Paradies in Flammen

Paradies in Flammen

Originaltitel: Heaven’s Burning
Genre: Thriller
Regie: Craig Lahiff
Hauptdarsteller: Russell Crowe • Yuki Kudo
Laufzeit: DVD (94 Min) • BD (99 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

Paradies in Flammen   09.11.2020 von MarS

Bevor dem Australier Russel Crowe mit Gladiator der endgültige Durchbruch in Hollywood gelang, war er vor allem in Produktionen aus seinem Heimatland zu sehen. Einer dieser Filme ist Paradies in Flammen, der nun von Koch Films erstmals auf Blu-ray veröffentlicht wurde...

 

Inhalt

 

Um ihrer arrangierten Ehe zu entkommen, täuscht die junge Japanerin Midori (Yuki Kudo) während ihrer Flitterwochen in Australien ihre eigene Entführung vor. Auf der Flucht vor ihrem blamierten Ehemann Yukio (Kenji Isomura) gerät Midori in einen Raubüberfall, in dessen Verlauf die Gangster sie als Geisel nehmen. Um keine Zeugen zu hinterlassen, wollen die Männer Midori kurzerhand umbringen, doch der Fluchtwagenfahrer Colin O`Brien (Russell Crowe) rettet ihr Leben und tötet dabei den Sohn eines afghanischen Unterweltbosses. Midori und Colin machen sich gemeinsam daran, zu entkommen, während ihnen nicht nur die Gangster, sondern auch die Polizei und der wütende Yukio dicht auf den Fersen sind...

 

Klingt ein bisschen nach einem schrägen Road Trip à la Quentin Tarantino? So falsch ist diese erste Einschätzung gar nicht, denn auch hier treffen ziemlich durchgeknallte Figuren auf völlig absurde Handlungsverläufe und bitterbösen Humor, angereichert mit einigen deftigen Gewaltspitzen. Leider gibt es in Paradies in Flammen dabei aber ein großes Problem: Das Ganze wirkt absolut nicht harmonisch und stimmig. Da ändern Figuren innerhalb von Sekunden ihre kompletten Charaktereigenschaften, der Humor ist eher gezwungen, als dass er in der viel zu ernsten Erzählung tatsächlich sein Ziel erreichen könnte, und zudem nimmt es der Film mit Logik oder sinnvoller Kontinuität auch nicht wirklich genau. Dazu kommt, dass Paradies in Flammen trotz der zunächst recht rasanten Inszenierung im Mittelteil einige ordentliche Längen entwickelt. Natürlich hat der Film auch seine wirklich guten Momente, und das Zusammenspiel von Crowe und seiner Filmpartnerin Yuki Kudo ist ebenso schräg wie harmonisch, doch diese Szenen reichen leider weder aus, um den Zuschauer über die komplette Laufzeit bei Laune zu halten, noch täuschen sie darüber hinweg, wie banal und mit dem Vorschlaghammer auf cool getrimmt das Ganze eigentlich ist. Letzten Endes ist Paradies in Flammen ein ziemlich bizarres Road Movie mit einer Prise Tarantino, das zwar durchaus ansprechend gefilmt ist, dessen eigene inhaltliche und erzählerische Disharmonie aber den vorhandenen Möglichkeiten zu stark entgegenwirkt.

 

Bildergalerie von Paradies in Flammen (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert ein scharfes, in Tageslichtszenen durchaus sauberes Bild mit einer feinen Körnung. Dunkle Szenen neigen dazu, etwas unruhig und rauschig zu sein, während helle Bildbereiche durch das kräftige Kontrastverhältnis hin und wieder ein wenig überstrahlen. Die Tonspur ist verständlich und klar abgemischt, bleibt aber frei von Dynamik oder Räumlichkeit im vorderen Boxenbereich angesiedelt.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Paradies in Flammen wirkt auf den ersten Blick wie ein Tarantino´scher Road Trip durch Australien, entpuppt sich aber mit zunehmender Laufzeit und damit immer absurderen Drehbuchentscheidungen als recht trashiger Thriller, der zwar schön anzuschauen ist und durchaus seine Momente hat, im Gesamtbild aber eher ermüdend als erheiternd ist. Wer sich für Russel Crowes frühe Jahre interessiert oder ein eingefleischter Fan des Australiers ist, der kann einen Blick riskieren, für alle anderen gibt es aber sicherlich bessere Alternativen.


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