Lake Bodom
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BEWERTUNG |
28.07.2017 von MarS
Der Bodominjärvi-See in der Stadt Espoo, Finnland, erlangte im Jahr 1960 traurige Berühmtheit, als dort eine Gruppe Jugendlicher während eines Zeltausflugs unter mysteriösen Umständen ermordet wurde. Der einzige Überlebende wurde im Jahr 2004 sogar auf Grund neuer DNA-Beweise verdächtigt, die Tat begangen zu haben und stand deswegen im Alter von 62 Jahren noch einmal wegen mutmaßlichem Dreifachmord vor Gericht, wurde jedoch aus Mangel an weiteren Beweisen freigesprochen. Die Morde, laut Gericht von einem bisher unbekannten Mann verübt, bleiben also auch nach all den Jahren ungeklärt und bilden damit die perfekte Grundlage für einen Horrorfilm...
Inhalt
Viele Legenden ranken sich um die Morde am Bodomer See, die bis heute ungeklärt sind. Auch Atte und Elias haben ihre Theorien zu den Ereignissen, und laden die beiden Mädchen Ida und Nora unter falschem Vorwand dazu ein, mit ihnen zum See zu fahren um die Taten nachzustellen. Was zunächst wie ein fast schon romantischer Campingausflug erscheint entwickelt sich in der Nacht zu einem echten Albtraum, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Schon bald geraten die vier Jugendlichen selbst in Lebensgefahr, doch wer steckt hinter der tödlichen Bedrohung? Aus der anfänglichen Neugier wird ein Kampf ums nackte Überleben...
Mit Lake Bodom präsentiert das unscheinbare Finnland einen mehr als ordentlichen Vertreter des Slasher-Genres, der vor allem eins kann: Überraschen. Denn was wie ein 08/15-Teenie-Slasher beginnt, inklusive Klischeefiguren und ebensolchen Dialogen, entpuppt sich schon sehr bald als deutlich mehr. Selbst versierte Genre-Fans dürften hier mehr als einmal auf unerwartete Wendungen stoßen, die Lake Bodom zu einer echten kleinen aber feinen Perle machen. Ungewöhnlich ist dabei auch der für einen Slasher-Streifen eher überschaubare Härtegrad und reduzierte Gorefaktor, denn der Film setzt mehr auf seine bedrückende Atmosphäre und psychologischen Terror, als auf Splattereffekte. Highlight ist hier aber ganz klar die Handlung selbst, denn diese bietet nach dem langsamen Einstieg eine rasante, atemlose Inszenierung, die Lake Bodom dank diverser Plottwists aus dem üblichen Einerlei hervorhebt und im Finale sogar noch einmal kurzerhand das Genre wechselt - und das absolut stimmig und rund. Zusammengehalten wird das Ganze von einer wundervollen Oldschool-Aufmachung vor bekannter aber deswegen nicht minder atmosphärisch eingefangener Kulisse und auch den Darstellern, die zwar anfangs nur klischeehaft agieren, im weiteren Verlauf aber passend zur Handlung selbst auch deutlich mehr zeigen dürfen und dabei stets glaubwürdig bleiben.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray verfügt über eine solide, wenn auch nicht perfekte Grundschärfe und wird von einer vor allem in dunklen Szenen leicht stilisierten Farbgebung geprägt. Kontrast und Schwarzwert sind ein wenig reduziert, was das Bild insgesamt immer wieder etwas weicher wirken lässt und dunkle Bereichen in manchen Momenten eher blau-grau als tiefschwarz erscheinen. Die Tonspur verläuft ähnlich wie die Handlung selbst. Anfangs sehr frontlastig bei klar ortbarer Dialogausgabe entwickelt sich erst später eine angenehme Weitläufigkeit, die eher auf gezielte Effekte als dauerhafte Atmosphäre setzt.
An dieser Stelle noch ein Fakt zur Hintergrundgeschichte, auf welcher der Film basiert: Die Melodic-Death-Metal-Band "Children of Bodom", gegründet im Jahr 1993 in Espoo, hat ihren Namen in Bezug auf die Ereignisse am Bodominjärvi gewählt und veröffentlichte auf ihren ersten sechs Alben jeweils mindestens ein Lied mit dem Namen "Bodom" im Titel. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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