Flucht in Ketten (1986)

Flucht in Ketten (1986)

Originaltitel: The Defiant Ones
Genre: Action • Drama
Regie: David Lowell Rich
Hauptdarsteller: Robert Urich • Carl Weathers
Laufzeit: DVD (91 Min)
Label: Pidax
FSK 16

Flucht in Ketten (1986)   14.02.2021 von MarS

Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Blu-ray Einstand des Filmklassikers Flucht in Ketten (1958) durch Studiocanal veröffentlicht Pidax Film nun das gleichnamige Remake aus dem Jahr 1986. Bislang nur auf VHS erhältlich zwar nicht auf Blu-ray, immerhin aber erstmals auf DVD...

 

Inhalt

 

Nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen dem dunkelhäutigen Häftling Cullen Monroe (Carl Weathers) und dem rassistischen Johnny Johnson (Robert Urich) sollen beide in eine Besserungsanstalt überführt werden. Ein Unfall während des Gefangenentransports ermöglicht den beiden zwar die Flucht, doch eine Kette an ihren Handgelenken macht aus ihnen unfreiwillige Verbündete. Verfolgt von der Polizei unter der Führung des Bezirkssheriffs Leroy Doyle (Ed Lauter) und dem auf eigene Faust agierenden Gefängnisdirektor Floyd Carpenter (Barry Corbin) müssen Monroe und Johnson ihren Hass überwinden, um ihre Flucht heil überstehen zu können...

 

Das Remake zum Klassiker mit Tony Curtis und Sidney Poitier wird oftmals als unnötig und belanglos bezeichnet, doch diese Aussage wird dem Film keineswegs gerecht. Flucht in Ketten (1986) geht die ursprünglich im Mittelpunkt stehende Rassismus-Thematik allerdings wirklich simpler an und präsentiert seine Aussagen eher mit dem Holzhammer, denn mit hintergründigen Szenen. Stattdessen setzt das Remake allerdings auf einen moderneren, rasanteren und actionreicheren Erzählstil, was die Szenerie einerseits in eine etwas andere Richtung lenkt, andererseits dem gesamten Geschehen auch zusätzliche Fahrt und Unterhaltungswerte beschert. Hilfreich ist dabei die gute Chemie zwischen Carl Weathers und Robert Urich, die zwar niemals so subtil und aussagekräftig agieren wie ihre Vorbilder, die Erzählung aber dennoch gekonnt am Laufen halten, ohne den Kern der Handlung aus den Augen zu verlieren. Damit ist Flucht in Ketten (1986) vor allem für diejenigen geeignet, die einen knackigen Erzählstil bevorzugen, an der grundlegenden Aussage aber dennoch interessiert sind. Wer allerdings mehr Wert auf die intensive Behandlung der Rassismus-Thematik legt, der sollte tatsächlich lieber beim Original aus dem Jahr 1958 bleiben, denn hier ist die damalige Brisanz des Themas viel deutlicher spürbar. 

 

Bildergalerie von Flucht in Ketten (1986) (4 Bilder)

Details der DVD

 

Die DVD liefert ein scharfes, unerwartet laufruhiges Bild. Closeups überzeugen sogar durch eine sehr schöne Detaillierung. Gelegentlich auftauchende Verunreinigungen wirken sich nie störend aus, ebenso wie die feine Körnung, die nie zu stark ausgeprägt ist. Die Tonspur verbleibt leider sehr zentral im vorderen Boxenbereich und entwickelt durch ihre Abmischung in Dolby Digital 2.0 keinerlei Dynamik oder Raumklang. Die Stimmen wirken im Vergleich zu den Umgebungsgeräuschen und Effekten etwas zu dumpf, werden aber dennoch stets gut verständlich wiedergegeben. Bei der deutschen Synchronisation handelt es sich übrigens um die zweite Synchronfassung mit Michael Brennicke und Frank Engelhardt, die Frank Glaubrecht und Kurt Goldstein als Sprecher der Hauptfiguren der ersten Synchronfassung ersetzt haben. Auch die übrigen Sprecher wurden für die zweite Synchronfassung ausgetauscht, wobei diese die gängigste Sprachfassung des Films darstellt.



Cover & Bilder © Pidax Film- und Hörspielverlag GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Das Original wusste durch seine thematische Brisanz, den gelungenen Erzählstil sowie seine starken Hauptdarsteller zu überzeugen. Doch auch das Remake von Flucht in Ketten hat durchaus seine Daseinsberechtigung, obwohl dieses im typischen 80er-Jahre Stil gehalten ist und sich deutlich rasanter und actionlastiger gibt. Beide Versionen bieten gute Unterhaltung, jedoch jede auf ihre eigene Art und Weise. Filmfans sollten ohnehin beide Fassungen kennen.


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