Mr. Collins´ zweiter Frühling
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BEWERTUNG |
28.08.2016 von MarSLange Zeit war es sehr ruhig um den Charakterdarsteller Al Pacino, da er kurz nach der Jahrtausendwende kaum mehr Rollen ergatterte, mit denen er an alte Erfolge anknüpfen konnte. Selbst ein Auftreten im Film Kurzer Prozess - Righteous Kill im Jahr 2008, nach dem Kultthriller Heat erneut an der Seite von Robert DeNiro, brachte ihm nicht das erhoffte Comeback, sondern lediglich eine Nominierung für die "Goldene Himbeere" als schlechtester Schauspieler ein. Wie sich der Altstar nun im vorliegenden Mr. Collins´ zweiter Frühling schlägt, der ihm immerhin eine Nominierung für den "Golden Globe" bescherte, das erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
Inhalt
Danny Collins (Al Pacino) ist seit seiner Jugend in den 70ern ein Star, der mit seiner Musik noch heute die Massen begeistert, auch wenn er sich inzwischen nur noch mit Hilfe von Drogen und Alkohol motivieren kann. Dass seine halb so alte Verlobte wohl auch nach zwei misslungenen Ehen immer noch nicht die Richtige zu sein scheint, ist Danny ebenso egal wie die anstehende Überraschungsparty zu seinem Geburtstag. Doch an diesem Abend bekommt er von seinem Freund und Manager Frank (Cristopher Plummer) ein ganz besonderes Geschenk, dass sein Leben plötzlich völlig auf den Kopf stellt: Einen handschriftlichen Brief seines großen Vorbilds John Lennon, den dieser vor 45 Jahren nach einem von Dannys Interviews im Jahr 1971 geschrieben hat, der jedoch nie bei Danny angekommen ist. Da wird Danny klar, dass er in seinem Leben vieles verpasst hat und vielleicht einen falschen Weg eingeschlagen hat, und versucht nun auf seine ganz eigene Art, alles wieder gut zu machen. Und so sagt er kurzerhand seine geplante Tournee ab und begibt sich auf den Weg zu seinem unehelichen Sohn Tom (Bobby Cannavale), der von dem unerwarteten Besuch zunächst alles andere als begeistert ist...
Mit Mr. Collins´ zweiter Frühling meldet sich Al Pacino nach langer Zeit endlich eindrucksvoll als Charaktermime zurück, was vor allem daran liegt, dass ihm die Rolle des Danny Collins einfach auf den Leib geschrieben ist und er dadurch den Film trotz hochkarätigem Cast nahezu im Alleingang stemmt. In seiner typischen, ans Overacting grenzenden Art liefert er eine sympathische One-Man-Show ab und würzt das Geschehen mit einer ordentlichen Prise verbalem, teils selbstironischem Humor, wie ihn nur ein Al Pacino vortragen kann. Apropos vortragen: Die musikalischen Auftritte der Hauptfigur Danny Collins wurden von Al Pacino selbst eingesungen, was zum einen authentisch wirkt, zum anderen die ein oder andere falsche Note locker verzeihen lässt. Im Gegenteil, sogar diese Tatsache wird im Film für kleinere humoristische Seitenhiebe genutzt. Die Geschichte von Mr. Collins´ zweiter Frühling ist zwar letztendlich nicht großartig überraschend, punktet aber neben der durchwegs tollen Leistung der beteiligten Schauspieler vor allem dadurch, dass größtenteils darauf verzichtet wurde gängige Klischeefiguren zu liefern.
Mr. Collins´ zweiter Frühling basiert übrigens auf einer wahren Begebenheit. Der englische Musiker Steve Tilston erhielt im Jahr 2005 tatsächlich einen von John Lennon im Jahr 1971 für ihn verfassten Brief, der sein Leben veränderte - immerhin ganze 34 Jahre zu spät.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist wirklich sehr gut und überzeugt durch eine tolle Schärfe sowie hohen Detailreichtum, vor allem in Nahaufnahmen. Die Farbgebung ist sauber und absolut natürlich, der Kontrast ist kräftig ohne zu übersteuern. Der Ton liefert ebenso schöne Werte und bringt sowohl Dynamik als auch stets verständliche und klare Dialoge mit. Highlights sind ganz klar die zahlreichen Musikstücke des hervorragenden Soundtracks sowie die von Al Pacino selbst eingesungenen Lieder der Hauptfigur, bei denen sich die Tonspur auf alle Kanäle der Surroundanlage ausdehnt und weiträumige Atmosphäre schafft. Cover & Bilder © 2016 Koch Media / PLAION PICTURES Das Fazit von: MarS
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