Malasaña 32 - Das Haus des Bösen
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BEWERTUNG |
29.09.2021 von Beef SupremeIn der heutigen Zeit eine neue Bleibe zu finden ist wohl schwerer, als beim Papst eine Audienz zu bekommen. Der eine oder andere würde da sicher auch ein paar Geister als Mitbewohner in Kauf nehmen. Nur wusste die Familie in Malasaña 32 – Haus des Bösen nichts von der Vorgeschichte ihrer Butze, sonst hätten sie sich vielleicht doch was anderes gesucht. Der Haunted House Beitrag aus Spanien schickt ganz klassisch eine nichtsahnende Familie in eine Wohnung mit zweifelhafter Vergangenheit und ob das Spaß verspricht, folgt jetzt.
Inhalt
Das Paar Manolo und Candela haben Mitte der Siebziger ihre gesamte Existenz versilbert, um gemeinsam mit ihren Kindern und dem semi-dementen Vater das verschlafene Dorf hinter sich zu lassen und eine Wohnung im verheißungsvollen Madrid zu erstehen. Anfangs ist die Freude groß, weiß die Familie noch nicht, dass dort vor vier Jahren eine alte Frau den Löffel abgegeben hat, die schon zu Lebzeiten von zweifelhafter Reputation war. Es dauert auch nicht lange, schon in der ersten Nacht gehen die mysteriösen Ereignisse los, die hauptsächlich den 5-jährigen Rafael erwischen. Aber auch die 17-jährige Amparo und ihr Bruder Pepe erleben Vorkommnisse die nicht ganz koscher sind. Seltsame Geräusche, flackernde Lichter, animierte Objekte, das volle Programm. Die Situation spitzt sich zu, als Rafael schon bald nach Einzug einfach verschwindet, nachdem er eine gepflegte Konversation mit einer Puppe im Fernseher hatte. Der Hausfrieden ist in Trümmern und die Nerven liegen blank, da hilft es auch nicht, dass der ziemlich aktive Hausgeist noch einen Gang hochschaltet.
Wo andere Filme sich erst einmal die Zeit gönnen, die Charaktere zu etablieren oder ein bisschen Stimmung aufzubauen, lässt sich das Haus des Bösen, so der deutsche Titel, nicht lange lumpen und gibt direkt Gas. Kaum ist die Familie eingezogen legt der Hausgeist los und lässt fast den gesamten Film nicht locker. Da springt der Fernseher plötzlich an, dort erscheinen Gestalten im Spiegel, woanders wandern Gegenstände durch den Raum. Die Schlagzahl bleibt konstant hoch, sodass die Charaktere kaum Zeit haben, zu hinterfragen, ob das Foto schon immer so dumm geglotzt hat. Opa rennt auf die Straße und will eine Flinte besorgen, derweil labert Rafael mit dem Fernseher und das gerade umgeworfene Glas steht wieder. Was ein bisschen nach Overkill klingt hilft dem Film aber tatsächlich, weil so die Spannung konstant hochgehalten wird und so kein Leerlauf entsteht. Dabei gelingt dem Film das Kunststück, nicht unglaubwürdig zu werden, da die meisten krummen Dinger subtil gehalten sind und nur für den Zuschauer erkennbar. Daneben versucht Malasaña 32 auch, den Charakteren ein bisschen Hintergrundgeschichte anzukleben, doch viel bleibt nicht hängen, da der körperlose Mitbewohner schon jede Menge Raum einnimmt. Natürlich darf auch der gelegentliche Jump Scare nicht fehlen, doch so viel auch geschieht, sie nehmen nie Überhand, sind gut platziert und könnten auch Horror-Veteranen treffen.
Ein weiteres Plus ist die gelungene Optik. Der Film spielt häufig mit Licht und Schatten und kann ein paar schöne und atmosphärische Bilder erzeugen. Tristesse und Wärme geben sich die Klinke in die Hand, was durch gelungenes Licht- und Schattenspiel erzeugt wird. Dabei kommt dem Film zugute, dass hier völlig auf CGI-Effekte verzichtet wurde und die Immersion dadurch nicht leidet.
Wenn man dem Film etwas vorwerfen möchte, dann dass er sich kaum was traut und nur das klassische Geisterhaus-Repertoire abspult. Auch die Auflösung reißt niemanden so wirklich Hocker. Hier wird altbekannte Kost serviert, dafür aber schön angerichtet und auf den Punkt gegart.
Details zur Blu-ray
Die Scheibe wartet mit ausgezeichneter Bildqualität auf, der Detailgrad in Full-HD ist äußerst überzeugend, auch in dunklen Szenen. Die Farben sind kräftig und unterstützen durch sehr gute Kontraste die hübschen Bilder. Auch akustisch gibt sich der Film keine Blöße und überzeugt durch satten Druck an den entsprechenden Stellen. Auch ruhige Szenen wirken durch den runden und ausgewogenen Klang. Selbst die deutsche Synchronisation ist stimmig und hochwertig. Nur mit den Extras wird gegeizt. Außer ein paar Trailern vor Filmstart gibt’s nix zu entdecken. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / enrique baro ubach Das Fazit von: Beef Supreme
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