PET
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BEWERTUNG |
22.06.2017 von MarS
Horrorfilme werden in Massen produziert, weshalb es dem Genre-Fan inzwischen immer schwerer fällt, echte Perlen aus den überfluteten Regalen zu fischen. Doch immer wieder tauchen auch in diesem Genre kleine, unscheinbare Werke auf, die deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient haben, als sie letztendlich erhalten. Warum auch PET - Wenn du etwas liebst, lass es nicht los einer dieser Streifen ist, dass erfahrt Ihr in der folgenden Kritik...
Seth ist ein Außenseiter und Einzelgänger, der sein einsames und zurückgezogenes Dasein ohne jegliche soziale Kontakte fristet. Er arbeitet in örtlichen Tierheim und kommt dort mit den Tieren deutlich besser zurecht als mit seinen menschlichen Kollegen, die ihn lieber ignorieren. Als Seth eines Tages durch Zufall im Bus seine Jugendliebe Holly wiedersieht, keimen in ihm alte Gefühle auf, und er versucht verzweifelt, bei der attraktiven jungen Frau zu landen. Nachdem diese ihn aber mehrmals forsch abgewiesen hat, entwickelt Seth eine gefährliche Obsession gegenüber Holly, was darin gipfelt, dass er sie entführt und in einer stillgelegten Abteilung des Tierheims in einen Käfig sperrt...
Wer denkt, er würde mit PET einen weiteren Vertreter des Torture-Porn-Genres in den Händen halten, das auf viele harte Szenen und Splattereinlagen setzt, den belehrt der Film schnell eines Besseren, denn hier ist nichts so, wie es im ersten Moment erscheint. PET spielt geschickt mit den Vorstellungen des Zuschauers und präsentiert eine wendungsreiche, überraschende Geschichte, die man so zu Beginn nicht erwartet hätte, setzt dabei aber eher auf ein intensives, psychologisches Katz-und-Mausspiel mit nur wenigen beteiligten Figuren denn auf viel Blut oder Gewalt. Beides ist zwar in wenigen Spitzen vorhanden, dient aber niemals als Mittel zur Unterhaltung sondern lediglich zur Intensivierung der Atmosphäre und der Handlung. PET liefert spannende, fesselnde und eindringliche Kost, die dank den zahlreichen Twists und der minimalistischen, stimmigen Inszenierung, aber auch den sehr gut agierenden Darstellern nahezu perfekt funktioniert. Diese liefern sich ein packendes Psychoduell, in dessen Verlauf die Grenzen immer wieder verwischen, was dafür sorgt dass man als Zuschauer niemals weiß, auf welcher Seite man denn nun eigentlich stehen soll. Lediglich die erste wirklich große Überraschung kommt für meinen Geschmack ein klein wenig zu früh und legt damit zwar die letztendliche Richtung der Handlung fest, nimmt dem Ganzen aber auch ein klein wenig die intensive Atmosphäre, wobei das Finale trotz allem noch einmal eine nette Wendung parat hat.
Sowohl die Schärfe als auch die Detailzeichnung der Blu-ray sind sehr ordentlich, auch wenn die zahlreichen dunklen Szenen immer wieder Feinheiten verschlucken. Dafür bleibt der Schwarzwert stets sauber, ohne zu Filmkorn oder Graustich zu neigen, und auch die Kontrastierung der tristen, kühlen Farbgebung ist gelungen. Die Tonspur liefert ebenso saubere, wenn auch handlungsbedingt kein großes Effektgewitter. Die Stimmen des dialoglastigen Films werden klar und deutlich zu orten wiedergegeben und immer wieder sorgen feine Surroundeinlagen sowie der stimmige Score für eine dezente aber atmosphärische Ausweitung. Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH Das Fazit von: MarS
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