Gefesselt - Liebe. Ehre. Gehorsam. - Uncut
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BEWERTUNG |
29.08.2015 von MarSTorture Porn und Rape & Revenge-Thriller sind Sub-Genres, die seit Eli Roth´s Hostel nahezu ohne Pause immer wieder aufgegriffen werden und sich anscheinend ungebremster Beliebtheit erfreuen. Auch wenn das Genre nicht unbedingt meins ist, hat Gefesselt: Liebe. Ehre. Gehorsam als Co-Produktion aus Großbrittanien und den Niederlanden dennoch mein Interesse geweckt. Ob sich die Neugier gelohnt hat, soll diese Review klären ...
Tom und Allison sind eigentlich ein ganz normales Pärchen. Das ändert sich jedoch, als eines Tages ein Mann in ihr Haus eindringt und die beiden überfällt. Tom wird gefesselt in der Badewanne abgelegt und muss hilflos mit ansehen, wie der Fremde Allison für ein Wochenende zu seiner eigenen Frau zu machen versucht. Anfangs leistet sie noch Widerstand, doch das bekommt Toms Gesundheit nicht wirklich gut, und so fügt sie sich ihrem Schicksal. Nach dem albtraumhaften Wochenende ist Aaron, so ist der Name des Täters, genauso plötzlich verschwunden wie er aufgetaucht ist. Doch die Geheimnisse die an diesem Wochenende aufgedeckt wurden und die Scherben die er hinterlassen hat haben ihre Auswirkungen ...
Gefesselt: Liebe. Ehre. Gehorsam ist ein intensives, atmosphärisches Kammerspiel mit ein paar kleineren Gewaltspitzen, das es dem Zuschauer wahrlich nicht einfach macht. Das liegt vor allem daran, dass der Film einen direkt ins Geschehen befördert und anfangs keinerlei Erklärungen für die Ereignisse liefert. Auf diese Weise fehlt einem zuerst einmal der Sinn hinter dem Ganzen und man verfolgt mit einer Mischung aus angewidert sein und perverser Faszination die Inszenierung. Erst nach und nach werden diverse Geheimnisse der einzelnen Personen aufgedeckt, die aber ebenfalls nicht zur Erklärung dienen. Erst in den letzten 15 Minuten offenbart sich das Ausmaß des Geschehens und sorgt dabei sowohl für einen Aha-Effekt als auch das Gefühl, gerade etwas wirklich Ungewöhnliches gesehen zu haben.
Schauspielerisch liefern die Darsteller, die allesamt unbekannt sind, wirklich klasse Leistungen ab und bleiben dabei immer glaubwürdig, selbst dort, wo die Geschichte noch sehr undurchsichtig ist. Die Aussage "Im Stil von I spit on your Grave" auf dem Cover sowie die Freigabe ab 18 Jahren lassen auf einen äußerst brutalen Film schließen, doch wer mit dieser Erwartung an den Film geht, wird ganz klar enttäuscht. Die meisten Folterszenen geschehen im Off und das was man zu sehen bekommt ist nur bedingt blutig ausgefallen. Auch Sexszenen gibt es keine. Das Geschehen bezieht seine beklemmende, unbequeme Atmosphäre hauptsächlich aus den Dialogen und der intelligenten, geschickten Fortführung der Geschichte bis hin zum extrem überraschenden Finale.
Das Bild der Blu-ray zeigt sich im Schärfe- und Detailbereich hervorragend und leistet sich keine Schwächen. Der Kontrast ist sehr gut eingestellt und die Farbgebung ist sehr natürlich ausgefallen und unterstützt dadurch sehr schön den realistischen Charakter. Im Tonbereich gibt es keine Highlights, auf Grund der starken Dialoglastigkeit spielt sich nahezu alles in den vorderen Kanälen ab. Score und Soundtrack sind leider meiner Meinung nach nicht immer passend gewählt. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: MarS
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