wird an Flashback jedenfalls keinen Gefallen finden, denn immer wiederkehrende Momentaufnahmen, plötzlich auftauchende, gänzlich neue Zusammenhänge, sowie ein kaum nachvollziehbarer Umgang mit gleich mehreren Zeitebenen, sind hier stetige Begleiterscheinungen. Begleitet wird das Geschehen unterdessen ebenso von einem atmosphärischen, energiegeladenen elektronischen Score, der einen mindestens genauso in seinen Bann zieht, wie es die Ereignisse ohnehin bereits tun. Abgesehen vom insgesamt auf Dauer bereits recht anstrengenden Stil der Inszenierung bringen allerdings ein paar zähe Passagen den Erzählfluss immer wieder ein wenig ins Stocken, weshalb sich die etwa 95 Minuten des Films am Ende dann doch etwas in die Länge ziehen. Dass man in all diesem Chaos dennoch eine Art Halt findet und dem Ganzen in gewisser Weise folgen kann, das ist vor allem der starken Leistung von Dylan O´Brien zu verdanken, dem man seinen stetigen geistigen Verfall und den zunehmenden Verlust der Realitätswahrnehmung in jedem Moment glaubt. 

 

Bildergalerie von Flashback (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist scharf und angenehm ruhig. Die Farbwiedergabe ist natürlich, der Kontrast ist abgesehen von minimalem Banding durchwegs kräftig und ausgewogen. Der Schwarzwert ist sehr satt, wodurch hin und wieder Details in dunklen Bildbereichen verlorengehen. Die Tonspur liefert eine gut verständliche, saubere Sprachausgabe, und konzentriert sich im Bereich von Räumlichkeit und Dynamik gänzlich auf den energetischen Score, um damit die Atmosphäre perfekt zu unterstützen. Bei Bedarf schaltet sich auch der Subwoofer gezielt mit ins Geschehen ein.



Cover & Bilder © capelight pictures OHG


Das Fazit von: MarS

MarS

Inszenatorisch irgendwo zwischen Drogentripp, Alkoholrausch und psychedelischem Chaos angesiedelt präsentiert Regisseur Christopher Macbride einen Mystery-Thriller, der dem Zuschauer sowohl audio-visuell als auch inhaltlich einiges abverlangt. Gerade das macht Flashback aber zu einem außergewöhnlichen Film, der ebenso verwirrend wie faszinierend ist und am Ende eine Menge Platz für eigene Interpretationen lässt. Einstein hätte das Spiel mit der Relativität der Zeit bestimmt gefallen...


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