Hexen hexen
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BEWERTUNG |
22.11.2021 von MarSBasierend auf dem 1983 veröffentlichten Kinderbuch The Witches aus der Feder Roald Dahls entstand im Jahr 1990 das Fantasyabenteuer Hexen hexen, das vor allem durch seine düstere Atmosphäre und die bemerkenswerten, teils regelrecht verstörenden Masken und Effekte für großartige Unterhaltung sorgte. Unter der Regie von Robert Zemeckis bekam die Geschichte nun ein Remake spendiert...
Inhalt
Nach dem tragischen Tod seiner Eltern wird ein Junge (Jahzir Kadeem Bruno) von seiner Großmutter (Octavia Spencer) aufgenommen, die sich rührend um ihn kümmert und ihm schließlich sogar neue Lebensfreude vermitteln kann. Eines Tages treffen die beiden jedoch während eines Einkaufs auf eine mysteriöse Frau, in der die Großmutter sofort eine Hexe erkennt. Die Großmutter flieht mit dem Jungen in ein luxuriöses Hotel, da Hexen ihre Opfer meist unter den Armen und Schwachen suchen, und offenbart ihm ihr Wissen über die gefährlichen Wesen. Doch ausgerechnet in diesem Hotel halten die Hexen gerade einen Kongress ab, und schmieden unter der Leitung der großen Oberhexe (Anne Hathaway) einen finsteren Plan, um alle Kinder der Welt zu vernichten. Unfreiwillig wird der Junge Zeuge der Ausführungen der Oberhexe, wird schließlich jedoch entdeckt und gemeinsam mit einem anderen Jungen aus dem Hotel in eine Maus verwandelt. Aber Maus oder nicht, die Hexen müssen aufgehalten werden...
Roald Dahls Kinderbücher sind einfach perfekt dazu geeignet, auf der großen Leinwand zu Leben erweckt zu werden. Doch auch wenn es sich um Kinderbücher handelt, so haben seine Geschichten doch oft einen düsteren, beklemmenden Unterton und durchaus makabre, verstörende Facetten, weshalb auch Erwachsene an seinen Werken großen Gefallen finden, während gerade kleine Kinder es mit teilweise schwer verdaulicher Kost zu tun bekommen. Gleiches gilt für die entsprechenden Verfilmungen, wie beispielsweise Charlie und die Schokoladenfabrik, James und der Riesenpfirsich, BFG - Sophie und der Riese - oder eben auch Hexen hexen. Genau das machte seinerzeit jedoch den Reiz des Films aus, der mit seiner Mischung aus fiesem Grusel, bizarren Masken und humorvoller Familienunterhaltung - in Verbindung mit der großartigen Vorstellung von Angelica Huston als Oberhexe - gleichzeitig das Fürchten lehrte, wie auch wunderbare Unterhaltung bot. Lediglich das Ende wurde damals entgegen der Romanvorlage angepasst, um die Zuschauer nicht auch noch mit einem bitteren Nachgeschmack aus dem Kinosaal zu entlassen.
Robert Zemeckis greift nun zwar dieses eher bittere Ende des Buches wieder auf, zeigt sich aber in der übrigen Erzählung deutlich softer, fröhlicher und glatter, während auch in der Neuverfilmung zahlreiche Anpassungen vorgenommen wurden. Diese betreffen allerdings weniger die grundlegenden Inhalte, sondern vielmehr die Figuren sowie die zeitliche Einordnung der Handlung, wobei sich letztere weniger auf die Geschichte selbst, als auf die ethnische Umgestaltung und damit die Einbindung von mehr oder weniger subtil dargestellter Rassentrennung auswirkt - ein netter, zeitgemäßer Ansatz, der jedoch nicht wirklich ausgearbeitet wird oder nennenswerten Mehrwert mit sich bringt. Abgesehen von diesen Abweichungen orientiert sich Hexen hexen grundsätzlich aber stärker an der Buchvorlage. Nichts desto trotz, und auch wenn die Inszenierung handwerklich wirklich schön aussieht sowie unterhaltsam erzählt wird, fehlt es dem Remake am Ende sowohl an den intensiven Gruselmomenten, wie auch am Charme des Originals. Vor allem ist das dem massiven Einsatz von Computereffekten geschuldet, denn auch wenn sich Anne Hathaway als böse Oberhexe alle Mühe gibt, ihrer schrägen Figur Leben einzuhauchen, und sich dabei eigentlich nur vorwerfen lassen kann, eben keine Angelica Huston zu sein, so wird auch in Hexen hexen mal wieder klar: Handgemachte Effekte und Masken sind einfach effektiver als am PC entstandene Effekte, und seinen diese noch so gut.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist sehr scharf und detailreich. Farben werden durch ein leicht erhöhtes Kontrastverhältnis etwas zu kräftig wiedergegeben, was jedoch sehr gut mit der comichaften Inszenierung harmoniert. Hin und wieder verliert sich ein wenig die ansonsten sehr schöne Plastizität des Bildes. Die Tonspur ist insgesamt sehr dynamisch und gut ausbalanciert, hätte aber an der einen oder anderen Stelle durchaus etwas mehr Druck und auch Raumklang vertragen. Dennoch erzeugen die ansprechend verteilten Effekte in Verbindung mit dem stimmig gewählten Soundtrack eine schöne Atmosphäre, während die Sprachausgabe durchwegs klar und sauber zu orten ist. Cover & Bilder © 2020 Warner Bros. Ent. Inc. All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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