Last Looks
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BEWERTUNG |
09.11.2022 von MarSSeit einer ganzen Weile schon gibt sich Mel Gibson sichtlich Mühe, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, und durch sein Schauspiel von einstigen Skandalen abzulenken. An der Seite von Charlie Hunnam ist er nun in der Krimikomödie Last Looks zu sehen...
Inhalt
Nachdem er den Glauben an das Rechtssystem verloren hat, hat sich Charlie Waldo (Charlie Hunnam) aus dem aktiven Polizeidienst zurückgezogen, und lebt nun ein minimalistisches Leben als Einsiedler. Als die Frau des exzentrischen Schauspielers Alastair Pinch (Mel Gibson) ermordet wird, löst das einen riesigen Medienrummel aus, und Waldos Ex-Freundin Lorena (Morena Baccarin) bittet ihn kurzerhand darum, in die Zivilisation zurückzukehren, und ihr bei den Ermittlungen zur Seite zu stehen. Ganz Los Angeles hält Alastair nämlich für schuldig, während er selbst stets viel zu betrunken ist, um sich an die tatsächlichen Ereignisse zu erinnern. Zudem hat auch der Hollywood-Produzent Wilson Sikorsky (Rupert Friend) ein Interesse daran, Alastairs Unschuld zu beweisen, denn ohne seinen Star droht seinem Sender die baldige Übernahme. Zunächst weigert sich Waldo, sein neues Leben aufzugeben, und mit seiner Rückkehr alte Wunden aufzureißen, doch als Lorena plötzlich nicht mehr aufzufinden ist, macht er sich doch auf den Weg zurück nach Los Angeles...
Last Looks (ursprünglich sollte der Film einmal Waldo heißen) ist eine Krimikomödie, die deutlich mehr Zeit dazu investiert, möglichst cool zu wirken und möglichst schräge Figuren zu präsentieren, als tatsächlich das kriminalistische Rätselelement auszuarbeiten. Zahlreiche, teilweise unnötige beziehungsweise unwichtige Nebenhandlungen bestätigen diesen Eindruck noch zusätzlich. Allerdings muss man Last Looks zugestehen, dass dieses Rezept am Ende gar nicht mal schlecht aufgeht, was der Film zum einen der stimmigen, wirklich lässigen Inszenierung mit reichlich humorvollen Momenten, zum anderen dem wirklich gut aufgelegten Cast zu verdanken hat. Einer ist hier schräger und/oder durchgeknallter wie der andere, wobei die meisten Charaktere mühelos auch als Comicfiguren oder überzeichnetet Karikaturen durchgehen würden - ganz genau so eben, wie man es von einer auf Style getrimmten Komödie auch erwarten würde. Dabei darf man sich als Zuschauer daran erfreuen, Charlie Hunnams Reise vom zotteligen Öko-Einsiedler zurück in die Gesellschaft, oder auch Mel Gibsons daueralkoholisierte Performance als exzentrischer TV-Schauspieler zu beobachten, und unterdessen ganz nebenbei zahlreiche bekannte Gesichter bis in die Nebenrollen zu sehen (die teilweise so schnell wieder verschwunden sind, wie sie aufgetaucht sind). Mel Gibsons Figur lässt natürlich alles andere als vergessen, welche Skandale er eigentlich hinter sich hat, doch vielleicht wirkt die Rolle gerade deshalb so herrlich selbstironisch und schwarzhumorig. Apropos Vergessen. Last Looks vergisst trotz aller Coolness und Lässigkeit nämlich keineswegs, dass der Film eigentlich auch ein Krimi sein will. Nur stolpert die Erzählung eben hin und wieder, oder wird von Unwichtigem aufgehalten. Spätestens im alles enthüllenden Finale jedoch merkt man dann auch als Zuschauer wieder, worum es eigentlich geht, denn dann bietet Last Looks sogar eine interessante, durchaus überraschende Auflösung.
Details der Blu-ray
Abgesehen von einigen Unschärfen, die sich vor allem auf den oberen Randbereich konzentrieren, bietet die Blu-ray ein sehr scharfes, sauberes und fein detailliertes Bild. Die Farbgestaltung ist durchwegs natürlich, und der Kontrastumfang sehr gut. Die Tonspur erweist sich als sehr kraftvoll und dynamisch, während sich das gesamte Geschehen ansprechend im Raum verteilt. Dazu gesellt sich zudem satter Bass aus dem Subwoofer, der sowohl Soundeffekte, wie auch den lässigen Soundtrack, mit viel Druck unterstützt. Die Sprachausgabe bleibt unterdessen stets verständlich, klar, sowie sauber ortbar. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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