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Icewind Dale: Enhanced Edition (PC)
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BEWERTUNG |
14.06.2015 von VanTomNachdem die Klassiker Baldur's Gate und Baldur's Gate 2 vom kanadischen Entwickler Overhaul Games aktualisiert und unter der Namenserweiterung Enhanced Edition wiederveröffentlicht wurden, hat der Entwickler sich damit nicht zufrieden gegeben und ein drittes Spiel der Infinity-Engine ebenso überarbeitet und neu herausgebracht. Es handelt sich um Icewind Dale aus dem Jahr 2000. Anlässlich der Veröffentlichung der Boxed-Version von Icewind Dale: Enhanced Edition haben wir uns die neue Version auf dem PC angesehen und sagen euch, ob sich diese Neuveröffentlichung lohnt ...
Dazu erstellen wir uns aber zunächst eine komplette Abenteuergruppe. Anders als bei Baldur's Gate wird nicht nur der Hauptcharakter zu Anfang von uns generiert, sondern wir müssen uns über eine 6-köpfige schlagkräftige Gruppe Gedanken machen. Es macht wenig Sinn mit einer Gruppe nur aus Magie-Benutzern loszuziehen, so dass es durchaus angeraten ist, sich etwas länger mit der Charaktergenerierung zu beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass ein Rollenspieler dies selbst erledigen möchte. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, so kann auch eine vorgefertigte Party verwendet werden. Damit kann dann schnell der Einstieg erfolgen. Den meisten Spaß kann der Spieler aber daraus ziehen, wenn er seine Gruppe selbst erstellt. Damit ergibt sich auch eine engere Bindung an die Charaktere. Bei allen Spielercharakteren geht die Erstellung gleich von statten. Zunächst wird das Geschlecht der Spielfigur und ein Charakterbild ausgewählt. Anschließend kann die Rasse der Figur gewählt werden. Hier finden sich die Fantasy-üblichen Rassen, wie Menschen, Elfen und Zwerge, aber auch einige Exoten, wie Gnome, Halblinge und Halborks. Nun da unser neuer Charakter eine Rasse hat, muss seine Klasse festgelegt werden. Hier können wir aus elf Basisklassen auswählen. Darunter ebensolche Klassiker wie Kämpfer, Zauberkundiger und Dieb. Es gibt aber auch weitere Klassen wie Barbaren, Paladine und Barden. Da dies natürlich nicht genug an Auswahl ist, gibt es neben den Grundklassen weitere so genannte Kits. Bei diesen Kits handelt es sich um spezielle Varianten der Grundklasse, welche Änderungen an der Klasse bieten. Dies kann von rein kosmetischen Veränderungen, wie zum Beispiel bei einem Totemdruiden zu einem normalen Druiden sein. Der Totemdruide darf seine Gestalt nicht verwandeln, dafür aber einen Tiergeist beschwören. Es können aber auch tiefe Einschnitte in die Charakterklasse sein. So stellt der finstere Streiter die komplett böse Umkehr von einem Paladin dar. Wo ein Paladin sich durch seinen Glauben an seinen Gott selbst und andere heilen kann, entzieht der finstere Streiter seinem Gegner die Lebensenergie. Wo der Paladin Böses entdecken und sich dagegen schützen kann, vergiftet der finsterere Streiter seine Waffe und fügt somit erweiterten Schaden zu. Somit hat der Spieler wirklich viele Freiheiten in der Ausgestaltung seiner Figuren. Nach der Wahl der Klasse folgt die Wahl der Gesinnung. Hier haben wir zunächst die grundsätzlichen Gesinnungen Gut, Neutral und Böse. Dazu gibt es aber noch die Ausprägung Rechtschaffen, Neutral und Chaotisch. Die Kombination gibt die Weltanschauung der Spielfigur wieder. So muss ein Paladin rechtschaffen gut sein, das heißt er muss dem Gesetz Geltung verschaffen, sorgt sich dabei aber auch um die anderen Bewohner in der Welt, da er grundgut ist. Das genaue Gegenteil ist chaotisch böse. Dieser Charakter achtet in keinster Weise auf das Gesetz und nutzt alles zu seinem Vorteil aus. An dieser Stelle kann sich jeder Leser darüber Gedanken machen, wo er sich selbst so sieht...
Nun sind die Helden also bereit für das große Abenteuer. Dabei ist allerdings zu beachten, dass es sich bei unserer Gruppe nicht um erfahrene Haudegen handelt, sondern um eine Gruppe von blutigen Anfängern. Wir beginnen des Spiel im verschneiten Osthafen in der Taverne „Zur Winterwiege“ und werden von einem alten wirklichen Haudegen angesprochen, der eine Expedition plant um einer Stadt zur Hilfe zu eilen, welche vom Bösen bedroht wird. Na wenn dies nicht eine Aufgabe für unsere Gruppe ist?
Bevor wir uns aber dieser Expedition zuwenden, beginnen wir damit zunächst Osthafen zu erforschen. Auch hier finden sich schon verschiedene Aufgaben für unsere Jungabenteurer. Dabei sollte unser allererster Weg aber in den örtlichen Laden führen, da unsere Gruppe bis auf einige Stäbe nicht sonderlich gut ausgestattet ist. Zum Glück haben wir etwas Gold bei uns, welches wir direkt ausgeben können.
Was ist nun neu an der Enhanced Edition? Das Spiel wurde auf aktuelle Plattformen übersetzt. So gibt es das Spiel für Windows, Mac OS, iOS, sowie Linux und Android. Die Enhanced Edition enthält die beiden zuvor einzeln erhältlichen Erweiterungen Heart of Winter und Trials of the Luremaster. Beide sind in das Hauptspiel integriert. Es ist aber auch möglich, Heart of Winter einzeln zu starten und zu spielen. Laut Aussage des Herstellers wurden Quest restauriert welche im Quellcode vorhanden waren, aber im endgültigen Spiel nicht gespielt werden konnten. Leider kann ich mich nach dem erste Zocken des Spiels vor über zehn Jahren nicht mehr im Detail erinnern, welche Quests nun nicht vorhanden waren. Grundlegend halte ich es aber für eine tolle Idee, solche Inhalte wieder verfügbar zu machen. Das Spiel verfügt über eine Online-Funktion, so dass es über Plattformgrenzen hinweg mit Freunden gespielt werden kann. Mir als Rollenspieler ist dieses Feature allerdings nicht wirklich wichtig, da der Titel aus meiner Sicht ein klassischer Einzelspieler-Titel ist, welcher keiner weiteren Mitspieler bedarf. Näher an der originalen Pen & Paper-Vorlage ist natürlich das Spiel mit mehreren Spielern. Erwähnenswert ist auch der Story-Mode, welcher aus meiner Sicht nichts in einem Rollenspiel dieser Art verloren hat. Er ersetzt den einfachsten Schwierigkeitsgrad und sorgt dafür, dass die Party mehr Schaden anrichten und gleichzeitig nicht mehr sterben kann. Das Gegenteil davon ist der härteste Schwierigkeitsgrad: Heart of Fury Mode. Hier wird alles richtig schwierig.
In der Box selbst findet sich die DVD mit dem Installationsprogramm, sowie eine Installationskurzanleitung und ein Poster mit dem entsprechenden Icewind Dale-Motiv. Alles in allem hätte ich mir noch eine CD mit dem Soundtrack gewünscht. Dieser gefällt nach all den Jahren noch und fasziniert.
Das Fazit von: VanTom
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