Love and Monsters
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BEWERTUNG |
16.05.2022 von MarSNicht nur das Leben findet einen Weg, sondern auch die Liebe. In der Science-Fiction Creature-Comedy Love and Monsters lässt sich diese Liebe nicht einmal von der Apokalypse oder riesigen mutierten Tieren aufhalten...
Inhalt
Vor sieben Jahren ist es der Menschheit gelungen, einen auf die Erde zusteuernden Asteroiden mit Hilfe des gesamten Waffenarsenals des weltweiten Militärs zu zerstören. Gleichzeitig ist es aber auch gelungen, damit nahezu die gesamte Menschheit zu vernichten, denn der auf die Explosion folgende chemische Fallout hat dafür gesorgt, dass alle kaltblütigen Lebewesen zu riesigen Monstern mutiert sind. Während die Monster die Herrschaft über die Erde übernommen haben, waren die wenigen verbliebenen Menschen dazu gezwungen, sich zu verstecken. Einer dieser Menschen ist Joel (Dylan O`Brien), einziger Single in einem Bunker voller Pärchen. Gut, dass es ihm nach fast sieben Jahren der Suche endlich gelungen ist, über CB-Funk seine damalige Freundin Aimee (Jessica Henwick) ausfindig zu machen. Schlecht, dass Joel ein Angsthase ist, der bei Gefahr erstarrt und der Gemeinschaft nicht viel beizutragen hat. Als Joel erfährt, dass Aimee lediglich 140 Kilometer entfernt ist, trifft Joel dennoch einen folgenschweren Entschluss: Völlig alleine will er sich an die Oberfläche begeben, um zu Aimees Kolonie zu wandern...
Und wieder haben wir hier einen dieser Filme, denen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ursprünglich geplant für einen Kinostart im ersten Quartal 2020, anschließend verschoben auf Anfang 2021, und schließlich dann doch nur als Video-on-Demand veröffentlicht, gefolgt von einer Auswertung als Stream auf Netflix. Dabei hätte Love and Monsters zweifellos einen Kinobesuch verdient gehabt, und das nicht nur auf Grund der Oscar-nominierten visuellen Effekte.
Inhaltlich gibt sich Love and Monsters grundsätzlich recht simpel, und nutzt gängige Genreklischees für seinen Aufbau. Eine zerstörte Welt, in der allerlei Gefahren lauern, ein introvertierter Außenseiter, der über sich hinauswachsen muss. Coming-of-Age im postapokalyptischen Setting also. Allerdings ist es die Art und Weise, wie das Ganze hier umgesetzt wurde, die den wilden Genre-Mix aus Science-Fiction, Creature-Horror, Romance und Komödie zu einem herrlich unterhaltsamen, witzigen, aber auch spannenden Erlebnis macht. Dazu gehört unter anderem, dass sich Love and Monsters seiner Klischee-Wurzeln durchaus bewusst ist, und eben diesen Umstand immer wieder für durchaus ironische Momentaufnahmen zu nutzen weiß. Ein Asteroid droht die Erde zu zerstören? War ja klar. Oftmals spielt die Erzählung auch geschickt mit den aus den Ereignissen entstehenden Erwartungen des Zuschauers, und führt einige Situationen ein ums andere Mal in eine ganz andere Richtung, was die eigentlich banale Geschichte an mancher Stelle deutlich weniger vorhersehbar gestaltet. Dass das Ganze so viel Spaß macht, ist aber ebenso den durchwegs sympathischen Darstellern zu verdanken, allen voran Dylan O´Brien, der uns mit sarkastischen Kommentaren und trockenem Humor in Form von begleitenden Monologen durch das Geschehen führt, und dessen charmant-tollpatschige Art gleich vom ersten Moment an eine Menge Empathie erzeugt. Seine emotionale und charakterliche Entwicklung ist hier das zentrale Element, und eben diese Entwicklung wird ebenso charmant, wie auch nachvollziehbar in Szene gesetzt. Gleichzeitig kommen unterdessen weder Action, noch Gruselmomente zu kurz, während die Inszenierung ein ums andere Mal durch grandiose Landschaften, einfallsreiche Details sowie beeindruckende Monster-Designs zu gefallen weiß. Love and Monsters bleibt unterdessen betont locker, fröhlich-bunt, und auch durchwegs familienfreundlich, was sich auch darin widerspiegelt, dass man auch in den gefährlichsten Momenten eigentlich niemals um den naiv-trotteligen Helden fürchten muss. Man weiß einfach, dass er jede Situation meistern wird, nicht nur, weil man es ihm von Herzen wünscht, sondern auch, weil eben dies eine der Grundaussagen des Films ist: Trau dir selbst etwas zu, kämpfe um deine Ziele, sprenge deine persönlichen Grenzen, und mach etwas aus deinem Leben - was das genau ist, das findest du schon noch heraus...
Details der Blu-ray
Technisch bietet die Blu-ray keinerlei Angriffspunkte. Das Bild ist knackig scharf, detailreich und insgesamt hervorragend ausbalanciert. Farben werden satt, aber stets natürlich dargestellt, das Kontrastverhältnis gibt sich kräftig und ausgewogen, der Schwarzwert bewegt sich auch in dunkleren und schlecht beleuchteten Momenten auf sehr hohem Niveau. Ebenso hochwertig ist der Ton ausgefallen. Im Gegensatz zur englischen Originaltonspur, die in einer DTS-HD 7.1 Abmischung vorliegt, müssen sich alle anderen Tonspuren dabei grundsätzlich mit einem veralteten Dolby Digital 5.1 - Ton zufriedengeben. Das ist jedoch nicht weiter tragisch, denn die Tonspur beweist, dass alt nicht immer gleich schlecht sein muss - ganz im Gegenteil. Was die Blu-ray aus dem Ton herausholt, das dürfte so manch andere Scheibe locker in die Tasche stecken. Eine umfassende Räumlichkeit inklusive hervorragend ortbarer Signale im Effekt- sowie Dialogbereich, das Ganze auch noch durch viel Kraft und deftigem Subwoofereinsatz abgerundet, hier bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Die 7.1 Abmischung ist lediglich in den Bereichen Dynamik und Gesamtlautstärke vorne, bringt im Übrigen aber auch nicht hörbar mehr Spektakel mit sich. Cover & Bilder © 2022 Paramount Pictures. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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