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Kunitsu-Gami: Path of the Goddess

Publisher: Capcom
Entwicklerstudio: Capcom
Genre: Taktik / Hack'n'Slash
Sub-Genre: Tower Defense
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 19.07.2024

Kunitsu-Gami: Path of the Goddess   05.09.2024 von LorD Avenger

Capcom holt ein sträflich vernachlässigtes Genre aus der Versenkung und überreicht es feierlich an neue Generationen...
 
Inhalt
 
Der Berg Kafuku wurde den Menschen Japans von einer Göttin geschenkt. Doch trotz der reichhaltigen Reisfelder und dem vielen Wild wurden die Bewohner immer gieriger und beuteten den Berg zunehmend aus. Das erzürnte die Göttin dermaßen, dass sie Dämonen aussandte, um die Menschen zu bestrafen und das Land zu verfluchen. Selbst die Priesterin des Tempels auf dem Gipfel des Berges ist machtlos gegenüber der Dämonenschar. Zusammen mit ihrem aus der Geisterwelt materialisierten Beschützer flieht sie den Berg hinab, um in anderen Schreinen und Tempeln nach magischen Masken anderer Gottheiten zu suchen, die ihnen im Kampf helfen können.
 
Gameplay
 
In Kunitsu-Gami trifft strategisches Tower Defense-Gameplay klassisches Hack and Slash - wenig verwunderlich, da dasselbe Capcom-Studio dafür verantwortlich ist, das auch Devil May Cry entwickelte. Die verschiedenen Level starten am Morgen mit einer Übersicht des verfluchten Landes und man hat den schnell verstreichenden Tag Zeit, die Priesterin zu bewegen, den Handwerker mit dem Reparieren von Fallen und Barrieren zu beauftragen und die Umgebung zu erkunden, um Menschen vom Fluch zu befreien und magische Kristalle zu sammeln, die als Währung des Spiels fungieren. Sie werden benötigt, um die Priesterin zu bewegen und den befreiten Menschen eine Rolle zuzuweisen.
 
Essentieller Part des Spiels ist nämlich die strategische Planung am Tag, da bei Nachteinbruch die Invasion der Dämonen beginnt. Aus verschiedenen Torii-Toren strömen die Gegner dann in Wellen heraus und versuchen zur Priesterin zu gelangen, um sie unschädlich zu machen - nimmt sie zu viel Schaden, ist der Kampf verloren. Dafür müssen durchdachte Vorbereitungen getroffen werden, denn jede Handlung kostet Zeit und die meisten Aktionen auch Kristalle. Der Handwerker schafft im Laufe eines Tages lediglich zwei bis drei Gegnerhindernisse zu reparieren und bringt sich bei Nachteinbruch dann in Sicherheit. Abgesehen von den Kristallen, die man aus vorherigen Leveln mitgebracht hat, muss man diese zunächst im Level finden und sammeln. Denn nur mit ausreichend Kristallen kann man die Priesterin auf ihrem Weg zum Versiegeln des Dämonentors schicken und nur damit kann man den befreiten Menschen eine Rolle zuweisen.
 
Den meisten Leveln folgt nämlich ein Bosskampf, nach dem man mit einer Göttermaske belohnt wird, die wiederum eine neue Rolle für den Kampf freischaltet. So schaltet sich ein zunehmend mächtigeres und facettenreicheres Arsenal an Kämpfern frei, die entweder im Nah- oder im Fernkampf versiert sind oder auch Support-Fähigkeiten mitbringen wie Heilung für Verbündete oder Lähmung für Feinde. Alle Kämpfer haben einen variierenden Aktionsradius, der bei ihrer Platzierung berücksichtigt werden muss, obgleich ihre Position auch noch während des Gefechts geändert werden darf. Auch gibt es simple Kommandos, um alle konzentriert angreifen oder zurück zur Priesterin fallen zu lassen, um sie zu beschützen. Auch, gibt es Rollen, wie den Dieb, der lediglich während des Tages einen Zweck erfüllt, indem er gefundene Truhen ausgräbt oder verschlossene Türen knackt. Wenn man ausreichend Kristalle zur Verfügung hat, können Rollen aber auch wieder gewechselt werden.
 
Auch liegt dem Spiel ein simples Upgrade-System zugrunde. Mit einer anderen Währung lassen die verschiedenen Rollen sich nämlich verbessern, so dass die Kämpfer mehr Lebensenergie zur Verfügung haben oder stärker im Angriff sind. Auch können jeweils zwei rollenspezifische Verbesserungen freigeschaltet werden, die zwar teuer, aber sehr nützlich sind. Dieselbe Währung kann auch zum Verbessern des Protagonisten Soh verwendet werden, dem Beschützer der Priesterin.
 
Das ist sinnvoll, da der Spieler mit Soh den aktivsten Part übernimmt. Während alle Bergbewohner nur kommandiert werden können, steuert man ihn direkt und kann sich in Hack and Slash-Manier den Gegnerwellen entgegenstellen - entweder, um die Verbündeten zu unterstützen oder eine taktisch vernachlässigte Flanke abzudecken. 
 
Neben neuen, zunehmend widerstandsfähigen Gegnern bringen auch die Level immer neue Eigenarten mit, die berücksichtigt werden müssen. Entweder können Laternen in finsteren Höhlen entzündet, Brücken erneuert oder bestimmte Pfade für die Priesterin gewählt werden. Auch gibt es Level, in denen die strategische Vorbereitung umso wichtiger ist, weil Soh nicht zur Verfügung steht oder man ist auf Booten unterwegs, die von allen Seiten angegriffen und auch gekentert werden können.
 
Als netter, kleiner Zusatz kann man befreite Umgebungen und Dörfer im Nachgang nach Herzenslust besuchen und den Bewohnern Reparaturarbeiten zuweisen, die entweder in Sammelsachen oder Level-Up-Punkten resultieren. Ansonsten kann man hier leider nichts weiter unternehmen, außer ebenfalls vom Fluch befreite Tiere zu streicheln.
 

Bildergalerie von Kunitsu-Gami: Path of the Goddess (6 Bilder)

Grafik
 
Grafisch sind wir nicht im AAA-Segment unterwegs, aber auch, wenn man optisch nicht beeindruckt wird, sieht alles schick und stimmungsvoll aus. Die abwechslungsreichen Umgebungen des feudalen Japans sind detailreich und vor allem glaubhaft umgesetzt und vermitteln wunderbar die verschiedenen Stimmungen - je nachdem, ob der Dämonenfluch noch auf dem Level lastet oder bereits gelüftet ist. Auch ein Highlight sind natürlich die auf japanischer Folklore basierenden Gegner-Designs, speziell die aufwändigeren Bosse. Wir bewegen uns zwar nicht auf dem Niveau einen Dark Souls-Spiels, dem Design liegt aber zweifelsohne eine ähnlich makabere, düstere Idee zugrunde.
 
Auch die Bewegungsanimationen - die sich gerade mit unterschiedlichen Rollen oder Gegnertypen unterscheiden, sind gut umgesetzt und speziell Soh mit seiner Reihe an Kombos lässt merken, dass Fachleute aus dem Hack and Slash-Genre am Werk waren.


Cover & Bilder © CAPCOM KUNITSU-GAMI: PATH OF THE GODDESS is a trademark and/or registered trademark of CAPCOM CO., LTD. and/or its subsidiaries in the U.S. and/or other countries.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Kunitsu-Gami ist ein herrlich frischer Wind im Einheitsbrei der üblichen Veröffentlichungen der letzten Jahre. Nicht nur, dass das Tower Defense-Genre - speziell auf diesem Budget-Niveau - sträflich vernachlässigt wurde, man hat es auch gekonnt weiterentwickelt und mit seinem Hack and Slash-Mix sicherlich für mehr Leute zugänglich gemacht. Die Vielzahl an wirklich unterschiedlichen Gegnern ist vorbildlich und es macht Spaß sich strategisch darauf vorzubereiten und ein Team aus favorisierten, hochgelevelten Kämpfern zusammenzustellen. Die Level sind nicht nur optisch abwechslungsreich, sondern bringen auch fast immer einen neuen Gameplay-Twist mit und durch verschiedene Aufgaben oder Zeitherausforderungen ist sogar der Wiederspielwert gegeben. Capcom, angeführt von ihren großartigen Resident Evil-Remakes und wundervollen Experimenten wie diesem, ist mittlerweile verdient mein liebster Publisher. Bitte mehr solche mutigen Kuriositäten, die herausstechen!


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positiv negativ
  • Simple, aber schöne Geschichte ohne Worte
  • Kreative, abwechslungsreiche Level mit Gameplay-Twists
  • Unglaubliche Vielfalt an taktisch anspruchsvollen Gegnern
  • Stimmiger Genre-Mix zwischen Tower-Defense & Hack and Slash
  • Umverteilung von Level-Up-Punkten jederzeit möglich
  • Hoher Wiederspielwert durch Aufgaben & Herausforderungen
  • Das “Dorf-Management” hätte etwas mehr Arbeit vertragen können





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