House of Darkness
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BEWERTUNG |
03.08.2023 von MarSLange Zeit hat man nichts mehr von Regisseur Neil LaBute (The Wicker Man, Lakeview Terrace) gehört, und auch seine Tätigkeit am Theater stagnierte zuletzt. 10 Jahre nach seinem letzten Film Some Velvet Morning meldet er sich nun mit der Horrorkomödie House of Darkness zurück...
Inhalt
Hap (Justin Long) scheint das große Los gezogen zu haben, als er in einer Bar die attraktive Mina (Kate Bosworth) kennenlernt. Sie verstehen sich auf Anhieb, und schon darf Hap seine neueste Eroberung nach Hause bringen. Das Haus entpuppt sich zwar als riesiges Anwesen mitten im Nirgendwo, doch davon lässt sich jemand wie Hap nicht so leicht einschüchtern. Zunächst scheint alles nach Plan zu laufen, und die beiden kommen sich langsam näher. Doch da beginnt Mina, immer unangenehmere Fragen zu stellen, bis plötzlich auch noch ihre nicht minder attraktive Schwester Lucy (Gia Crovatin) auf der Bildfläche erscheint, und sich Haps Abend endgültig in einen Albtraum verwandelt...
Mit House of Darkness ist Neil LaBute ein echtes Kunststück geglückt. Deklariert als Horrorkomödie ist sein neuester Streich - nach einer langen Schaffenspause - ein Werk, das jegliche Erwartungen untergräbt, und bei genauer Betrachtung nicht einmal großartig etwas zu erzählen hat. House of Darkness ist fast einem Kammerspiel gleichzusetzen, einem Theaterstück mit minimalistischem Aufbau und extremer Dialoglastigkeit. Horror oder Grusel kommt hier ebenso wenig auf wie Spannung, wirklich lustig ist die Geschichte jedoch auch nicht. Und dennoch gelingt es House of Darkness, den Zuschauer über die gesamte Laufzeit bei Laune zu halten, und dafür zu sorgen, dass man dem Geschehen immer weiter auf seltsame Art und Weise gebannt folgen möchte. Zu verdanken hat die Inszenierung dies zum einen der hervorragenden Chemie zwischen Justin Long und Kate Bosworth (die übrigens seit 2021 auch privat ein Paar sind), zum anderen der durchwegs angespannten und unheilvollen Atmosphäre, vor allem aber dem starken Alleingang von Justin Long, der House of Darkness über weite Strecken mit einer sehenswerten One-Man-Show auf seinen Schultern trägt. Zudem ist auch die konsequente Umkehr klassischer Geschlechterrollen ein äußerst interessanter Aspekt. Während sich Justin Long nicht nur bei seiner vermeintlichen Eroberung, sondern auch beim Zuschauer mit zunehmender Dauer des Abends immer mehr um Kopf und Kragen redet, und sich damit zusehends unbeliebter macht, übernehmen die Frauen im Film nach und nach immer drastischer das eigentliche Zepter, und machen damit klar, wer hier wirklich alle Zügel in der Hand hält. Eine Erfahrung, die in einem vorhersehbaren, aber im Rahmen der Ereignisse absolut passenden Finale ihren Höhepunkt findet...
Details der Blu-ray
Obwohl House of Darkness fast durchwegs schlecht beleuchtet und düster inszeniert wurde, zeichnet sich die Blu-ray durch eine sehr gute Schärfe sowie ansprechenden Detailgrad aus. Farben werden natürlich dargestellt, während sowohl Kontrast wie auch Schwarzwert durch eine sehr ausgewogene Darstellung zu punkten wissen. Eher zurückhaltend ist dagegen die Tonspur, die sich nur selten etwas weiter öffnet, ansonsten ihren Fokus dagegen auf eine klare und saubere Dialogwiedergabe legt. In Anbetracht der Erzählung, die ohnehin mehr einem Kammerspiel gleicht, ist dies aber voll und ganz nachvollziehbar. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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