Helgoland 513

Helgoland 513

Originaltitel: Helgoland 513
Genre: Science Fiction
Regie: Robert Schwentke
Hauptdarsteller: Alexander Fehling • Martina Gedeck
Laufzeit: DVD (333+18 Min) • BD (333+18 Min)
Label: Polyband
FSK 16

Helgoland 513   11.06.2024 von LorD Avenger

Eine Virus-Epidemie überrennt die Welt, doch Helgoland konnte sich rechtzeitig abschotten und hält diesen Status seit Jahren aufrecht...


Inhalt

 

Im Jahr 2039 hat eine tödliche Pandemie bereits einen Großteil der Menschheit dahingerafft. Aufgrund der Geistesgegenwärtigkeit einiger Bewohner konnte die deutsche Insel Helgoland sich jedoch frühzeitig abschotten und hält diesen Status bis heute aufrecht. Die Sicherheit der Isolation geht allerdings mit einem Preis einher: Um die Ressourcen zu schonen und das Überleben aller zu gewährleisten, darf die Bewohnerzahl von 513 nicht überschritten werden. Entsprechend ist auch die eiserne Regel, dass am Tage einer Geburt ein Erwachsener seinen Platz für das Baby aufgeben muss - entweder freiwillig oder entschieden durch eine Abstimmung. Die 513 Helgoland-Bewohner werden nämlich entsprechend ihrem täglichen Verhalten konstant mit einem Punktesystem bewertet und die letzten drei stehen durchgängig auf der Abschussliste.

 

So tödlich das Virus ist, nicht alle Festlandbewohner fallen ihm zum Opfer und auch dort hat sich eine facettenreiche Gesellschaft gebildet, die auf ihre eigene Art mit der Postapokalypse umgeht. Auch für Helgoland eine wichtige Anlaufstelle, die nicht alle Ressourcen auf ihrem Felsen zur Verfügung haben. Gerade bei den medizinischen Gütern, die Arzt Marek (Alexander Fehling) für seine Impfstoffforschung benötigt, sind sie auf den Handel mit dem Grafen angewiesen, der Hamburg in seiner Gewalt hat - und selber begierig auf das Eiland schielt...

 

Wie im Bonusmaterial aber so schön gesagt wird: Helgoland 513 ist eine Geschichte mit, aber nicht über einen Virus. Auch ist es ausnahmsweise mal kein Zombievirus, sondern einfach nur eine schnell verlaufende, tödliche Krankheit, die das geregelte Leben völlig aus ihren Bahnen geworfen hat. Der Fokus der Geschichte liegt auf der Gesellschaft aus 513 Menschen, die unter den strengen aber wirkungsvollen Regeln leben - und auf ihren Oberhäuptern, die beim Strippenziehen ihre ganz eigene Agenda verfolgen. Wir begleiten die unterschiedlichen Menschen bei den schweren Entscheidungen, die sie zu treffen haben und bei den Herausforderungen, vor die sie gestellt werden. So gibt es einen Mann, der alles daran setzt auch seine Frau in die Gesellschaft aufnehmen zu lassen, während ein anderer um jeden Preis versucht seinen Rang zu verbessern, um nicht auf der Abschussliste zu stehen. Allen voran begleiten wir aber natürlich die Inselchefin Beatrice (Martina Gedeck), die mit ihrer kalten Art für jedes Problem eine Lösung aus dem Hut zaubert (selbst für die Probleme, die sie selbst geschaffen hat) und Arzt Marek, der versucht der gute Gegenpol zu Beatrice zu sein, gleichzeitig aber selbst nicht unfehlbar ist.

 

Bildergalerie von Helgoland 513 (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Als deutsche Produktion hält die Blu-ray auch lediglich die deutsche Tonspur bereit, obgleich man auf englische Untertitel zurückgreifen kann. Bild- und Tonqualität können dabei mit ihren amerikanischen Gegenstücken mithalten.

Als Bonusmaterial sind vier kurze Making Ofs, bzw. Behind the Scenes enthalten, die zwar nicht hochauflösend und aufpoliert sind, dafür aber interessante Einblicke in die Drehorte und Kostüme z.B. liefern.



Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Persönlich bin ich ja förmlich allergisch gegen deutsche Produktionen, die außerhalb des Komödien-Genres immer mit derselben Tristesse daherkommen und deren Darsteller auch unter zig Nationen stets hervorstechen und meist nicht im Positiven. Meine Liebe für die Postapokalpyse übertrumpfte aber die Abneigung und darüber kann ich durchaus froh sein, denn Helgoland 513 ist eine wirklich hochkarätige und vor allem interessante Produktion. Zugegeben, in einigen Punkten hat man es sich ein wenig zu einfach gemacht: Wo kommen die ganzen Früchte her, mit denen die Inselbewohner Handel treiben? Wachsen die wirklich auf dem alten Nordseefelsen? Eine Landwirtschaft wurde nie gezeigt oder thematisiert. Auch andere Lücken im Storytelling poppen immer wieder auf, über die man nicht zu sehr nachdenken sollte, aber immerhin wird die Geschichte zügig und dadurch auch kurzweilig und spannend in nur 7 Episoden erzählt. Die Charaktere sind interessant und gut geschrieben, wenn auch - typisch deutsch - ohne wirklichen Sympathieträger, weil alle Dreck am Stecken haben und sich doch immer irgendwie unliebsam machen. Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen eine zweite Staffel zu sehen, die das Cliffhanger-Ende auflöst.


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