Madame Web

Madame Web

Originaltitel: Madame Web
Genre: Fantasy • Action
Regie: S.J. Clarkson
Hauptdarsteller: Dakota Johnson • Tahar Rahim
Laufzeit: DVD (117 Min) • BD (117 Min)
Label: Sony Pictures Entertainment
FSK 12

Madame Web   18.05.2024 von LorD Avenger

Ein Film, dessen unvorteilhafter Ruf ihm vorauseilt - aber ist Madame Web tatsächlich so miserabel?


Inhalt

 

Cassandra Webb ist eine Rettungssanitäterin in Manhattan. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt während einer Expedition tief im Peruanischen Dschungel und seither kann sie das Gefühl der Einsamkeit nicht abschütteln - zumindest bis ihr Schicksal mit dem dreier Teenager verbunden wird. Eines Tages wird Cassandra ihrem Vornamen gerecht und beginnt unkontrolliert und in verwirrenden Blitzen die nahe Zukunft vorauszusehen. Gerade bei nahendem Tod in ihrer unmittelbaren Umgebung schaltet sich die Superkraft ein und als sie im Zug die Vision von einem Mann hat, der drei Mädchen in ihrem Waggon kaltblütig ermordet, greift sie ein.

 

Besagter Mann allerdings verfügt selbst über Superkräfte und erhebliche Mittel, um die fliehenden Frauen ausfindig zu machen - für ihn geht es schließlich um Leben und Tod.

 

Protagonistin Cassandra wird verkörpert von Dakota Johnson, wohl am besten bekannt aus den Fifty Shades of Grey-Filmen, während ihr Gegenspieler gemimt wird von Tahar Rahim, den wohl eher nur Liebhaber französischen Kinos erkennen werden. Die drei Teenager, gespielt von Isabela Merced, Sydney Sweeney & Celeste O'Connor, wird man vielleicht in den neuen Ghostbusters-Filmen gesehen haben, in Transformers 5 oder The Handmaid's Tale. Ansonsten verdient noch Emma Roberts Erwähnung, die nach ihrer Hauptrolle in American Horrorstory auch hier wieder eine Schwangere spielen darf, oder auch Sympathieträger Adam Scott, den man aus Parks and Recreation kennt - die Comedy-Serie, die Chris Pratt groß gemacht hat.

 

Madame Web tauchte das erste Mal in den Spider-Man-Comics des Jahres 1980 auf und stellt dort seither eine durch ihre hellseherischen und telepathischen Fähigkeiten gottähnlich anmutende Figur dar. Mithilfe ihrer Fähigkeiten lenkt sie Zukunft und Schicksal und steht auch anderen Helden als Spider-Man helfend zur Seite.

 

Bildergalerie von Madame Web (3 Bilder)

Details der DVD

 

Die Bildqualität der DVD-Fassung war allen Erwartungen entsprechend unzeitgemäß, aber auch vom antiquierten Medium abgesehen hatte ich an mehreren Stellen den Eindruck als würde die Qualität in einigen Szenen sehr auffällig zusätzlich abfallen. Der Sound hingegen war - zumindest über Kopfhörer - durchaus überzeugend, wenn auch nicht überwältigend.

 

Eine echte Enttäuschung war zweifelsohne das Bonusmaterial. Der halbe Spaß bei Heimkinoveröffentlichungen von Superheldenfilmen ist die Aufschlüsselung der Comic-Historie, um den Helden in Kontext zu setzen und seine Entstehungsgeschichte zu präsentieren. Gerade Madame Web ist ein sehr selten auftretender und mysteriöser Charakter, der sehr von einer derartigen Präsentation profitiert hätte. Stattdessen rekapitulieren Darsteller, Regisseurin und Produzent die Geschehnisse, die ich mir gerade erst im Film angesehen habe und erzählen dann noch vom Casting. Nicht gerade Popcorn-vernichtende Videos.



Cover & Bilder © Plaion Pictures / © 2024 CTMG, Inc. All Rights Reserved.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Madame Web ist mir als Kind der 90er aus der Spider-Man-Zeichentrickserie noch ein festgebrannter Begriff, der für Übernatürlichkeit und etwas Gottähnliches steht. Damit hat dieser Film aber überhaupt nichts zu tun. Zum Einen spielt er in einem Universum ohne Spider-Man, bzw. mit einem bösen Wandkletterer, der die Öffentlichkeit meidet. Zum Anderen hat Protagonistin Cassandra zwar übernatürliche Fähigkeiten, auf das Geheimnisvolle um sie herum hat man aber weitestgehend verzichtet und eine klassische Superhelden-Origins-Story erzählt, wie wir sie schon oft gesehen haben. Worin sich Madame Web aber unterscheidet: Sie wird nicht superstark, kann nicht fliegen oder Laser schießen. Sie kann lediglich ab und zu ein paar Augenblicke in die Zukunft sehen und somit Unglücke verhindern. Das alleine macht den Film schon zu einer Besonderheit im übersättigten Superhelden-Genre, weil der Kampf gegen den Bösewicht völlig anders verläuft und die Entwicklung der Protagonisten noch einmal anders- und intensiver verläuft. Gerade in den Sequenzen, in denen der Schurke seine Superkräfte zur Schau stellt, merkt man einen deutlichen budgetären Niveaueinbruch zu beispielsweise einem Spider-Man-Film, dennoch sind einige der Actionsequenzen immer noch aufwändig und überzeugend produziert und der ganze Film ist durch die Bank weg kurzweilig, mit liebenswerten Charakteren, einem willkommenen frischen Wind, aber auch einem abrupten eher durchschnittlichen Ende. Und die künstliche Diversität gerade im Superhelden-Genre der letzten Jahre nervt langsam. Ich bin auch dafür, mehr weibliche Superheldinnen ins Rampenlicht zu rücken, aber muss der gesamte Film inklusive Regisseurin direkt ausschließlich aus Frauen bestehen? Dass nicht auch noch der Schurke weiblich war entpuppte sich als einziger Lichtblick...


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