P2 - Schreie im Parkhaus
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BEWERTUNG |
24.04.2023 von MarSEigentlich ist explizite Gewalt ein Markenzeichen des Filmemachers Alexandre Aja. Dass es auch anders geht, das hat er - zumindest als Produzent und Drehbuchautor - im Jahr 2007 mit dem Psychothriller P2 - Schreie im Parkhaus bewiesen. Satte 15 Jahre nach der Blu-ray Erstauflage durch Studiocanal (und immerhin sieben Jahre nach dem limitierten Mediabook von ´84 Entertainment) spendierte Turbine Medien dem Streifen inzwischen ein akustisches Upgrade, dem nach der Auswertung als limitiertem Mediabook nun auch eine 2-Disc Special Edition in der Softbox folgt...
Inhalt
Selbst am Weihnachtsabend kann es die Anwältin Angela Bridges (Rachel Nichols) nicht lassen. Während zuhause bereits die Familie wartet, arbeitet sie noch bis spät in die Nacht an ihrem aktuellen Projekt. Erst als die anderen Mitarbeiter das Gebäude längst verlassen haben, will sich auch Angela endlich auf den Weg machen, doch ausgerechnet jetzt verweigert ihr Wagen seinen Dienst. Hilfe findet sie schließlich beim Wachmann Thomas (Wes Bentley), dessen Bemühungen allerdings ebenfalls vergeblich sind. Kurzerhand bietet Thomas ihr an, den Weihnachtsabend gemeinsam mit ihm zu verbringen, doch als Angela ablehnt, bringt sie damit das wahre Wesen des Wachmanns zum Vorschein. Der hat nämlich schon lange ein Auge auf die hübsche Anwältin geworfen, und will nun seine Chance um jeden Preis nutzen...
Wer kennt es nicht, das mulmige Gefühl, in der Nacht durch ein nahezu leeres Parkhaus zu gehen? Auch Alexandre Aja (The Hills Have Eyes, Alexandre Ajas Maniac, High Tension) hat das Potential dieses unwohlen Gefühls erkannt, und deshalb gemeinsam mit Grégory Levasseur das Drehbuch zu P2 - Schreie im Parkhaus verfasst. Mit Franck Khalfoun als Regiedebütant entstand daraus schließlich ein fieser kleiner Psychothriller, der aus unerfindlichen Gründen weit weniger Bekanntheit erlangt hat, als er eigentlich verdient hätte. Doch nicht nur das, denn an den Kinokassen ging der Streifen seinerzeit sang- und klanglos unter, und hat sich erst später in Fankreisen zu einem kleinen Geheimtipp entwickelt. Dabei ist P2 - Schreie im Parkhaus eigentlich wirklich gelungen, was vor allem dem realistisch dargestellten Szenario sowie den glaubwürdigen Handlungen der Figuren zu verdanken ist, die sich ausnahmsweise mal nicht wie abschreckende Beispiele verhalten, sondern durchaus intelligent agieren. Auch die Tatsache, dass hier nur zwei kurze - aber wirklich deftige - Gewaltspitzen eingesetzt werden, wogegen sich der hervorragende Spannungsbogen alleine aus der fiesen Ausgangslage sowie dem intensiven Psychospiel der beiden Hauptfiguren entwickelt, hebt P2 - Schreie im Parkhaus durchwegs positiv aus der Masse der Genrekollegen - und dass, obwohl die Handlung eigentlich recht simpel gestrickt ist, und lediglich als psychologisches Kammerspiel in minimalistischem Rahmen inszeniert wurde. Simpel, aber eben auch äußerst effektiv, denn geschickt werden hier die Location sowie die spärliche Ausleuchtung genutzt, um eine hervorragende Atmosphäre zu erzeugen, während sowohl Rachel Nichols als auch Wes Bentley eine wirklich starke Vorstellung abliefern, und das Geschehen damit mühelos auf ihren Schultern tragen.
Das Bild der Blu-ray
Beim Bild hat sich im Vergleich zur (längst vergriffenen) Erstauflage nichts getan, liefert aber trotz den fortgeschrittenen Entstehungsdatums des Transfers insgesamt ordentliche Werte. Gerade gut ausgeleuchtete Sequenzen sowie Closeups überzeugen durch eine sehr gute Schärfe sowie einen hohen Detailreichtum, während sich die analoge Körnung lediglich in dunkleren Szenen etwas zu aufdringlich zeigt. Dunkle Szenen - und die gibt es reichlich - sind allerdings der Schwachpunkt der Blu-ray, denn hier wird es mitunter deutlich schwammiger und unruhiger. Die Farbgestaltung ist zwar insgesamt natürlich, der zu schwach eingestellte Kontrastumfang sowie der nicht immer gelungene Schwarzwert lassen allerdings gelegentlich Details versumpfen. Ein insgesamt noch gutes Bild, das aber grundsätzlich etwas zusätzliche Aufmerksamkeit verdient hätte.
Der Ton der Blu-ray
Die Aufmerksamkeit, die beim Bild verpasst wurde, hat Turbine zweifellos in vollem Umfang der Tonspur gewidmet, denn diese liegt ein weiteres Mal sowohl in einer Dolby Atmos (Disc 1) wie auch in einer Auro-3D (Disc 2) Abmischung vor - sowohl für die Originaltonspur wie auch die deutsche Synchronfassung. Bereits die Dolby Atmos Spur erweist sich dabei als äußerst ansprechend, und setzt im Verlauf zahlreiche Akzente im Bereich von Dynamik und räumlicher Effektverteilung. Lediglich im Tieftonbereich hätte an mancher Stelle etwas mehr Druck nicht geschadet, hier wird der Subwoofer nur selten spürbar angesprochen. Insgesamt etwas runder, und zudem auch durchwegs merklich lauter, hat die Auro-3D Variante im Fall von P2 - Schreie im Parkhaus die Nase ein wenig vorn, wobei auch dieses Mal beide Tonvarianten nur als durchwegs gelungen bezeichnet werden können. Cover & Bilder © Turbine Medien GmbH / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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