Hunter Hunter
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BEWERTUNG |
11.04.2022 von MarSDer Zivilisation den Rücken zu kehren bedeutet nicht immer nur Ruhe, Frieden und Idylle. Im Survival-Horrorthriller Hunter Hunter entwickelt sich das einsame Leben im Wald für eine Familie zu einem gefährlichen Alptraum...
Inhalt
Bereits vor vielen Jahren haben sich Joseph (Devon Sawa) und seine Frau Anne (Camille Sullivan) dazu entschieden, der Zivilisation den Rücken zu kehren und in der kanadischen Wildnis zu leben. Auch ihre inzwischen 13-jährige Tochter Renée (Summer H. Howell) kennt nur das entbehrungsreiche Leben innerhalb der Grenzen des Waldes. Gemeinsam geht sie mit ihrem Vater auf die Jagd, um Nahrung zu beschaffen und durch Pelzhandel etwas Geld zu verdienen, während sich Anne um die abgeschiedene Hütte kümmert. Als eines Tages ein Wolf in sein altes Revier zurückkehrt, und Joseph damit die Lebensgrundlage streitig macht, entscheidet dieser sich, das Tier zu jagen. Doch während Joseph der Spur des Wolfs folgt, stößt er dabei auf ein viel schrecklicheres Raubtier...
Im Survival-Thriller Hunter Hunter geht es ums Überleben. Allerdings nicht nur ums Überleben im eigentlichen Sinne, sondern auch darum, seine mühsam aufgebaute Existenz zu sichern, seinen Lebensstil zu schützen, und den Zusammenhalt innerhalb der Familie zu bewahren. Ebenso vielschichtig gestaltet sich auch die Bedrohung, die sich hier in vielerlei Form manifestiert. Hier wird nicht nur ein sehr realer Wolf zur Gefahr, sondern auch ein Raubtier in anderer Gestalt. Unterschiedliche Weltansichten und Zukunftspläne entwickeln sich zu Streitpunkten innerhalb der Familie. Und selbst das eigene Zuhause wird durch staatlichen Eingriff beziehungsweise eben die Zivilisation bedroht, die man geglaubt hat hinter sich gelassen zu haben. Entsprechend aussagekräftig ist damit der Titel Hunter Hunter, denn hier wird jeder in der ein oder anderen Form gejagt, jeder Jäger ist gleichzeitig auch Gejagter. In der ersten Filmhälfte lebt Hunter Hunter dabei voll und ganz von seinen Figuren, die langsam und ausführlich eingeführt werden, und die dabei absolut authentisch wirken. Gleichzeitig gelingt es Shawn Linden, eine bemerkenswerte Atmosphäre zu erschaffen, die vom ersten Moment an und in stetiger Steigerung das nahende Unglück ankündigt, ohne auch nur ansatzweise vorhersehen zu lassen, was den Zuschauer tatsächlich erwarten wird. Während anfangs lediglich die unangenehm authentischen Jagdszenen für etwas Unruhe in der Magengegend sorgen, und die Erzählung auch im späteren Verlauf zunächst nur selten aus ihrem gemächlichen Aufbau ausbricht, so ist es letztendlich die finale Eskalation mitsamt ihrer drastischen, expliziten Offenheit, die Hunter Hunter noch lange im Gedächtnis bleiben lässt. Mit einem derart brachialen Schlussmoment hat zu diesem Zeitpunkt wohl kaum einer gerechnet - und genau deshalb wirkt dieser noch lange nach...
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray weiß durch eine sehr gute Schärfe sowie gute Detailstarstellung zu gefallen. Farben wirken natürlich und werden durchaus satt dargestellt. Die durchwegs vorhandene leichte Körnung zeigt sich in dunklen Szenen gelegentlich etwas ausgeprägter, ebenso fällt der Schwarzwert in manchen Momenten ein wenig ins Gräuliche ab. Der Kontrastumfang ist sehr gut. Die Tonspur bleibt in den ruhigen Passagen meist auf das vordere Boxenspektrum beschränkt, und konzentriert sich auf eine klare, saubere Dialogwiedergabe. Bei Bedarf öffnet sich das Geschehen aber immer wieder atmosphärisch und mit gezieltem Einsatz von Umgebungsgeräuschen und Effekten in den Raum, wobei die markantesten Momente zudem von kraftvollem Brummen aus dem Subwoofer unterstützt werden. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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