Können Menschen sich tatsächlich ändern? Sicherlich. Aber kann sich ein Mensch derart ändern, dass sein derzeitiges Handeln das vergangene Bild von ihm und das damit verbundene Leid wett machen? Früchte des Zorns Redemption erzählt die unglaubliche Geschichte einer wahren Begebenheit. Es ist eine bittere Geschichte, aber auch eine, die es wert ist, erzählt zu werden. Aber ist die Verfilmung es auch wert, gesehen zu werden?
Stanley „Tookie“ Williams wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach dem Umzug in eine sozial schwache Umgebung lernt er schnell, dass er von nun an auf sich allein gestellt ist. Wer ganz unten ist, der hat keine Hilfe zu erwarten. Doch der kleine Junge geht seinen Weg und erarbeitet sich in den Folgejahren durch sein furchtloses Verhalten den Respekt seiner Mitmenschen. Im Alter von nicht einmal 16 Jahren gründet er die „Crips“. Nach eigenen Angaben tat er dies, um auf die hohe Gewaltbereitschaft in seiner Stadt zu reagieren und so seine Nachbarschaft zu schützen. Als Anführer der Crips genießt er höchstes Ansehen, sein skrupelloses Verhalten steigert die Furcht der konkurrierenden Gangs. Nach einem Mord bei einem Raubüberfall wird er 1981 verhaftet und zum Tode verurteilt. Im Gefängnis ist sein Ansehen ungebrochen und er verweigert zunächst jegliche Zusammenarbeit mit den Behörden. 1993 ändert sich sein Verhalten grundlegend. Er fängt an zu schreiben, verfasst Bücher über Gangs und Gewalt. Diese Bücher werden sogar als Lehrstoff in einigen Schulen genutzt, da Tookie die Sprache der Jugend spricht und um ihre Probleme weiß. Er stiftet Frieden zwischen verfeindeten Gangs und spricht mit Kindern, denen er sich selbst als abschreckendes Beispiel präsentiert. Es scheint unglaublich, aber er wird sogar für den Friedensnobelpreis nominiert. Aber kann ein Mensch, der so viel Leid verursacht hat, wirklich einen derartigen Preis erhalten?
Wusstet Ihr schon ...
Nach dem Ende der Dreharbeiten setzten sich der bevorstehenden Todesstrafe Stanley Williams zahlreiche Prominente entgegen, unter anderem Snoop Dogg - ebenfalls ein Mitglied der Crips - und Jamie Foxx, der den Protagonisten im Film darstellte. Sie beabsichtigten die Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umzuwandeln. doch das Gnadengesuch wurde vom kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger abgelehnt. Dieser hatte zuvor ein Gespräch mit den Anwälten des zum Tode verurteilten geführt. Nachdem sich auch der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten gegen eine Begnadigung ausgesprochen hatte, wurde Stanley "Tookie" Williams am 13. Dezember 2005 durch die Giftspritze hingerichtet.
Der Film wurde vor der Urteilsvollstreckung für das Fernsehen gedreht. Daher birgt das Ende für einige vielleicht eine so nicht eingetroffene Hoffnung, denn eine Begnadigung wurde ihm nicht zuteil. Auffällig still wird der Film über weite Strecken präsentiert. Das liegt vorrangig daran, dass auf Musik nahezu verzichtet wird. Dadurch würden die Dialoge mehr zur Geltung kommen, wenn sie denn dann auch eine Tiefgründigkeit besitzen würden, der es zu lauschen lohnt. Leider ist genau das nicht der Fall und einige der Darsteller liefern nur eine durchschnittliche, stellenweise sogar unglaubhafte Leistung ab. Gleiches gilt für die Synchronisation, der es etwas an bekannten Sprechern fehlt. Ein ganzes Leben inklusive Sinneswandel in eineinhalb Stunden erzählen zu wollen, war zudem ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Denn so bleibt nicht genügend Zeit, um sich seines Wandels überhaupt richtig bewusst zu werden. Glanzpunkt des Films ist und bleibt das Aushängeschild Jamie Foxx, der seinen Job großartig macht. Als skrupelloser Gangster ebenso wie als gewandelter Gläubiger kauft man ihm seine Rolle ab. Es ist offensichtlich, dass er sich mit dem Menschen, der hinter der Rolle steht, auch identifizieren kann.
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