Liebe auf den ersten Schlag
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BEWERTUNG |
29.11.2015 von MarSFranzösische Komödien sind eigentlich immer einen Blick wert. Noch aufmerksamer wird man als Zuschauer, wenn ein Film bereits im Vorfeld mit Filmpreisen überhäuft wurde. Dies muss zwar noch nichts bedeuten, weckt aber das Interesse, und so wollten wir uns das Regiedebüt Liebe auf den ersten Schlag von Thomas Cailley nicht entgehen lassen.
Arnaud ist ein schüchterner, zurückhaltender junger Mann und möchte seine Sommerferien eigentlich damit verbringen, im Familienbetrieb als Schreiner auszuhelfen. Auf einer seiner Baustellen lernt er Madeleine kennen, die ihre Zeit fürs körperliche Training nutzt, um der Armee beizutreten und sich dadurch auf den ihrer Meinung nach sicherlich bevorstehenden Weltuntergang vorzubereiten. Trotz der offensichtlichen Unterschiede und der schroffen, knallharten Art von Madeleine fühlt sich Arnaud von ihr angezogen und ehe er sich versieht nehmen die beiden zusammen an einem Überlebenstraining der Armee teil. Dort angekommen muss Madeleine erfahren, dass all ihr Training nicht ausreicht, um in der von Männern dominierten Welt zu überstehen...
Unterschiede ziehen sich bekanntlich an, und deutlicher als in Liebe auf den ersten Schlag kann man diese Tatsache nicht visualisieren. Gleichzeitig bricht der Film mit den gängigen Klischees der Geschlechterrollen, indem er diese in weiten Teilen komplett umkehrt. Die Figuren entwickeln dabei eine hervorragende Tiefe und wirken zu jeder Zeit sowohl glaubwürdig als auch authentisch. Vor allem Hauptdarstellerin Adéle Haenel liefert eine bemerkenswerte Leistung ab und lässt alle anderen weit hinter sich, auch wenn diese keineswegs nur im Hintergrund bleiben. In wunderschönen, atmosphärischen Bildern wächst hier nicht nur eine junge Liebe heran, sondern verbindet die Geschichte gleichzeitig mit Abenteuer- und Survival-Elementen, was dem Film eine ganz eigene, ungewöhnliche aber interessante Mischung verleiht. Trotz allem konzentriert sich Liebe auf den ersten Schlag letztendlich aber doch auf die Beziehung zwischen den beiden ungleichen Hauptcharakteren und deren langsame Annäherung. Der Humor im Film ist eher subtil und zurückhaltend und drängt sich niemals in den Vordergrund, ganz im Gegensatz zum treibenden, elektronischen Soundtrack, der sehr unpassend gewählt wurde und wie ein Fremdkörper wirkt.
Das Bild der DVD ist glasklar und sehr detailreich und liefert auch in den Bereichen Kontrast und Schwarzwert hervorragende Werte. Die Farbgebung ist absolut natürlich. Der Ton spielt sich meist im vorderen Boxenbereich ab, liefert jedoch hin und wieder auch dezente Effekte im hinteren Surround-Bereich. Die Dialoge sind jederzeit verständlich, dem Tonspektrum fehlt es insgesamt ein wenig an Dynamik. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: MarS
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